Kiraly bringt die Löwen weiter

SID
Münchens Felhi und Herthas Raffael gerieten gehörig aneinander
© Getty

Hertha BSC Berlin rutscht immer tiefer in die Krise. Der Bundesligist scheiterte nach einer lange Zeit erschreckend schwachen Vorstellung im Zweitrunden-Pokalkrimi beim Zweitligisten 1860 München mit 1:4 im Elfmeterschießen und setzte seine Negativserie fort.

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Nach 120 und 90 Minuten hatte es jeweils 2:2 gestanden. Ausgerechnet der frühere Berliner Gabor Kiraly wurde zum Helden der Löwen, er parierte den Elfmeter von Gojko Kacar. Der Berliner Neuzugang Christoph Janker schoss über das Tor.

Nach zuletzt fünf Bundesliga-Pleiten in Serie und dem Absturz auf den letzten Tabellenplatz der Bundesliga gerät Trainer Lucien Favre immer stärker unter Druck.

Was wird aus Favre?

Zwar hatten die Berliner Klub-Verantwortlichen dem Schweizer nach dem Debakel am Sonntag gegen Freiburg (0:4) vor dem Pokalspiel noch demonstrativ den Rücken gestärkt. Doch spätestens bei weiteren Niederlagen am kommenden Sonntag in der Liga in Hoffenheim und gegen den Hamburger SV dürfte der 51-Jährige nicht mehr zu halten sein.

Für die Sechziger war es nach den bisherigen Enttäuschungen in der 2. Liga das erhoffte Erfolgserlebnis. Wie im Vorjahr zogen die Löwen ins Achtelfinale ein. Die lange Zeit völlig indisponierten Berliner hoffen seit 30 Jahren vergeblich auf eine Final-Teilnahme.

Eigentor durch Bengtsson

Drei Tage nach dem 0:4 gegen Freiburg fand die Pleiten-, Pech- und Pannen-Serie der Hertha eine Fortsetzung. In der 10. Minute geriet sie durch ein Eigentor von Rasmus Bengtsson in Rückstand.

Einen Eckball des Löwen Sandro Kaiser unterlief Ersatzkeeper Sascha Burchert, der für den verletzten Jaroslav Drobny zwischen den Pfosten stand. Vom Knie des völlig verdutzten Bengtsson sprang der Ball zum 0:1 ins Tor.

Hertha völlig verunsichert

In der 50. Minute erzielte Kenny Cooper für die Löwen mit einem Schuss von der Strafraumgrenze das 2:0. Mit den Wechseln von Favre (Piszczek, Kacar und Domowtschiski kamen) wurde Hertha aber stärker. Folgerichtig kamen die Berliner durch Tore von Adrian Ramos (76.) und Waleri Domowtschiski (80.) zum Ausgleich.

Zu Beginn wirkte die Hertha nach den jüngsten Rückschlägen völlig verunsichert, ergab sich vor allem in der ersten Hälfte oft fast widerstandslos ihrem Schicksal. Der frühe Rückstand war dem ohnehin angeknacksten Selbstvertrauen der Berliner nicht zuträglich.

So hatten die harm- und ideenlosen Berliner massive Probleme, ins Spiel und zu Chancen zu kommen. Kiraly im Tor der Münchner musste sich kaum auszeichnen. Nur einmal hatte er Glück, als er sich bei einer Flanke von Patrick Ebert verschätzte und der Ball knapp am Löwen-Tor vorbeikullerte (23.).

Piszczek trifft nur den Pfosten

Nach dem Wechsel spielte den Münchnern das 2:0 in die Karten. Die Löwen verteidigten geschickt und aufopferungsvoll und verlegten sich weitgehend aufs Kontern.

Hertha, das neben Drobny auch Stürmer Artur Wichniarek ersetzen musste, hatte dadurch mehr Spielanteile. In der Schlussphase setzte Favre dann auf Offensive und wurde erst einmal belohnt.

In der Verlängerung waren die Berliner dann klar die bessere Mannschaft und hätten sich den Sieg durchaus verdient gehabt, ließen aber zu viele Chancen liegen und scheiterten immer wieder am überragenden Kiraly oder wie Piszczek am Pfosten.

Bei den Münchnern verdienten sich Kiraly und Radhouene Felhi die besten Noten. Bei Berlin erreichten lediglich Pal Dardai und Piszczek Normalform.

1860 München - Hertha BSC: Daten & Fakten