Auch Schalke tut sich ordentlich schwer

Von SPOX
Dank eines Treffers des Hunters (r.) siegte der FC Schalke mit 1:0 gegen den Oberligisten Nöttingen
© getty

Klaas-Jan Huntelaar und Leon Goretzka haben Schalke 04 vor einer Pokal-Blamage bewahrt. In einem müden Kick setzten sich die Knappen beim Fünftligisten FC Nöttingen 2:0 durch. Auch Paderborn und Union müssen ordentlich zittern.

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FC Nöttingen - FC Schalke 04 0:2 (0:1)

Tore: 0:1 Hunterlaar (30.), 0:2 Goretzka (90.+4)

Stürmerstar Klaas-Jan Huntelaar und Zugang Leon Goretzka haben die Schlafwagen-Fußballer von Schalke 04 vor einer Pokal-Blamage bewahrt. Die Treffer des Niederländers (30.) und des vom Zweitligisten VfL Bochum gekommenen Jungstars (90.+4) sorgten dafür, dass sich der indisponierte Bundesligist in der 1. Runde des DFB-Pokals trotz eines ganz müden Sommerkicks 2:0 (1:0) beim Fünftligisten FC Nöttingen durchsetzte. Wenige Tage vor dem ersten Punktspiel am Sonntag gegen den Hamburger SV haben die Königsblauen noch jede Menge Arbeit vor sich.

Vor 12.470 Zuschauern im Karlsruher Wildparkstadion hätten die Schalker nach vier Minuten fast schon die Quittung für ihre behäbige Anfangsphase bekommen. Mario Bilger traf mit seinem sehenswerten Schuss aber nur die Latte. Der Warnschuss zeigte keine Wirkung. Die Mannschaft von Trainer Jens Keller, der auf Kyriakos Papadopoulos, Jefferson Farfan und Chinedu Obasi verzichten musste, ging danach keineswegs konzentrierter zu Werke.

Der Erstligist, bei dem die Neuzugänge Christian Clemens und Adam Szalai in der Startformation standen, ließ das nötige Tempo vermissen. Zudem agierte der haushohe Favorit fast körperlos, Zweikämpfe wurden nur halbherzig geführt. Die Nöttinger konnten den lustlosen Auftritt der Schalker aber nicht bestrafen. Holger Fuchs traf in der 16. Minute per Kopf nach einer Ecke erneut die Querstange.

Der von den früheren KSC-Profis Michael Wittwer und Rainer Krieg trainierte Oberligist, dessen Chefetage eine Prämie in Höhe von 40.000 Euro für einen Sieg gegen Schalke ausgelobt hatte, zeigte auch eine starke Defensiv-Leistung. Die Gäste, die zuletzt bei der Suche nach einem Ersatz für den abgewanderten Michel Bastos drei Absagen von Sidney Sam (Bayer Leverkusen), Xherdan Shaqiri (Bayern München) und Ibrahima Traore (VfB Stuttgart) erhalten hatten, konnten sich bis zur 30. Minute keine echte Chance erarbeiten. Dann allerdings war Huntelaar nach einem Abwehrfehler der Nöttinger aus kurzer Distanz zur Stelle.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs änderte sich nichts am Spielverlauf. Von einem Vier-Klassen-Unterschied war nichts zu sehen. Die Schalker konnten den Schalter nicht umlegen und trabten weiter in gemäßigtem Tempo über den Platz. Der Fünftligist war in dieser Phase dem Ausgleich näher als der Bundesligist dem zweiten Treffer. Erst in der 61. Minute sorgte ein abgefälschter Schuss Huntelaars wieder für einen Hauch von Gefahr vor dem Nöttinger Tor.

Nach 65 Minuten änderte Schalkes Trainer Jens Keller das System. Der Coach nahm Szalai vom Feld und stellte auf eine Formation mit Huntelaar als einziger Spitze um. Dadurch wurde das Spiel der Gäste besser. Der eingewechselte Tranquillo Barnetta (74.) und Nationalspieler Julian Draxler (75.) hatten gute Chancen. Goretzkas Tor erlöste die Knappen schließlich.

Beste Spieler der Schalker, die vor dem zweiten Tor in der Schlussphase erheblich unter Druck gerieten, waren die Nationalspieler Benedikt Höwedes und Draxler. Beim badischen Oberligisten konnten Fuchs und Bilger überzeugen.

MSV Duisburg - SC Paderborn 2:3 (1:2)

Tore: 1:0 Gardawski (31.), 1:1 Brükner (37.), 1:2 ter Voorde (38.), 1:3 Wemmer (80.), 2:3 Orsula (90.)

