Krankl fordert Courage

SID
em 2008, österreich, krankl
© Getty

Wien - Österreichs Fußball-Legende Hans Krankl hat die Mannschaft des EM-Gastgebers vor dem Duell gegen Deutschland in die Pflicht genommen.

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"Es gibt nichts Schöneres, als am Montag zu spielen. Diese 15, 16 Spieler können Geschichte schreiben. Sie sollen Cordoba auslöschen", sagte der Schütze des entscheidenden Treffers zum 3:2-Erfolg der Österreicher bei der WM 1978.

Der frühere Stürmer sieht sein Land im entscheidenden Spiel der EM-Gruppe B um den Einzug ins Viertelfinale aber in der klaren Außenseiterposition. "Österreich ist der David und Deutschland ist der Goliath. Daran wird sich nie etwas ändern", sagte Krankl am Samstag bei einer Pressekonferenz in Wien.

"Ich hoffe natürlich, dass sich der David durchsetzt", sagte er und wagte auch einen Ergebnis-Tipp: "3:2 für Österreich. Ich darf das sagen. Aber sicher ist's net", scherzte Krankl.

Deutliche Steigerung nötig

Der schwache Auftritt der deutschen Mannschaft im zweiten EM-Spiel am Donnerstag gegen Kroatien (1:2) hat Krankl Mut gemacht. "Sie haben natürlich die Qualität, dass sie uns schlagen können, aber sicher nicht mit der Qualität, die sie gegen Kroatien gezeigt haben", sagte der 55-Jährige.

Allerdings müsse sich auch das rot-weiß-rote Gastgeber-Team noch steigern. Gerade die Chancenverwertung in der Partie gegen Polen (1:1) bemängelte der frühere Klasse-Angreifer. "Von den drei klaren Chancen muss man einfach mindestens zwei reinmachen", kritisierte er seine Nachfolger im Österreich-Trikot.

"Lasst mich Cordoba endlich in Ruhe"

Auf seine eigene Heldenstory von der WM vor 30 Jahren in Argentinien mit dem wohl wichtigsten Treffer in der österreichischen Fußball-Historie möchte Krankl am liebsten nicht mehr angesprochen werden.

"Ich kann das alles nicht mehr hören. Bitte lasst mich mit Cordoba ein für alle Mal in Ruhe. Das ist Geschichte. Das ist vorbei", sagte Krankl.

Cordoba wie ein Weltmeistertitel 

Die Bedeutung des damaligen Sieges, der das Ausscheiden des amtierenden Weltmeisters Deutschland zur Folge hatte, ist Krankl aber durchaus bewusst.

"Das ist Geschichte, vergleichbar mit einem Weltmeistertitel von Niki Lauda in der Formel 1 oder einem Abfahrtssieg von Franz Klammer", zog er Parallelen zu anderen großen österreichischen Sport-Momenten.