Krzynowek und Blaszczykowski in EM-Kader

SID
Krzynowek, Polen, EM 2008
© DPA

Reutlingen/Donaueschingen (dpa) - Polens Nationalcoach Leo Beenhakker hat die letzten drei Unglücklichen gestrichen und Klarheit über seinen Turnier-Kader geschaffen, doch der Zustand des deutschen Auftaktgegners gibt kurz vor der EM Rätsel auf.

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Bei einem Doppeltest in Reutlingen ließ die polnische Nationalmannschaft allenfalls erahnen, wie sie ein erfolgreiches EM-Debüt feiern will.

Denn dem trostlosen 1:1 gegen Mazedonien mit einer B-Elf ließen die Polen in komplett veränderter Besetzung nur einen mühsamen 1:0-Sieg gegen den Weltranglisten-76. Albanien folgen. Beenhakker lässt sich von den holprigen Testspielen aber nicht aus der Ruhe bringen: "Unsere Helden sind sehr müde. Wir sind weiter auf dem richtigen Weg", beschied der Fußball-Lehrer am Dienstagabend allen Skeptikern.

Die Besten sind dabei

Wenige Stunden später hatte der Niederländer die undankbare Aufgabe, drei Spielern mitzuteilen, dass der Saison-Höhepunkt ohne sie stattfindet.

Nach der Formel 23 aus 26 traf es Verteidiger Grzegorz Bronowicki (Roter Stern Belgrad), Mittelfeldspieler Radoslaw Majewski (Groclin Wielkopolski) und Angreifer Radoslaw Matusiak (Wisla Krakau).

"Ich bin mir sicher, dass wir die 23 Besten nominiert haben, um eine erfolgreiche EM zu spielen", sagte Beenhakker am Mittwoch im Trainingslager in Donaueschingen.

Gurreiro mit dabei

Dagegen dachte der 65-Jährige nicht eine Sekunde darüber nach, den seit Tagen wegen einer Oberschenkelzerrung pausierenden Jakub Blaszczykowski von Borussia Dortmund aus dem EM-Aufgebot zu verbannen.

"Die Situation von Blaszczykowski ist sehr positiv. Wenn alles normal läuft, wird er nach dem Dänemark-Spiel am Sonntag wieder ins Training einsteigen", meinte Beenhakker.

Beim knappen Erfolg gegen Albanien, für den Kapitän Maciej Zurawski mit seinem Treffer in der 3. Minute sorgte, gewährte der Trainer-Fuchs einen Blick auf seine Wunschelf.

Zu der zählen auch Wolfsburgs Mittelfeldspieler Jacek Krzynowek, der frühere Dortmunder Torjäger Ebi Smolarek und der erst vor wenigen Wochen eingebürgerte Brasilianer Roger Guerreiro. "Zu 70, 80 Prozent" habe er seine EM- Startelf aufgeboten, erklärte Beenhakker.

"Wir können besser spielen"

Doch nur in den ersten 15 Minuten deuteten Krzynowek und Co. mit einigen Ballstafetten und gelungenem Flügelspiel an, worauf sich die DFB-Auswahl am 8. Juni in Klagenfurt einstellen muss. DFB-Chefscout Urs Siegenthaler maß der Partie keine große Bedeutung bei.

"Es wäre ein Fehler, Schlüsse aus den beiden Auftritten der Polen zu ziehen. Die Sparringspartner können frisch antreten und dementsprechend treten sie auf", sagte Siegenthaler, der dabei auch auf das deutsche 2:2 gegen Weißrussland anspielte.

Auch der agile Krzynowek, der über die linke Seite Druck entfaltete, wollte keine Rückschlüsse für das EM-Auftaktspiel ziehen: "Natürlich können wir viel besser spielen."

Der Kader: 

Tor: Artur Boruc (Celtic Glasgow), Lukasz Fabianski (Arsenal London), Tomasz Kuszczak (Manchester United)

Abwehr: Jacek Bak (Austria Wien), Pawel Golanski (Steaua Bukarest), Mariusz Jop (FK Moskau), Adam Kokoszka (Wisla Krakau), Marcin Wasilewski (Anderlecht), Jakub Wawrzyniak (Legia Warschau), Michal Zewlakow (Olympiakos Piräus)

Mittelfeld: Jakub Blaszczykowski (Borussia Dortmund), Dariusz Dudka (Wisla Krakau), Lukasz Gargula (GKS Belchatow), Roger Guerreiro (Legia Warschau), Jacek Krzynowek (VfL Wolfsburg), Mariusz Lewandowski (Schachtjor Donezk), Rafal Murawski (Lech Posen), Michal Pazdan (Gornik Zabrze)

Angriff: Wojciech Lobodzinski (Wisla Krakau), Marek Saganowski (Southampton FC), Ebi Smolarek (Racing Santander), Tomasz Zahorski (Gornik Zabrze), Maciej Zurawski (AE Larisa)