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GESPONSERT VON

Hoffen auf den alten und neuen Star

Von SPOX
Michael Ballack absolvierte beim 4:0 gegen Wehen die ersten 90 Minuten nach seiner Verletzung
© Getty

Stuttgart hat von allen Bundesligisten die kürzeste Reise, muss sich aber auf den unangenehmsten Gegner einstellen. Dortmund verlässt quasi Europa und Leverkusens Fans hoffen auf den Einsatz ihres neuen alten Lieblings.

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Bayer Leverkusen - Tavriya Simferopol (Donnerstag, 18.15 im LIVE-TICKER): Tavriya Simferopol ist immerhin der erfolgreichste Fußball-Klub auf der Krim. Eine Meisterschaft (1992) und der Pokalsieg in der vergangenen Saison stehen für den Verein aus der Hauptstadt der Krim (350.000 Einwohner) zu Buche.

Trotzdem war Bayer-Trainer Jupp Heynckes der Gegner, der seine Heimspiele immerhin 2500 Kilometer entfernt von der Bayarena austrägt, im Kampf um den Einzug in die Gruppenphase der Europa League kein Begriff: "Wir treffen auf einen Gegner, über den wir noch nichts wissen und den wir nun genauestens analysieren werden", so Heynckes nach der Auslosung.

Gesagt, getan, Thomas Hörster beobachtete Simferopol zwei Mal und hat insbesondere eine taktisch interessante Beobachtung gemacht: Die Mannschaft aus der Ukraine spielt in einem 3-5-2-System mit Libero. Trotz dieser defensiven Ausrichtung kassierte Simferopol in der abgelaufenen Saison 38 Tore (bei ebenfalls 38 geschossenen).

Der Start in die neue Saison für Tavriya ist mehr als holprig verlaufen, aus sechs Spielen holte Simferopol lediglich sieben Punkte und belegt in der Tabelle den siebten Platz. Trotzdem ist die Mannschaft zuversichtlich: "Wir können Bayer 04 schlagen, daran habe ich keinen Zweifel", erklärt etwa Stürmer Alexandr Kovpak. Trainer Sergej Puchkov: "Unser Ziel ist es, in Leverkusen nicht zu verlieren und wenn möglich ein eigenes Tor zu erzielen".

Die Werkself kann nahezu in Bestbesetzung auflaufen, nur Innenverteidiger Sami Hyypiä wird geschont. Es könnte also zum Debüt von Michael Ballack kommen.

Aus Leverkusen gibt es, als Info für alle interessierten Fans, eine Zugverbindung nach Simferopol. Drei Mal umsteigen und eine Fahrtzeit von 53 Stunden gibt die DB an. Preisinfo gibt's keine.

Slovan Bratislava - VfB Stuttgart (Donnerstag, 18.15 im LIVE-TICKER): Der größte Erfolg für die Mannschaft aus der slowakischen Hauptstadt bleibt der Sieg im Europapokal der Pokalsieger. 1969 schlug man den FC Barcelona in Basel mit 3:2 und sorgte für eine Sensation.

Seitdem ist es ruhiger geworden um den ehemaligen Verein von Robert Vittek (1999-2003). National konnte Slovan Bratislava zwar noch lange seinen Status verteidigen und holte in den 1990er Jahren vier Meistertitel. 2005 stürzte die Mannschaft allerdings in die zweite Liga ab, ein Jahr später gelang der Wiederaufstieg.

Jetzt läuft es wieder besser und der aktuelle slowakische Vizemeister und Pokalsieger ist gut in die Saison gestartet. In der dritten Quali-Runde schalteten die Slowaken Roter Stern Belgrad aus (2:1, 1:1), bezahlten das aber teuer: Kapitän Dosoudil fehlt rotgesperrt.

Stuttgart wird sich in Bratislava steigern müssen, um in die Gruppenphase der Europa League einzuziehen. Eine Leistung wie gegen Molde dürfte gegen die Slowaken nicht reichen. Manager Fredi Bobic gibt sich zuversichtlich: "Es kann bis in den Herbst dauern, dass man ins Rollen kommt, aber wir haben dennoch die Qualität Bratislava auszuschalten".

Borussia Dortmund - FK Quarabag Agdam (Donnerstag, 20:50 im LIVE-TICKER): "Agdam Qarabag? Da muss ich mal in den Atlas schauen", der Klub aus Aserbaidschan war für Sebastian Kehl nach der Auslosung noch die Große Unbekannte. In der Heimat sorgt das Team aber für Euphorie.

Mit zwei Siegen gegen Wisla Krakau aus Polen machte der Vorjahresdritte der nationalen Meisterschaft den Einzug die Playoffs perfekt. Im Gegensatz zu seinen Ligakonkurrenten setzt Dortmunds Gegner vornehmlich auf einheimische Spieler, auch der deutsche Nationaltrainer Aserbaidschans Berti Vogts hat mittlerweile vier Akteure aus Quarabags Reihen in seine Nationalmannschaft berufen.

"Borussia wird auf keinen Fall ein einfaches Spiel haben. Quarabag ist eine der erfolgreichsten Mannschaften Aserbaidschans", erklärt Vogts. Den Erfolg könnte der Klub nun fortsetzen und die erste aserbaidschanische Mannschaft werden, die den Einzug in die Gruppenphase der Europa League schafft.

Der BVB will dies natürlich verhindern und hat den zuvor unbekannten Gegner studiert: "Wir wissen genau, was auf uns zukommt", sagt Torwart Roman Weidenfeller und auch Trainer Jürgen Klopp warnt: "Diese Jungs können richtig Fußball spielen."

Angst vor einer Niederlage hat bei den Schwarz-Gelben aber niemand: "Es wird eine schwere Kiste, aber ich bin mir sicher, dass wir es schaffen", so Nuri Sahin.

Die EL-Quali in der Übersicht