Aue übernimmt Spitze - Jena siegt bei Dynamo

SID
Eric Agyemang brachte Aue gegen Kiel mit seinem 1:0 auf die Siegerstraße
© Getty

Erzgebirge Aue hat den VfL Osnabrück an der Tabellenspitze der 3. Liga abgelöst und seine Chancen auf die Rückkehr ins Unterhaus deutlich erhöht. Das Team von Trainer Rico Schmitt gewann 3:1 (0:0) gegen Schlusslicht Holstein Kiel und übernahm damit am 35. Spieltag erstmals in dieser Saison die Tabellenführung, die Osnabrück durch ein 2:2 (2:1) bei Jahn Regensburg verspielte. Zudem unterlag Offenbach bei Stuttgart II, Erfurt siegte gegen Dortmund II.

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In der Aufstiegs-Lotterie haben die Veilchen aus Aue drei Spieltage vor Ende plötzlich die größten Chancen auf den Hauptgewinn. "Die Tabellenführung fühlt sich richtig geil an. Unser Traum vom Aufstieg rückt immer näher", sagte Torschütze Sebastian Glasner nach dem 3:1 gegen Schlusslicht Holstein Kiel.

Dank des dritten Sieges in Folge stürmte Erzgebirge (61 Punkte) erstmals in dieser Saison an die Spitze und überflügelte den bisherigen Primus Osnabrück (60), der bei Jahn Regensburg nicht über ein 2:2 hinaus kam. Doch Aues Trainer Rico Schmitt wollte von einer Vorentscheidung im Aufstiegsrennen nichts wissen, obwohl der Traditionsklub noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hat.

Baumann: "Spieler sind geknickt"

Statt über die starke zweite Halbzeit zu schwärmen, kritisierte er die pomadige Vorstellung im ersten Spielabschnitt. "Das war lethargisch. Mir haben Mimik und Körpersprache meiner Spieler gar nicht gefallen", sagte Schmitt: "Zum Glück haben sie später die Pobacken zusammengekniffen und sind nach vorne marschiert."

Osnabrücks Trainer Karsten Baumann dagegen vermied kritische Worte, obwohl sein Team in Regensburg eine 2:0-Führung leichtfertig aus der Hand gegeben hatte. "Die Spieler sind geknickt. Wir müssen zusehen, dass wir sie wieder aufbauen", sagte er und lobte: "Wir haben auf dem schlechten Rasen guten Fußball gespielt. Dass der Ausgleich durch einen Sonntagsschuss fällt, ist bitter."

Allerdings sind die Ingolstädter (59) dank des 2:0 beim Vorletzten Wuppertaler SV bis auf einen Punkt an den VfL herangerückt. "Wenn man auf die Tabelle blickt, war es ein ganz wichtiger Sieg für uns", sagte Coach Michael Wiesinger. Es habe ihn aber geärgert, das sein Team das Spiel durch "viele Ungenauigkeiten" lange offen gehalten habe.

Jenas Lukimya sehr selbstbewusst

Während Ingolstadt den Relegationsplatz drei behauptete, kassierte Eintracht Braunschweig (57) nach zuletzt vier Siegen in Folge durch das enttäuschende 1:1 beim SV Sandhausen wieder einen Rückschlag. "Wir sind enttäuscht, dürfen uns jetzt aber nicht hängenlassen", forderte Trainer Torsten Lieberknecht.

Vielleicht könne dieser eine Punkt "in der Endabrechnung noch Gold wert sein", sagte der Coach des deutschen Meisters von 1967. Aufstiegschancen hat auch noch Jena (55), das nach einem 3:0 im Ost-Derby bei Dynamo Dresden nur noch vier Punkte hinter Ingolstadt liegt, aber noch zwei Spiele mehr zu absolvieren hat.

"Mit dieser Leistung wird uns wohl keiner aufhalten", sagte Abwehrspieler Assani Lukimya. Im Tabellenkeller befinden sich weiterhin Kiel (31), Wuppertal (34) und Werder Bremen II (38), das bei Zweitliga-Absteiger SV Wehen Wiesbaden 0:2 unterlag.

Aufsteigstraum für Offenbach geplatzt

Nach einen 0:2 bei der Reserve des VfB Stuttgart muss Kickers Offenbach die Hoffnungen auf Liga zwei begraben. Rot-Weiß Erfurt schoss Borussia Dortmund II tiefer in Abstiegsnot.

Kickers Offenbach kann die Rückkehr in die 2. Bundesliga abschreiben. Der DFB-Pokal-Sieger von 1970 verlor beim VfB Stuttgart II 0:2 (0:2) und liegt nun neun Punkte hinter dem Tabellendritten FC Ingolstadt. Sven Schipplock (15.) und Julian Schieber (28.) ließen den Aufstiegstraum des Traditionsvereins aus Hessen platzen.

Rot-Weiß Erfurt muss sich unterdessen keine Sorgen mehr um den Klassenerhalt machen. Die Thüringer bezwangen Borussia Dortmund II 1:0 (1:0) und bauten den Vorsprung auf die BVB-Reserve, die auf dem ersten Abstiegsplatz liegt, auf zehn Punkte aus. Carsten Kammlott (11.) gelang das Tor des Tages.

Dynamo Dresden - FC Carl Zeiss Jena 0:3 (0:0)

Tore: 0:1 Hähnge (59.), 0:2 Truckenbrod (71.), 0:3 Amrhein (79. )

Rote Karte: Gardawski (81./Jena) nach Tätlichkeit

Jahn Regensburg - VfL Osnabrück 2:2 (1:2)

Tore: 0:1 Lindemann (13.), 0:2 Hansen (21.), 1:2 Haller (25.), 2:2 Stoilov (80.)

1. FC Heidenheim 1846 - SpVgg Unterhaching 2:4 (1:2)

Tore: 0:1 Grech (7.), 1:1 Weil (22., Foulelfmeter), 1:2 Rathgeber (23.), 1:3 Steegmann (52.), 1:4 Rathgeber (62.), 2:4 Heidenfelder (85.)

Wuppertaler SV - FC Ingolstadt 04 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Wohlfarth (23.), 0:2 Bambara (83.)

SV Wehen Wiesbaden - Werder Bremen II 2:0

Tore: 1:0 Stroh-Engel (14.), 2:0 Öztürk (23.)

Bes. Vorkommnis: Patzler hält Foulelfmeter von Ziemer (59.)

SV Sandhausen - Eintracht Braunschweig 1:1 (1:0)

Tore: 1:0 Dorn (4.), 1:1 Kruppke (64.)

Bayern München II - Wacker Burghausen 2:0 (1:0)

Tore: 1:0 Knasmüllner (39.), 2:0 Yilmaz (74.)

Erzgebirge Aue - Holstein Kiel 3:1 (0:0)

Tore: 1:0 Agyemang (48.), 2:0 Glasner (52.), 2:1 Sykora (61.), 3:1 Schyrba (75., Eigentor)

Bes. Vorkommnis: Curri schießt Foulelfmeter an die Latte (37.)

VfB Stuttgart II - Kickers Offenbach 2:0 (2:0)

Tore: 1:0 Sven Schipplock (15.), 2:0 Julian Schieber (28.)

Rot-Weiß Erfurt - Borussia Dortmund II 1:0 (1:0)

Tor: 1:0 Carsten Kammlott (11.)

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