Friedrich sieht ganz alt aus

Von SPOX
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Am 11. Juni 2010 findet in Südafrika das Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft statt. Der Gastgeber trifft dabei auf Mexiko. Die deutsche Nationalmannschaft startet am 13. Juni gegen Australien in das Turnier. Mitte Mai wird Bundestrainer Joachim Löw seinen Kader berufen.

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Zahlreiche deutsche Profis machen sich Hoffnungen auf eine Teilnahme an den Welttitelkämpfen, jedoch dürfen nur 23 Spieler mit nach Südafrika. Wer darf mit, wer bleibt zuhause? Bis zum Endturnier auf dem schwarzen Kontinent bewertet SPOX wöchentlich die Chancen der 36 potenziellen Kandidaten.

 

Wie kommt die Bewertung zustande? Hier geht's zur Erklärung!

 

 

Dennis Aogo: Ließ sich in Eindhoven von der Hektik nicht anstecken und blieb souverän. Hatte in der Anfangsphase noch Schwierigkeiten in der Rückwärtsbewegung, bekam seine Probleme mit zunehmender Spielzeit jedoch in den Griff. Hatte in der 2. Halbzeit Glück, als seine Ballannahme mit dem Oberarm im eigenen Strafraum nicht geahndet wurde. Gegen Bayern saß er 90 Minuten auf der Bank.

Fazit: Hat es nicht in den Argentinien-Kader geschafft und hat so auch nur noch geringe Chancen auf eine WM-Teilnahme.

 

Holger Badstuber: Bildete mit Demichelis eine recht stabile Innenverteidigung und überzeugte durch Zweikampfstärke und Stellungsspiel. Dazu musste er häufig den etwas unglücklichen Linksverteidiger Contento unterstützen. Allerdings kamen die HSV-Stürmer Petric und Berg mehrmals in aussichtsreicher Position zum Abschluss.

Fazit: Wird demnächst wieder auf die Linksverteidiger-Position wechseln und hat es dort schwer, auf den WM-Zug aufzuspringen.

 

Andreas Beck: Fällt aufgrund seiner Verletzung (Innenbandriss im Knie) weiterhin aus.

Fazit: Wird er rechtzeitig fit, hat er gute Chancen auf einen Platz im WM-Kader.

 

Jerome Boateng: Kam gegen Eindhoven erst in der 76. Minute, als Demel mit Gelb-Rot vom Platz musste. Holte kurz nach seiner Einwechslung aber den entscheidenden Elfmeter heraus. Gegen Bayern als Linksverteidiger eingesetzt, um Robben zu verteidigen. Machte seine Sache richtig gut, hatte aber auch den einen oder anderen Leichtsinnsfehler drin.

Fazit: Hat den Sprung von der U 21 in die A-Nationalmannschaft endgültig geschafft und ist für die Außenbahn und den Platz im Zentrum der Viererkette ein ernsthafter Kandidat.

 

Arne Friedrich: Hatte gegen Benfica große Probleme mit dem kantigen Cardozo und dem quirligen Saviola. Sah bei zwei Benfica-Treffern schlecht aus. Grätschte beim ersten viel zu früh und stand beim vierten zu weit weg von Cardoso. Auch gegen Hoffenheim wurde er vor dem 0:1 düpiert, als ihm Ba den Ball durch die Beine spielte. In der zweiten Hälfte als Rechtsverteidiger das gewohnte Bild. Sehr bemüht, aber in der Offensivbewegung limitiert. Hatte oft Platz zum Flanken, aber die waren harmlos.

Fazit: In dieser Verfassung ist Friedrich kein Kandidat fürs Abwehrzentrum der Nationalmannschaft.

 

Andreas Hinkel: Ließ im Old Firm auf der rechten Abwehrseite defensiv nichts anbrennen. Allerdings konnte er sich in der Offensive nicht wirklich durchsetzen.

Fazit: Hat es nicht in den Kader für das Argentinien-Spiel geschafft. Seine Chancen auf eine WM-Teilnahme sind nur noch minimal.

 

Mats Hummels: Eigentlich eine starke Partie im Derby gegen Schalke. Hatte Kuranyi gut im Griff und köpfte viele Flanken weg. Wurde von Weidenfeller niedergestreckt und fällt mit Kieferbruch rund sechs Wochen aus.

Fazit: Auch wenn er nicht fürs Argentinien-Spiel nominiert wurde, hat er immer noch Außenseiterchancen auf die WM - sofern ihn die Verletzung nicht zu lange behindert.

 

Robert Huth: Machte gegen Arsenals Offensivabteilung eine ordentliche Partie und blieb ohne großen Fehler. Sein Team hielt in einem Spiel, das von der schweren Verletzung von Aaron Ramsey überschattet wurde, wegen einer starken Defensivleistung lange ein 1:1.

Fazit: Wurde gegen Argentinien nicht berücksichtigt. Ist eine verlässliche Alternative, falls große Verletzungssorgen bei den Stammkräften auftreten sollten.

 

Philipp Lahm: Stand auf rechts sehr sicher und nahm Elia fast komplett aus dem Spiel. Ließ sich nur einmal vom Niederländer düpieren und musste knapp vorm Strafraum Foul spielen. Überzeugte auch mit guter Passquote (92 Prozent), in der Offensive übte sich Lahm aber in vornehmer Zurückhaltung und unterstützte Robben nur selten.

Fazit: Mr. Zuverlässig. Nur unklar ist, auf welcher Position ihn Löw einsetzen wird.

 

Per Mertesacker: Lieferte gegen Enschede insgesamt eine ordentliche Partie ab, leistete sich aber auch einige Wackler. De Jong durfte völlig unbedrängt zum zwischenzeitlichen 1:3 einköpfen und Ruiz ebenfalls vollkommen blank vor Vander an den Pfosten schießen. Gegen Mainz gewann er 75 Prozent seiner Zweikämpfe und blieb ohne Fehler. Das Tor von Bance konnte er nicht verhindern.

Fazit: Ist wieder stabiler in seinen Leistungen, davon profitiert auch Werder. Bei Löw ohnehin gesetzt.

 

Marcel Schäfer: Bildete gegen Villarreal mit Gentner einen starken linken Flügel und nutzte den Platz zu guten Flanken und Torabschlüssen. Auch in Hannover offensiv stark. War an der Vorarbeit zu Misimiovic' Tor beteiligt. Hinten das eine oder andere Mal mit Unsicherheiten.

Fazit: Hat sich nach schwachen Wochen wieder etwas gefangen. Mangels Alternativen auf der Linksverteidigerposition hat er gute Chancen auf ein WM-Ticket.

 

Serdar Tasci: Bildete gegen Barca lange Zeit ein starkes Abwehrduo mit Delpierre. Hatte Ibrahimovic gut im Griff. Ließ sich aber vor dem Ausgleich von Pique überspringen, hätte den Spanier besser ausblocken müssen. Auch gegen Frankfurt entschlossen in den Zweikämpfen und mit viel Übersicht.

Fazit: Tasci hat das Zeug zum Top-Innenverteidiger - leistet sich allerdings immer wieder unnötige und vermeidbare Fehler. So wird's schwer mit dem Platz neben Mertesacker.

 

Heiko Westermann: Ist wieder im Schalker Mannschaftstraining, stand gegen Dortmund aber noch nicht im Kader.

Fazit: Hat durch seine Verletzung viel Boden auf seine Konkurrenten verloren und muss erstmal schauen, ob er auf Schalke an Höwedes vorbeikommt.