Frankreich setzt auf Mix aus Jung und Alt

SID
Frankreich, EM 2008, Riberry
© DPA

Tignes - Vize-Weltmeister Frankreich setzt bei der Europameisterschaft auf eine Mischung aus verdienten Routiniers und vielversprechenden Talenten.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Bei der Benennung seines endgültigen 23 Spieler umfassenden EM-Kaders um die Bundesliaspieler Franck Ribéry und Willy Sagnol (beide Bayern München) legte Trainer Raymond Domenech großen Wert auf ein gesundes Verhältnis zwischen Jung und Alt.

Es gab Trennen

"Solche eine Entscheidung zu fällen ist einfach. Sie zu verkünden und die Reaktionen zu sehen ist ganz schön hart. Ich habe Frust gesehen, ich habe Tränen gesehen", sagte Domenech im Trainingslager der Franzosen im Alpen-Ort Tignes.

Er sei zu allen sieben Spielern auf die Zimmer gegangen, um ihnen ihre bevorstehende Abreise mitzuteilen. "Ich wollte es direkt sagen, auch wenn es in dem Moment nicht Tausende von Erklärungen geben kann", meinte Domenech.

Vor allem die Entscheidung gegen Cissé kam überraschend. Statt des 26 Jahre alten Angreifers aus Marseille erhielt der vier Jahre jüngere Bafetimbi Gomis aus Saint-Etienne den Vorzug. Der Neuling hatte beim 2:0 im Testspiel gegen Ecuador am Vortag ein überzeugendes Debüt in der Nationalmannschaft gefeiert und beide Treffer erzielt.

Trezeguet von den Socken

Schon die Zusammenstellung seines vorläufigen 30er-Kaders am 18. Mai zehn Tage zuvor hatte in Frankreich für Diskussionen gesorgt.

So kartete David Trezeguet aus Verärgerung über seine Ausbootung in den Medien nach.

"Was mir passiert ist, ist inakzeptabel und unerklärlich. Ich habe die Euro verdient für die 20 Tore, die ich für Juventus Turin in dieser Saison in der Serie A geschossen habe", klagte der Schütze des Golden Goals beim EM-Sieg der Franzosen im Finale 2000 gegen Italien vor Tagen in mehreren Interviews.

Die Franzosen bestreiten ihr erstes EM-Spiel am 9. Juli in Zürich gegen Rumänien. Weitere Gegner in der schweren Gruppe C sind die Niederlande (13. Juni/Bern) und Weltmeister Italien (17. Juni/Zürich).

Der endgültige EM-Kader:

Tor: Gregory Coupet (Olympique Lyon), Sebastien Frey (AC Florenz), Steve Mandanda (Olympique Marseille)

Abwehr: Eric Abidal (FC Barcelona), Jean-Alain Boumsong (Olympique Lyon), Francois Clerc (Olympique Lyon), Patrice Evra (Manchester United), William Gallas (Arsenal London), Willy Sagnol (Bayern München), Sebastien Squillaci (Olympique Lyon), Lilian Thuram (FC Barcelona)

Mittelfeld: Lassana Diarra (Girondins Bordeaux), Claude Makelele (FC Chelsea), Jeremy Toulalan (Olympique Lyon), Patrick Vieira (Inter Mailand)

Angriff: Nicolas Anelka (FC Chelsea), Karim Benzema (Olympique Lyon), Bafetimbi Gomis (AS Saint-Etienne), Sidney Govou (Olympique Lyon), Thierry Henry (FC Barcelona), Franck Ribéry (Bayern München), Florent Malouda (FC Chelsea), Samir Nasri (Olympique Marseille)