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Pleite in Villarreal: Leverkusen ist raus

Von Daniel Börlein / Martin Rösch
Leverkusens Stefan Reinartz (l.) hatte mit Gegenspieler Giuseppe Rossi einige Mühe
© Getty

Bayer Leverkusen ist im Achtelfinale der Europa League gescheitert. Nach der 2:3-Heimniederlage im Hinspiel unterlag das Team von Jupp Heynckes auch im Rückspiel beim FC Villarreal mit 1:2 (0:1).

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Vor 19.500 Zuschauern in El Madrigal brachte Santi Cazorla die Gastgeber in Führung (33.). Nach dem Seitenwechsel sorgte Giuseppe Rossi für die Entscheidung (61.). Ein Eigentor durch Gonzalo Rodriguez bedeutete für Bayer nur noch Ergebniskosmetik (82.).

Mit Leverkusen ist damit auch der letzte deutsche Vertreter in der Europa League gescheitert. Villarreal hingegen darf dagegen weiter auf den ersten internationalen Titel der Vereinsgeschichte hoffen. Am Freitag werden in Nyon die Viertelfinalpartien ausgelost.

Reaktionen:

Jupp Heynckes (Bayer Leverkusen): "Das war ein Gegner auf Champions-League-Niveau. Da wird jeder Fehler bestraft. Villarreal war in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft und hat guten Fußball gespielt. Wir haben bei den Gegentreffern natürlich in der Defensive wieder mitgeholfen. In der zweiten Hälfte waren wir dann ein bisschen besser und hatten zum Schluss noch drei Riesentorchancen. Wenn wir da noch das 2:2 erzielen, geht vielleicht noch was. Immerhin haben wir ja auch in Leverkusen noch das Spiel in der 94. Minute verloren. Die Mannschaft muss sich noch weiterentwickeln und gerade in der Defensive müssen wir für die neue Saison etwas tun."

Rudi Völler (Bayer Leverkusen): "Im Nachhinein muss man wirklich sagen, dass wir verdient ausgeschieden sind. Villarreal hat nach dem Hinspielsieg heute einfach mehr ans Weiterkommen geglaubt. Wir haben eigentlich erst in den letzten 20 Minuten gezeigt, was uns stark macht und uns Chancen erarbeitet. Da war es dann aber natürlich schon zu spät."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Heynckes ändert seine Elf im Vergleich zum Spiel in Mainz am Wochenende auf vier Positionen. Schwaab, Sam und Ballack müssen auf die Bank, Vidal fehlt gesperrt. Neu dabei: Vida, Kadlec, Rolfes und Derdiyok.

Bei Villarreal setzt Hinspiel-Matchwinner Nilmar zunächst wieder draußen.

17.: Schlimmer Fehlpass von Reinartz, der eine mustergültige Vorlage für Rossi ist. Der Italiener läuft von links alleine auf Adler zu, schiebt den Ball aber knapp am rechten Pfosten vorbei.

33., 1:0, Cazorla: Villarreal hebt mit einer feinen Direktkombination über rechts die Bayer-Abwehr aus. Rossi steckt traumhaft für Cazorla durch, der aus zwöf Metern unhaltbar ins rechte Eck vollendet.

45.+1: Mit ganz viel Gefühl schlenzt Renato Augusto einen Freistoß aus 25 Metern über die Mauer. Lopez kratzt das Leder noch aus dem linken Eck.

61., 2:0, Rossi: Wieder eine traumhafte Co-Produktion zwischen Cazorla und Rossi. Beim Pass in den Strafraum kommt Hyypiä zu spät. Rossi trifft aus zwölf Metern trocken ins linke Eck.

82., 2:1, Gonzalo Rodriguez (Eigentor): Schwaab tankt sich energisch bis zur rechten Grundlinie und zieht den Ball flach in die Mitte. Am Fünfer hält Gonzalo vor Derdiyok die Fußspitze hin und trifft ins eigene Tor.

90.: Renato Augusto wird 20 Meter zentral vor dem Kasten nicht angegriffen. Der Kunstschuss mit der Innenseite streicht haarscharf am rechten Winkel vorbei.

Fazit: Leverkusen machte ein ordentliches Spiel, war vorne allerdings viel zu harmlos - im Gegensatz zu den Hausherren, die deshalb als verdienter Sieger vom Platz gingen.

Der Star des Spiels: Giuseppe Rossi. Der Italiener war zusammen mit Cazorla der überragende Mann auf dem Platz. War für Reinartz und Hyypiä viel zu beweglich und nicht zu greifen. Behauptete viele Bälle und war quasi an jeder Offensivaktion der Gastgeber beteiligt. Ganz fein sein Pass zum 1:0. Sorgte mit seinem 2:0 für die Entscheidung.

Der Flop des Spiels: Sami Hyypiä. Der Finne war im Hinspiel nicht dabei und sollte der damals wackeligen Abwehr Stabilität verleihen. Das allerdings gelang ihm nicht. Wirkte ungewohnt unsicher im Spielaufbau. Leistete sich einen bösen Patzer vor dem 0:2 und sah wie Nebenmann Reinartz gegen Rossi kein Land.

Der Schiedsrichter: Björn Kuipers. Der Niederländer hatte zu Beginn ein paar Probleme, fing sich allerdings im weiteren Verlauf des Spiels. Hätte bei einem Zweikampf zwischen Hyypiä und Rossi aber durchaus auch auf Elfmeter entscheiden können.

Analyse: Leverkusen fand gut in die Partie. Rolfes ordnete im zentralen Mittelfeld das Geschehen, Renato Augusto rückte immer wieder vom Flügel als zusätzliche Anspielstation nach innen und Derdiyok (zweite Spitze neben Kießling) war viel unterwegs. So bot Bayer in der ersten halben Stunde durchaus ansehnlichen Fußball, wurde allerdings nicht gefährlich.

Ganz anders die Hausherren, die das Mittelfeld schnell überbrückten und in der Offensive mit Cazorla und Rossi zwei quirlige und enorm gefährliche Akteure hatten. Eine klasse Kombination der beiden brachte schließlich auch die Führung für Villarreal. Die einzige gute Gelegenheit für Leverkusen in Halbzeit eins war ein Freistoß von Augusto.

Auch nach der Pause tat sich die Heynckes-Elf schwer, Chancen herauszuspielen. Über die Außen ging fast gar nichts, und auch der für Kießling eingewechselte Ballack sorgte für keine Akzente. So machte Villarreal nach gut einer Stunde durch Rossi alles klar.

Leverkusen steckte zwar nicht auf, kam noch zum Anschlusstreffer und hatte durch Augusto und Derdiyok noch gute Chancen, ging am Ende aber trotzdem als Verlierer vom Platz. Auf der Gegenseite ließen die Hausherren noch gelegentlich ihre Klasse aufblitzen. In dieser Form sind die Spanier sicher einer der Titelkandidaten.

Villarreal - Leverkusen: Daten und Fakten

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