Rolfes zieht an Hitzlsperger vorbei

Von SPOX
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Am 11. Juni 2010 findet in Südafrika das Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft statt. Die deutsche Nationalmannschaft befindet sich in der Qualifikationsgruppe 4 auf einem guten Weg zum nächsten großen Fußball-Event.

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Zahlreiche deutsche Profis machen sich Hoffnungen auf eine Teilnahme an den Welttitelkämpfen, jedoch dürfen nur 23 Spieler mit nach Südafrika. Wer darf mit, wer bleibt zuhause? Bis zum Endturnier auf dem schwarzen Kontinent bewertet SPOX wöchentlich die Chancen der 30 potenziellen Kandidaten.

 

Wie kommt die Bewertung zustande? Hier geht's zur Erklärung!

 

 

Michael Ballack: Fehlte bei der Niederlage gegen Aston Villa aufgrund einer Knöchelverletzung.

Fazit: Vor den Quali-Spielen war es die Wade, nun schmerzt der Knöchel. Ballack wird durch seine häufigen Wehwehchen immer wieder zurückgeworfen und schafft es nicht, eine komplette Saison auf höchstem Niveau durchzuspielen. Dennoch: Ballack ist für Löw der wichtigste Mann und wird Deutschland als Kapitän in die WM-Spiele führen.

 

Torsten Frings: Räumte gegen Hoffenheim im defensiven Mittelfeld resolut ab, spielte ansonsten aber unauffällig. In der Defensive eine Bank, nach vorne dagegen mit Luft nach oben.

Fazit: Zwar bestätigt Löw immer wieder, dass Frings noch eine Chance auf die WM hat. Angesichts der Konkurrenz im defensiven Mittelfeld wird es für ihn aber trotz guter Leistungen bei Werder schwer, auf den WM-Zug zu springen.

 

Christian Gentner: In der ersten Halbzeit gegen Gladbach mit zwei ganz schwachen Flanken. Verlagerte sein Spiel danach mehr in die Mitte und verteilte von dort die Bälle. Sorgte mit seinem genauen Abschluss für das 2:0. Insgesamt aber eine eher unauffällige Leistung im Wolfsburger Mittelfeld.

Fazit: Durch seinen Treffer macht er weiter auf sich aufmerksam. Braucht aber eine Serie von starken Spielen, um sich gegen die große Konkurrenz im Mittelfeld des DFB-Teams zu behaupten.

 

Thomas Hitzlsperger: Saß bei der Heimpleite gegen Schalke 90 Minuten auf der Bank.

Fazit: Die Totalkrise hält an. In Russland auf der Bank, weil Rolfes zu Recht den Vorzug erhielt. Gegen Finnland dann katastrophal und jetzt im Verein auch erstmal nur zweite Wahl.

 

Sami Khedira: Musste in der neuen Stuttgarter Raute auf der rechten Halbposition ran. Kompensierte dort fehlende Spritzigkeit nach seiner Fußverletzung mit großem Engagement und unermüdlichem Einsatz. Einer der Besseren in einer total verunsicherten Mannschaft.

Fazit: Fehlte in der Nationalmannschaft zuletzt wegen seiner Verletzung und konnte somit keinen Boden gut machen auf seine Konkurrenten im Kampf um einen Platz neben dem gesetzten Ballack.

 

Marko Marin: Machte vor allem in der Anfangsphase gegen Hoffenheim mächtig Wirbel und suchte oft das Zusammenspiel mit Özil. Mit zunehmender Spielzeit wurden seine Aktionen jedoch schlampiger. Nach seiner kläglich vergebenen Chance zum 3:0 war für ihn dann auch Schluss.

Fazit: Dass er weder gegen Russland noch gegen Finnland zum Einsatz kam, zeigt, dass Löw mehr von ihm erwartet. Seine speziellen Qualitäten im Eins-gegen-Eins machen ihn dennoch zu einer starken Alternative für das DFB-Team.

 

Mesut Özil: Dreh- und Angelpunkt in Werders Offensivspiel. Von Müdigkeit keine Spur, wirbelte Özil die Hoffenheimer Defensive gehörig durcheinander und war an beiden Bremer Toren mit seinen brandgefährlichen Standards beteiligt. Starke 82 Prozent seiner Pässe fanden den Weg zum Mitspieler.

Fazit: Özil steht für Inspiration und Kreativität. Eigenschaften, die man in einer deutschen Nationalmannschaft zuletzt bei Bernd Schuster sah. Wurde von Löw im wichtigen Spiel gegen Russland mit allen Freiheiten ausgestattet. Ein Schachzug, der sich in Zukunft noch des Öfteren auszahlen kann.

 

Simon Rolfes: War in Hamburg hauptsächlich als Abräumer gefragt und erledigte seine Aufgabe zufriedenstellend. Zeigte sich in den Zweikämpfen bissig, leistete sich jedoch in der Offensive einige Fehlpässe und Unkonzentriertheiten.

Fazit: Spielt im Verein seit Wochen auf Top-Niveau und nutzte auch gegen Russland seine Chance im defensiven Mittelfeld neben Ballack. Hat mit Hitzlsperger seinen ärgsten Konkurrenten überholt.

 

Bastian Schweinsteiger: Machte in Freiburg eine ansprechende Partie. Gewann in der Defensive wie in der Offensive nahezu alle Zweikämpfe und hatte zahlreiche Ballkontakte. Schlecht: Spielte vor allem in Durchgang eins zu viele Fehlpässe und war an den Toren nicht beteiligt.

Fazit: Zeigte gegen Russland einmal mehr, wie wichtig er für die Nationalmannschaft ist. Sein Platz für die WM ist gesichert.

 

Piotr Trochowski: Sein Auftritt gegen Leverkusen war gekennzeichnet durch Ideenlosigkeit, fehlende Spritzigkeit und Unkonzentriertheit. Fand nie die Bindung zum Spiel. Fiel nur durch ein paar wenige gelungene Dribblings positiv auf. Wurde in der 68. Minute ausgewechselt.

Fazit: Troche kommt einfach nicht in Fahrt. Nutzte im Finnland-Spiel die Gelegenheit, gegenüber Özil Boden gutzumachen, nicht.