Besondere Vorkommnisse: Baljic (MSV Duisburg) verschießt Foulelfmeter (82.)

Gelb-Rot: Feisthammler (MSV Duisburg, 60.)

Der SC Paderborn hat sich nach dem Fehlstart in der 2. Bundesliga zumindest im DFB-Pokal schadlos gehalten. Beim Drittligisten MSV Duisburg siegten die in der Meisterschaft noch tor- und punktlosen Ostwestfalen 3:2 (2:1) und vermieden damit ihr sechstes Erstrunden-Aus in sieben Jahren. Zwangsabsteiger Duisburg verpasste durch sein Scheitern hingegen den ersehnten kleinen Geldsegen: Der Einzug in die zweite Runde hätte den Zebras rund 200.000 Euro eingebracht.

Michael Gardawski (31.) brachte Gastgeber Duisburg in Führung, ehe Paderborn durch einen Doppelschlag von Daniel Brückner (37.) und Rick ten Voorde (38.) zurückschlug. Jens Wemmer (80.) erhöhte, Filip Orsula (90.+1) schaffte nur noch den Anschluss. Duisburg musste nach einer Gelb-Roten Karte gegen Tobias Feisthammel (60.) wegen wiederholten Foulspiels die Schlussphase in Unterzahl bestreiten. Paderborns Keeper Lukas Kruse parierte einen Foulelfmeter von Branimir Bajic (83.).

Vor 17.191 Zuschauern spielten beide Mannschaften zunächst mutig nach vorne, Duisburg zeigte sich dem klassenhöheren Gegner ebenbürtig. Gardawski sorgte mit einem satten Rechtsschuss von der Strafraumgrenze für die nicht unverdiente Führung. Für Paderborn war es der Weckruf: Binnen 60 Sekunden drehten Brückner nach einem kapitalen Missverständnis in der Duisburger Hintermannschaft und ten Voorde nach einem tollen Pass von Kachunga das Spiel. Nach der Pause wurde die Partie zunehmend zerfahren, spätestens nach dem Platzverweis gegen Feisthammel hatte Paderborn das Spiel im Griff.

Jahn Regensburg - Union Berlin 1:2 (1:2)

Tore: 1:0 Amachaibou (19.), 1:1 Brandy (21.), 1:2 Köhler (42.)

Besondere Vorkommnisse: Neunaber (Jahn Regensburg) verschießt Foulelfmeter (90.)

Geld-Rot: Nachreiner (Jahn Regensburg, 86.)

Rot: Pfertzel (Union, 70.)

Union Berlin hat dank zweier Neuzugänge einen Fehlstart in die Saison vermieden und steht in der zweiten Runde des DFB-Pokals. Der ambitionierte Zweitligist gewann beim Zweitliga-Absteiger Jahn Regensburg 2:1 (2:1) und feierte nach einem Unentschieden und einer Niederlage in der Liga den ersten Pflichtspielsieg der Saison. Die beiden Sommerzugänge Sören Brandy (21.) und Benjamin Köhler (42.) drehten das Spiel nach dem Führungstreffer des Regensburgers Abdenour Amachaibou (19.).

Der Außenseiter startete vor 6249 Zuschauern druckvoll und hatte die ersten Chancen. Während Mario Neunaber mit einem Kopfball und Dimitrios Anastasopoulos bei einem Distanzschuss das Ziel noch knapp verfehlten, brachte Amachaibou die Oberpfälzer nach einem Ballverlust von Unions Marc Pfertzel in Front. Lange hielt die Führung aber nicht, nur zwei Minuten später glich Brandy für die Berliner aus, noch vor der Pause sorgte Köhler mit einem Kopfball sogar für die Führung des Favoriten).

Nach dem Seitenwechsel blieb der Jahn spielbestimmend und kam zu weiteren Chancen, blieb aber zu wenig effektiv: Jim-Patrick Müller scheiterte bei einem Konter an Union-Keeper Daniel Haas (63.), Neunaber verschoss nach einer Notbremse von Pfertzel, der für das Foul die Rote Karte sah, sogar einen Strafstoß an den Innenpfosten (71.). Jahn-Verteidiger Sebastian Nachreiner (86.) sah zudem die Gelb-Rote Karte.

BSV SW Rehden - Bayern München 0:5 (0:2) (Hier geht's zur Analyse)

Tore: 0:1 Shaqiri (18.), 0:2 Müller (45.), 0:3 Müller (59./Elfmeter), 0:4 Müller (64.), 0:5 Robben (88.)

Die 1. Runde des DFB-Pokals im Überblick