"Ein Ribéry tickt anders als ein Effenberg": Mehmet Scholl kritisiert Jugendkonzept des DFB

Von Marko Brkic
Mehmet Scholl
© getty

Mehmet Scholl, Ex-Bayern-Profi und Europameister von 1996, hat das neue Jugendkonzept des DFB kritisiert und dabei vor allem die schwierige Umsetzung beleuchtet.

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Der 53-Jährige äußerte sich im Sky-Format "Meine Geschichte" in einem Interview zu den Plänen des Fußballverbandes. "Das Konzept schreibt zwar, dass wir Erfolg haben wollen, darüber hinaus umfasst es allerdings alles. Es gibt keine Reihenfolge, keine Gewichtung, keine Unterschiede zwischen den Kindern und den Menschen, mit denen man zu tun hat. Ein Franck Ribéry tickt ganz anders als ein Stefan Effenberg - schon in der Jugend. Dass an dieser Stelle nicht unterschieden wird - schwierig."

Scholl hätte "nach 10 von 60 Seiten den Eindruck, dass man nicht versteht, was ausgedrückt werden soll." Jemand ohne Ausbildung zum Fußballlehrer verstehe "in diesem Konzept nichts".

Weitere Kritikpunkte Scholls betreffen die Erzielung des Erfolges und die Förderung von Kindern. "Es wird vielmehr versucht, die altherkömmlichen Muster, wie Profifußball im Endeffekt in der Entwicklung auszusehen hat, neu zu gestalten. Ich bin nicht Nostradamus und kann nicht in die Zukunft schauen, deswegen lasse ich mich einfach überraschen und wenn es letztendlich funktioniert, bin ich der Erste, der Bravo sagt."

Der DFB hatte sich im vergangenen Jahr darauf geeinigt, die Spielformen in der E-, F- und G-Jugend zu ändern. Im Fokus sollen demnach Spielformen mit kleineren Mannschaftsgrößen auf kleineren Spielfeldern stehen inklusive integriertem Rotationsprinzip "mit festen Wechseln der Spieler*innen, um allen Kindern Einsatzzeiten zu ermöglichen", wird in einer Mitteilung des DFB zitiert. Ziel dabei sei es "den Leistungsdruck zu minimieren und die sportliche Entwicklung der Kinder stärker in den Vordergrund zu rücken". Die Änderungen sollen im Sommer 2024 umgesetzt werden.

 

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