Zidane drückt Türkei die Daumen

SID
Zinedine, Zidane
© DPA

Wien - Der französische Ex-Nationalspieler Zinedine Zidane hat die Leistung der deutschen Mannschaft bei der Europameisterschaft gelobt, doch im Halbfinale drückt er den Türken die Daumen.

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"Ich hoffe, dass sie das nächste Spiel gewinnen werden, das hätten sie sich verdient", sagte er über den einstigen EM- Außenseiter, der am Mittwoch gegen Deutschland im Halbfinale steht.

Besonders die mentale Stärke der Mannschaft habe ihn beeindruckt. "Sie spielen, ohne sich irgendwelche Fragen zu stellen", sagte Zidane bei einer Pressekonferenz in Wien.

Nach einem schwachen Start haben die Deutschen nach Meinung von Zizou gegen Portugal ein sehr gutes Spiel gezeigt. "Es bleibt abzuwarten, ob sie diese Leistung noch einmal bringen können", sagte er. Auch die Leistungen des russischen Teams seien eine positive Überraschung: "Ich war sehr glücklich, diese Art von Fußball auf dem Platz zu sehen."

Kein Gedanke mehr an Materazzi 

Generell sei eine EM im Vergleich zu einer Weltmeisterschaft das schwierigere Turnier, da sich ein Team kein einziges schlechtes Spiel leisten könne. Enttäuscht äußerte er sich über die EM-Vorstellung der Franzosen. "Das sollten wir schnell vergessen." Es gebe jedoch eine neue Generation von Spielern, bei der WM 2010 wird die Mannschaft seiner Einschätzung nach sehr stark sein. An Trainerspekulationen beteiligte sich Zidane nicht.

Über seine eigene Zukunft wollte der ehemalige Spielmacher von Real Madrid nicht viel sagen: "Eines Tages werde ich zum Fußball zurückkehren." Auch bei seiner Vergangenheit blieb er wortkarg. "Die ist vorbei für mich", antwortete er auf die Frage, wie oft er noch an die WM 2006 denke.

Mit einem Kopfstoß gegen den Italiener Marco Materazzi, für er die Rote Karte sah, hatte er seine Karriere im Finale von Berlin auf unrühmliche Weise beendet. Materazzi gab später zu, Zidane provoziert zu haben. "Darüber möchte ich nicht sprechen" antwortete Zidane am Sonntag auf die Frage, ob er dem Italiener inzwischen verziehen habe.