Polen mit Doppeltest in Reutlingen

SID
EM 2008, Beenhakker, Jop, Polen
© DPA

Reutlingen - Zwei Wochen vor dem EM-Start gegen Deutschland will sich Polens Nationalcoach Leo Beenhakker endgültig Klarheit verschaffen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Nach einem Doppeltest gegen Mazedonien und Albanien in Reutlingen wird es der Niederländische seinem DFB-Kollegen Joachim Löw gleichtun und nach der Formel "23 aus 26" am Mittwoch seinen endgültigen EM-Kader nominieren.

"Es ist normal, dass der Druck immer größer wird. Wir sind alle Profis und müssen mit diesem Druck umgehen", sagte Wolfsburgs Mittelfeldspieler Jacek Krzynowek.

Krzynowek mit guten Chancen

Wie Jakub Blaszczykowski vom Bundesliga-Rivalen Borussia Dortmund, der wegen Muskelbeschwerden im Oberschenkel die Testpartien auslassen muss, und den anderen Auslandslegionären zählt der schussgewaltige Linksfuß zu den sicheren EM-Fahrern.

Und mit seinem Siegtreffer in der 74. Minute zum 1:0-Sieg am Freitagabend im Sommer-Kick gegen den Schweizer Zweitligisten FC Schaffhausen dürfte Krzynowek weiter Werbung für sich gemacht haben.

Vor Beginn des Trainingslagers in Donaueschingen hatte der 32-Jährige seine Turnier-Chancen noch zurückhaltend kommentiert: "Ich habe keine Signale, ob ich auf jeden Fall dabei bin. Wir sind 26 Leute und es müssen noch drei nach Hause fahren. Wer das wird, weiß keiner", hatte er der Deutschen Presse- Agentur dpa gesagt.

Partien als Gradmesser

Beenhakker kündigte an, dass er im Reutlinger Stadion an der Kreuzeiche bis auf Blaszczykowski, dessen EM-Teilnahme nicht in Gefahr ist, allen Akteure eine Chance geben und zwei unterschiedliche Teams gegen die Südosteuropäer aufbieten wird.

Im Gegensatz zum lockeren Test gegen Schaffhausen stuft Polens Kapitän Maciej Zurawski die beiden Partien als echte Gradmesser ein. "Ich glaube, dass die nächsten Freundschaftsspiele gegen Mazedonien und Albanien uns einen besseren Überblick über die Form des Teams geben werden", sagte der Stürmer vom griechischen Erstligisten AE Larisa.

Duell auf Augenhöhe

Doch in Gedanken sind Beenhakker und sein Team längst beim ersten Gruppengegner Deutschland. Im Duell mit der DFB-Auswahl rechnet sich der mehrfache Meistertrainer gute Chancen aus, Polen am 8. Juni in Klagenfurt ein erfolgreiches EM-Debüt zu bescheren.

"Ich weiß, es wird eine unheimlich schwere Aufgabe, Deutschland zu schlagen. Aber ich kann garantieren, es wird auch eine unheimlich schwere Aufgabe, Polen zu schlagen", sagte der 65-jährige Erfolgstrainer der Zeitung "Sonntag Aktuell".

Zwei Jahre nach der unglücklichen 0:1-Niederlage bei der WM 2006 in Dortmund durch ein Tor von Oliver Neuville gibt sich Beenhakker selbstbewusst: "Wir sind auf einer Höhe."