EM

Kroatien gegen Spanien - Eine Frage der Ehre

SID
Fernando Torres peilt mit Titelverteidiger Spanien den ersten Platz in Gruppe C an
© Getty

Giovanni Trapattoni betonte: "Ich glaube an das Gute im Menschen und dass gewisse Dinge nicht passieren werden." Mit "gewissen Dingen" meinte der Nationaltrainer der Iren eine mögliche Absprache zwischen Spanien und Kroatien zu Lasten seines Heimatlandes Italien.

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Bei einem 2:2 im entscheidenden Gruppenspiel (Montag ab 20.30 Uhr im LIVE-TICKER) wären beide sicher für das Viertelfinale qualifiziert. Leidtragende wären einmal mehr die Italiener, die schon bei der Europameisterschaft 2004 durch ein 2:2 zwischen Dänemark und Schweden ausgeschieden waren. Italiens Trainer war damals Giovanni Trapattoni.

Die Debatte um die Frage der Ehre wurde nun vor allem in italienischen Medien populistisch aufgegriffen. Reaktionen aus dem kroatischen wie spanischen Lager folgten entsprechend eindeutig auf dem Fuße.

Es sei "unverschämt", darüber zu reden, sagte Spaniens Raul Albiol und Trainer Vicente del Bosque betonte, dass seine Mannschaft "keine Rechnungen anstellen, sondern auf Sieg spielen" wolle. Sein kroatischer Amtskollege Slaven Bilic bemühte gar religiöse Zusammenhänge: "Man kann nicht an Gott glauben und dann solche Dinge tun."

Keane verspricht Kroaten Schützenhilfe

Das Spiel gibt rein sportlich ohnehin genug her. Die Spanier haben mit dem mühelosen Sieg gegen Irland die anfänglichen Debatten nach dem 1:1 gegen Italien um die Taktik vorerst beendet.

Eine wirkliche Standortbestimmung wird allerdings erst das Spiel gegen die starken Kroaten. Deshalb spricht wenig dafür, dass del Bosque die gegen Irland erfolgreiche Aufstellung ändert.

Bilic: "Bestes Spiel unseres Lebens"

Zumal der von Torjäger Mario Mandzukic angeführte Gegner vor Selbstbewusstsein nur so strotzt. Bilic hat dies seinen Spielern regelrecht eingeimpft und scheut sich seit Beginn der EM nicht, immer wieder vom Finale zu reden. Doch weiß der frühere Bundesligaprofi, dass Spanien ein anderes Kaliber darstellt als Irland und Italien. "Wir werden das beste Spiel unseres Lebens zeigen müssen", sagte Bilic.

Bilic, der nach der EM zum russischen Klub Lokomotive Moskau wechseln wird, setzt auf die erfolgreiche Startelf der beiden ersten Spiele. Mittelfeldstar Luka Modric soll das mit bisher vier Treffern kongeniale Sturmduo Nikica Jelavic und Mandzukic mit präzisen Pässen versorgen. Modric hat zudem ein weiteres Eisen im Feuer ausgemacht. Irlands Stürmer Robbie Keane versprach dem Mittelfeldstar via SMS "nicht ohne Punkt nach Hause zurückzukehren".

Verlassen wollen sie sich im kroatischen Lager darauf aber nicht wirklich.

Die Gruppe C im Überblick