Wer braucht schon Materazzi...

Von Haruka Gruber
Toni, Italien
© Getty

München - Welch undurchdringliches Labyrinth aus Zahlen, Gegnern und mehr oder minder wichtigen Vorbereitungsspielen.

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16 Teams bereiten sich auf die EM vor. 16 Teams, die sich einen Kehricht darum scheren, ob sich der Fußball-Fan fünf Tage vor dem Turnierstart ein Bild darüber machen kann, welche Mannschaften gut drauf sind - oder eben nicht.

Doch stopp mit der ganzen Intransparenz, sagt SPOX.com und verschafft einen Überblick über den aktuellen Leistungsstand der EM-Teilnehmer. Das SPOX-Power-Ranking:

16. KroatienTestspiel-Ergebnisse

Die Fehleranalyse der kroatischen Medien ist simpel wie umfassend: "Schwacher Angriff, löchrige Verteidigung, mangelnde Kampfbereitschaft." Demgegenüber Darijo Srna: "Wir haben uns absichtlich geschont." Schon klar...

24. Mai: 1:0 gegen Moldawien
31. Mai: 1:1 gegen Ungarn

15. Österreich 

Remis gegen Nigeria mit Kanu, Mikel und Yakubu wie auch ein 5:1 gegen Malta klingen ordentlich. ABER: Sich bloß nicht täuschen lassen! Selbst mit Malta hatte die Austria lange Probleme. Der Grund: Fehlende Konzentration in Tateinheit mit fehlender Klasse.

27. Mai: 1:1 gegen Nigeria
30. Mai: 5:1 gegen Malta

14. Griechenland 

Sieg mit einer besseren B-Elf gegen Zypern, Niederlage und Remis mit der A-Elf in Ungarn und gegen Armenien: Bei den Griechen läuft's bescheiden. Sogar in der Abwehr. Ungarn etwa drehte ein 0:1 innerhalb von 16 Minuten in ein 3:1.

19. Mai: 2:0 gegen Zypern
24. Mai: 2:3 in Ungarn
1. Juni: 0:0 gegen Armenien
13. Schweden 

Das 1:0 gegen Slowenien war okay, zumal Antreiber Linderoth nach 6 Monaten Pause der Siegtreffer gelang. Wären da nicht das 0:1 gegen die Ukraine und das angeschlagene Knie eines gewissen Mr. Ibrahimovic...

26. Mai: 1:0 gegen Slowenien
1. Juni: 0:1 gegen Ukraine

12. Polen 

Mit schwachen Reservespielern gegen schwache Mazedonier ein 1:1, mit mittelmäßigen Stammspielern gegen mittelmäßige Albaner und Dänen ein 1:0 bzw. 1:1. Zumindest scheint Krzynowek gut drauf zu sein.

26. Mai: 1:1 gegen Mazedonien
27. Mai: 1:0 gegen Albanien
1. Juni: 1:1 gegen Dänemark

11. Schweiz  

Das Gute vorneweg: Die Stammelf steht, zudem hat Frei einen Lauf. Das Schlechte hintenweg: Streller sorgt mit seiner Rücktritts-Ankündigung  für Unruhe. Und: Barnetta ist angeschlagen, Müller hat Rückstand.

24. Mai: 2:0 gegen Slowakei
30. Mai: 3:0 gegen Liechtenst.

10. Türkei 

Defensivchaos beim 2:3 gegen Uruguay, doch mit der Rückkehr von Servet stabilisierte sich die Abwehr gegen Finnland. Offensiv mit viel Potenzial, nur Topstar Nihat muss sich noch an das neue 4-3-3-System gewöhnen.

20. Mai: 1:0 gegen Slowakei
25. Mai: 2:3 gegen Uruguay
29. Mai: 2:0 gegen Finnland

9. Russland 

Schwer einzuschätzen. Kantersieg gegen Kasachstan sowie der knappe Erfolg gegen die unbequemen Serben - und das ohne den bei der EM anfangs gesperrten Arschawin - sprechen für die Russen. Was gegen sie spricht: Pogrebnjaks malader Meniskus.

23. Mai: 6:0 gegen Kasachstan
28. Mai: 2:1 gegen Serbien
3. Juni: gegen Litauen

8. Spanien 

Muster mit wenig Wert: Das 2:1 gegen Peru nutzte Aragones, um zum Beispiel drei Debütanten (de la Red, Cazorla, Sergio Garcia) zu testen. Ansonsten blieb nur Marchenas dicker Klops beim Gegentor in Erinnerung. Immerhin: Spanien ist seit 15 Spielen unbesiegt.

31. Mai: 2:1 gegen Peru
4. Juni: gegen USA

7. Frankreich 

1. Gewinner: Debütant Gomis mit dem Doppelpack gegen Ecuador. 2 Gewinner: Benzema, der Anelka wohl verdrängt hat. 1. Wermutstropfen: Vieiras Oberschenkel-Probleme. 2. Wermutstropfen: Die mittelmäßige Form.

27. Mai: 2:0 gegen Ecuador
31. Mai: 0:0 gegen Paraguay
3. Juni: gegen Kolumbien

6. Portugal  

Big Phil Scolari ist sich seiner Sache wohl sicher. Nur ein Test vor der EM - und der verlief ohne Zwischenfälle. Souveräner Erfolg gegen respektable Georgier.

31. Mai: 2:0 gegen Georgien

5. Deutschland 

Was positiv stimmt: Ballack, variantenreicher Sturm, die Siegermentalität. Was negativ stimmt:  das Flügelspiel, die Defensiv-Abstimmung, Metzelder.

27. Mai: 2:2 gegen Weißrussl.
31. Mai: 2:1 gegen Serbien

4. Rumänien 

Konsens: Rumänien ist der Geheimfavorit. Konsens: Montenegro mit Roma-Star Vucinic ist nicht zu unterschätzen. Konsens: Das 4:0 ist beeindruckend. Konsens: Chivu und Mutu sind in Topform. Konsens: Rumänien ist der Geheimfavorit.

31. Mai: 4:0 gegen Montenegro

3. Tschechien 

Rosicky-los, Nedved-los, chancenlos. Falsch! Trotz wilder Rotiererei gelangen Tschechien zwei überzeugende Siege. Stark: Koller und Rosicky-Ersatz Sionko. PS: Ein gutes Omen oder nicht, die Miss EM kommt aus... Tschechien!

27. Mai: 2:0 gegen Litauen
30. Mai: 3:1 gegen Schottland

2. Niederlande 

Die Elftal gehört nicht zum Favoritenkreis. Nachfrage: Warum eigentlich? Trotz müder Beine gegen die Dänen remisiert, zudem zwei klare Siege: Die Elftal gehört zum Favoritenkreis. Ein Warum wird nicht akzeptiert.

24. Mai: 3:0 gegen Ukraine
29. Mai: 1:1 gegen Dänemark
1. Juni: 2:0 gegen Wales

1. Italien 

Wenn sich Effizienz und Qualität paaren: Perfekt abgestimmter Milan-Mittelfeld-Block, perfekt abgestimmter Dreiersturm um Toni, perfekt abgestimmtes Spielsystem. Derart perfekt, dass selbst ein Materazzi nicht benötigt wird und auf der Bank sitzt. Welch ein Luxus...

30. Mai: 3:1 gegen Belgien