Enke "in der falschen Mannschaft"

Von SPOX
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Am 11. Juni 2010 findet in Südafrika das Eröffnungsspiel der Weltmeisterschaft statt. Die deutsche Nationalmannschaft befindet sich in der Qualifikationsgruppe 4 auf einem guten Weg zum nächsten großen Fußball-Event.

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Zahlreiche deutsche Profis machen sich Hoffnungen auf eine Teilnahme an den Welttitelkämpfen, jedoch dürfen nur 23 Spieler mit nach Südafrika. Wer darf mit, wer bleibt zuhause? Bis zum Endturnier auf dem schwarzen Kontinent bewertet SPOX wöchentlich die Chancen der 38 potenziellen Kandidaten.

Wie kommt die Bewertung zustande? Hier geht's zur Erklärung!

Rene Adler: Enorm undankbares Spiel für den Bayer-Keeper in Berlin. Bekam kaum etwas zu tun. Beim Gegentor hatte er zudem großes Pech, als er erst aus kurzer Distanz stark mit dem Fuß gegen Woronin parierte, dann aber von dessen Schulter "bezwungen" wurde. In der Strafraumbeherrschung nicht immer sicher.

Fazit: Geht im Moment durch eine etwas unglückliche Phase und muss in den beiden anstehenden WM-Quali-Spielen gegen Liechtenstein und Wales um seinen Status als Nummer eins bangen.

Robert Enke: Fünf Gegentore gegen die Bayern, vier gegen Dortmund. Hannover ist die Schießbude der Liga und Robert Enke hat den undankbaren Job, sich dort zwischen die Pfosten stellen zu müssen. Dabei war der 96-Torwart wie schon in der Vorwoche gegen den BVB bei allen vier Gegentoren machtlos. DFB-Teammanager Oliver Bierhoff formulierte es nach dem Spiel treffend: "Roberts Herz hängt an Hannover. Das ehrt ihn. Aber gerade für ihn, der in der Nationalmannschaft um die Nummer eins kämpft, wäre es wichtig, in einem Team zu spielen, in der man Rückendeckung hat. Man kann sagen, er spielt in der falschen Mannschaft."

Fazit: In Sachen DFB-Elf hat Enke allerdings noch lange nicht aufgesteckt und besitzt weiterhin alle Chancen auf die Nummer eins: "Wenn ich sehe, was Torhüter wie Kahn, Lehmann oder van der Sar mit Ende 30 geleistet haben oder noch leisten, habe ich durchaus noch zwei, drei große Turniere als Ziel."

Timo Hildebrand: Fehlte in Frankfurt erneut aufgrund einer Schambeinprellung und der Verletzung im Oberschenkel. Stellvertreter Haas wird sich jedoch weiter die Zähne ausbeißen können: Wenn Hildebrand fit ist, steht er bei Hoffenheim zwischen den Pfosten.

Fazit: Anders im DFB-Team: Hildebrand muss sich gewaltig strecken  - und das über einen längeren Zeitraum - um sich wieder in den Dunstkreis der DFB-Elf zu spielen.

Manuel Neuer: War gegen Wolfsburg nicht mit von der Partie. Die Nummer eins der Knappen musste aufgrund einer Magen-Darm-Grippe pausieren.

Fazit: Die Magen-Darm-Geschichte sollte Neuer nicht zu sehr aus der Bahn werfen. Knüpft er nach seiner Pause wieder an die hervorragenden Vorstellungen der letzten Wochen an, bleibt auch er ein heißer Kandidat auf eine Berufung in die Nationalmannschaft.

Michael Rensing: Wurde gegen Lissabon von Hans-Jörg Butt vertreten, der von Jürgen Klinsmann eine Bewährungschance erhielt. Verlebte in Bochum einen geruhsamen Nachmittag und musste nur drei Torschüsse abwehren. Mit einer klasse Parade verhinderte er gegen Dabrowski beim Herauslaufen einen Rückstand seiner Mannschaft.

Fazit: Braucht angriffslustigere Gegner, um sich bei Löw empfehlen zu können. Mittelfristig wird er nicht dabei sein.

Tim Wiese: Zu null! Das ist bei Werder erstmal das Wichtigste. Und sowohl gegen St.-Etienne als auch gegen den VfB hatte Wiese seinen Anteil daran. Im UEFA-Cup stark beim Freistoß von Machados. Gegen Stuttgart entschied er sich einige Male für das sichere Fausten, machte bei harten Schüssen von Träsch und Khedira stets einen ruhigen Eindruck.

Fazit: Wenig geprüft und fehlerfrei. Das sind beste Voraussetzungen im DFB-Torwart-Rennen. Nominiert Löw für die WM-Quali-Spiele drei Keeper, dann ist Wiese dabei. Sind es nur zwei, dann wird es eng.