Österreich ohne Weissenberger und Ibertsberger

SID

Graz - Für Markus Weissenberger und Andreas Ibertsberger ist der EM-Traum geplatzt, Martin Harnik winkt dagegen ein Stammplatz in der österreichischen Nationalmannschaft.

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Beim Stürmer-Lotto zehn Tage vor der Europameisterschaft zog der 20 Jahre alte Angreifer von Werder Bremen das große Los.

"Er hat gegen Deutschland und die Niederlande ausgezeichnet gespielt und harmoniert sehr gut mit Roland Linz", begründete Teamchef Josef Hickersberger bei der Bekanntgabe des 23-köpfigen EM-Aufgebot in Graz seine Wahl.

"Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen", sagte ein glücklicher Harnik nach der Nominierung.

Kampf um Nummer 1

Jubeln durfte auch Ramacan Özcan. Der 23 Jahre alte Schlussmann von 1899 Hoffenheim rückte als dritter Torwart ins EM-Team des deutschen Vorrundengegners, nachdem Helge Payer von Meister Rapid Wien krankheitsbedingt ausfällt.

"Ich freue mich natürlich wahnsinnig, dass ich bei solch einem Ereignis dabei bin", sagte "Rambo" Özcan, der nach Hoffenheims Aufstiegsfeier auf der Partyinsel Ibiza in Graz eingetroffen war.

Chancen auf einen EM- Platz hat er nicht: Jürgen Macho (AEK Athen) und Alexander Manninger (AC Sienna) machen den Kampf um die Nummer 1 unter sich aus.

Sieben Härtefälle

Neben fünf anderen Spielern haben auch Eintracht Frankfurts Weissenberger und Abwehrspieler Ibertsberger von Bundesliga- Aufsteiger 1899 Hoffenheim den Kampf ums EM-Ticket verloren.

"Es macht keinen Sinn, einen nicht hundertprozentig fitten Spieler mitzunehmen", sagte Hickersberger zum Verzicht auf den 33 Jahre alten Routinier.

Wegen eines Muskelfaserrisses hatte Weissenberger in den vergangenen zehn Tagen nicht mit der Mannschaft trainieren können. Verteidiger Ibertsberger zog trotz seiner Erfahrung in der zweiten Liga gegenüber Ronald Gercaliu (Austria Wien) und Markus Kratzer (Rapid Wien) den Kürzeren.

"Es hat sieben Härtefälle gegeben. Bei den Torhütern ist mir die Entscheidung abgenommen worden. Alle anderen Fälle sind Härtefälle.

Da möchte ich keine Abstufung machen, welche Entscheidung die schwerste war", sagte Hickersberger, der sich in einer langen Nachtsitzung nach dem 1:1 im Testspiel gegen Nigeria über die Reduzierung des 31-köpfigen Großkaders den Kopf zerbrochen hatte.

Maierhofer ist raus

Zu den Streichkandidaten gehört auch der frühere Stürmer der SpVgg Greuther Fürth, Stefan Maierhofer. Ihm wurde Norwegen-Legionär Roman Kienast vorgezogen, der sich mit seinem Tor gegen Nigeria das EM- Ticket gesichert hatte.

"Die Entscheidung ist gefallen. Jetzt sind wir 23 Mann, jetzt geht es auf die Zielgeraden. Alle sind hochkonzentriert", sagte Abwehrchef Martin Stranzl. "Es geht für uns gleich weiter.

Es wird jetzt schwierig, die elf richtigen Spieler zu finden. Die Stimmung muss weiter so gut bleiben. Wir haben nur eine Chance, wenn wir uns pushen", betonte Co-Trainer Andreas Herzog. Bei der EM-Generalprobe gegen Malta am Freitag in Graz soll die Elf auflaufen, die am 8. Juni mit dem Gruppenspiel gegen Kroatien in die Heim-EM startet.

Kader: 

Tor: Alexander Manninger (AC Siena/26 Länderspiele), Jürgen Macho (AEK Athen/13), Ramazan Özcan (1899 Hoffenheim/0)

Abwehr: György Garics (SSC Napoli/11/1), Ronald Gercaliu (Austria Wien/10/0), Martin Hiden (Austria Kärnten/48/1), Markus Katzer (Rapid Wien/10/0), Jürgen Patocka (Rapid Wien/2/0), Emanuel Pogatetz (FC Middlesbrough/26/1), Sebastian Prödl (Sturm Graz/9/2), Martin Stranzl (Spartak Moskau/44/2)

Mittelfeld: René Aufhauser (Red Bull Salzburg/50/10), Christian Fuchs (SV Mattersburg/17/0), Andreas Ivanschitz (Panathinaikos Athen/38/6), Ümit Korkmaz (Rapid Wien/1/0), Christoph Leitgeb (Red Bull Salzburg/18/0), Jürgen Säumel (Sturm Graz/10/0), Joachim Standfest (Austria Wien/30/2), Ivica Vastic (LASK Linz/47/12)

Sturm: Erwin Hoffer (Rapid Wien/3/0), Roman Kienast (Ham- Kam/Norwegen/6/1), Roland Linz (SC Braga/31/5), Martin Harnik (Werder Bremen/7/1)