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GESPONSERT VON

Köstner genießt Momente des Ruhms

SID
Christian Gentner erzielte das 2:1 n.V. für Wolfsburg gegen Kasan
© Getty

Der Trainer wurde zum Fan - mit glühenden Augen und roten Bäckchen dozierte Lorenz-Günther Köstner nach dem 2: 1 (1:1, 0:1)-Erfolg seines VfL Wolfsburg nach Verlängerung über Rubin Kasan in der Europa League voller Freude über sein Team.

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"Ein Riesenkompliment an die ganze Mannschaft, wir haben uns aus dem Tal herausgespielt, klasse, toll, Sahnehäubchen", sagt Köster nach dem Spiel.

Der 59-Jährige war ganz eindeutig stolz darauf, als erster Trainer die Niedersachsen in das Viertelfinale eines Europacup-Wettbewerbes geführt zu haben, in dem sie am 1. und 8. April zunächst auswärts auf den FC Fulham treffen.

Dieses Verdienst bleibt ihm, auch wenn er zum Ende der Saison seinen Posten für einen großen Namen wieder räumen muss. Köstner hatte ja auch vieles richtig gemacht.

Martins wird Matchwinner

In der zweiten Halbzeit wechselte er nach dem 0:1-Rückstand durch Alan Kasajew (21. ) Obafemi Martins ein, der mit seinem Ausgleichstreffer (58.) und der Vorarbeit zum Siegtreffer von Christian Gentner (119.) eine Minute vor Ende der Verlängerung entscheidenden Anteil an dem Sieg hatte.

"Ich habe vorher ein Gespräch mit ihm geführt, dass ich ihn diesmal als Einwechselspieler mehr brauche", berichtete Köstner, "und er hat dann das Spiel gedreht." Martins brachte mit seiner Schnelligkeit immer wieder Unruhe in die in der ersten Halbzeit sicher stehende Hintermannschaft von Kasan.

Das war um so nötiger, weil Edin Dzeko und Zvejzdan Misimovic nicht so einen tollen Tag hatten. "Wir haben heute ein sehr großes Ziel erreicht", freute sich Martins, "wenn wir so weitermachen, werden wir noch sehr weit kommen."

Fans feiern Köstner

Acht Bundesligaspiele und mindestens zwei Europacup-Partien sitzt Köstner noch in verantwortlicher Position auf der Bank des VfL und genießt diese Zeit offenbar.

Mit Sprechchören feierten die treuesten Fans auf der Nordtribüne den Coach, mit dem nach der Ablösung von Armin Veh Ende Januar die Wende gelang.

Seit acht Pflichtspielen ist der deutsche Meister ungeschlagen. "Alle zusammen haben die Wende geschafft, dem gesamten Team gebührt ein Riesenkompliment", sagte Manager Dieter Hoeneß.

Hoeneß tritt nach

Nur zehn Tage nach seinem Amtsantritt hatte Hoeneß Veh vor die Tür gesetzt und nun angesichts des größten internationalen Erfolges gegen den Ex-Trainer noch einmal nachtrat: "Im Moment machen alle sehr gute Arbeit, das war vor ein paar Wochen nicht so, und das ist ein Verdienst von Köstner."

Der blickte bereits nach dem Spiel kurz nach Mitternacht mit Spannung auf die Auslosung am Freitag. Ein bischen richtige Europapokal-Stimmung will er in seinen verbleibenden Partien noch erleben.

Die Partie gegen den technisch versierten und gut organisierten russischen Meister bot davon nämlich nicht besonders viel.

Hoffen auf Liverpool

Nur 15.412 Zuschauer fanden an einem milden Vorfrühlingsabend den Weg in die Arena, und eigentlich muss man sich beim VfL fragen, warum so wenige Zuschauer die eigene Mannschaft beim Schritt ins Viertelfinale unterstützen wollten.

Also hoffte man für die nächste Runde vergeblich auf einen großen Namen, Liverpool, Lissabon oder Atletico Madrid. Ein Wunsch immerhin wurde zunächst erfüllt: "Es wäre schön, wenn wir nicht Hamburg bekommen würden", wünschte sich Hoeneß. Das könnte allerdings im Halbfinale passieren, sollten sich die Hamburger gegen Standard Lüttich durchsetzen.

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