EM

One shot, one opportunity

Von SPOX
England, Kroatien, Island, Spanien - wer steht wo im Power-Ranking?
© getty
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8. Wales

Die Ergebnisse der Vorrunde: Slowakei (2:1), England (1:2), Russland (3:0)

Der schwerste Weg ins Finale: Nordirland, Belgien, Kroatien

Gareth Bale befindet sich in Top-Form. Allein das ist schon ein großer Pluspunkt für die Waliser. Coach Chris Coleman stellte außerdem die Flexibilität seines Teams eindrucksvoll unter Beweis. Gegen England stand Wales tief und ließ die Three Lions kommen.

Die Russen überrannten die Drachen in einem Offensivspektakel. Das Tempo und die Mentalität machen die Waliser zu einem gefährlichen Gegner. Zudem ist der Weg ins Viertelfinale über Nordirland mehr als machbar.

Der ewige Zweifel, der der vergleichsweise schwachen zweiten Reihe hinter Bale und Ramsey zuzuschreiben ist, bleibt dennoch.

7. Italien

Die Ergebnisse der Vorrunde: Belgien (2:0), Schweden (1:0), Irland (0:1)

Der schwerste Weg ins Finale: Spanien, Deutschland, Frankreich

Wie schnell sich die öffentliche Wahrnehmung ändern kann, mussten die Italiener am eigenen Leib erfahren. Als dieses Mal relativ chancenlose Rentnertruppe verschrien, stellte das Team von Antonio Conte gleich in seinem ersten Spiel der EM die Weichen in die andere Richtung. Der hoch verdiente Sieg gegen ein stark eingeschätztes Belgien brachte neue Stimmen aus der Presse und damit auch gleich eine neue Rolle.

Italien ist jetzt wieder Favorit. Nicht Top-Favorit, aber auf jedem Fall im engeren Kreis anzusiedeln. Der knappe Sieg über Schweden bewies die defensive Sicherheit der Italiener, der späte Treffer dann die Abgebrühtheit der alternden Stars auf dem Rasen. Die Niederlage gegen Irland muss dann angesichts des bereits feststehenden Gruppensiegs anders bewertet werden.

Conte ruhte dafür aber seine Schlüsselspieler aus, ging einigen Gelbsperren aus dem Weg und hat so im Achtelfinale alle Asse im Ärmel. Diese wird er jedoch auch brauchen, geht es doch gegen Spanien. Der Weg, der auf Italien wartet ist hart. Brutal hart. Rein theoretisch geht es gegen Spanien, Deutschland und schließlich Frankreich.

6. Polen

Die Ergebnisse der Vorrunde: Nordirland (1:0), Deutschland (0:0), Ukraine (1:0)

Der schwerste Weg ins Finale: Schweiz, Kroatien, Belgien

Die Polen bestechen bis dato vor allem durch ihren Minimalismus. Nur sieben Mal schossen Lewandowski und seine Kollegen aufs gegnerische Gehäuse. Daraus entsprangen aber sieben Punkte. Glik und Pazdan räumen in der Innenverteidigung alles ab.

Aus der gesicherten Defensive agiert Krychowiak als Spielmacher. Vor allem die rechte Seite mit Blaszczykowski und Piszczek funktioniert einwandfrei bei den Polen. Und vorne lauern mit Lewy und Milik keineswegs Anfänger.

Die Zweikampfquote der Nawalka-Elf übermannte schließlich auch das DFB-Team. Das Spiel gegen Deutschland stellte zudem die Vielseitigkeit der Polen unter Beweis. So müssen sich auch die Favoriten vor der Konterstärke der Rot-Weißen in Acht nehmen. Die Schweiz ist auf jeden Fall zu schlagen. Dann ist alles offen.

5. Spanien

Die Ergebnisse der Vorrunde: Tschechien (1:0), Türkei (3:0), Kroatien (1:2)

Der schwerste Weg ins Finale: Italien, Deutschland, Frankreich

Ein einziges Tor macht in diesem Ranking den großen Unterschied für Spanien. Hätte Perisic nicht getroffen, würde man jetzt vielleicht darüber diskutieren, ob es überhaupt eine Mannschaft gibt, die die Iberer stoppen kann. Die Antwort ist einfach: Ja, die gibt es. Mehrfach. Kroatien machte vor, wie es gehen kann und überraschte schludrige Spanier mit schnellem Konterfußball und durchaus riskantem Pressing.

So verlor der Titelverteidiger, rutschte auf Rang zwei und damit mitten hinein ins Schlamassel. Nun warten statt Portugal, Wales oder Belgien echte Brocken auf dem Weg ins Finale. Die sollten für Spanien in guter Form nicht unschlagbar sein, doch nun kann jede schlechte Aktion direkt das Aus bedeuten. Dafür muss Spanien Unsicherheiten wie gegen Kroatien abstellen.

Rein vom Personal her hat Vicente del Bosque aber natürlich eine der besten Mannschaften des Turniers an der Hand. Wer Koke oder Thiago auf der Bank sitzen lassen kann, hat ohne Frage einiges in der Hinterhand. Und eigentlich stimmten ja auch die Ergebnisse, Tschechien und vor allem die Türken hatte nicht viel zu melden.