DFB-Team: Uli Hoeneß äußert sich zur Bundestrainer-Suche und spricht über Julian Nagelsmann, Pep Guardiola und Louis van Gaal

Von Tim Ursinus
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Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß hat sich zur Suche des DFB nach einem neuen Bundestrainer geäußert. Dabei sprach der der 71-Jährige über Julian Nagelsmann, Louis van Gaal und Pep Guardiola.

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"Ich bin ein großer Freund von Louis als Fußball-Lehrer, aber ich weiß nicht, ob er zur Verfügung steht", erklärte Hoeneß im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung bezüglich eines Engagements von van Gaal als Trainer der deutschen Nationalmannschaft. Nach der Entlassung von Hansi Flick war der Niederländer zuletzt von einigen ehemaligen DFB-Stars vorgeschlagen worden, darunter Bastian Schweinsteiger und Philipp Lahm.

Allerdings ist Hoeneß skeptisch, "jemanden von außen zu holen" - außer: "Pep Guardiola würde ich nehmen“, sagte er. "Aber das steht natürlich nicht zur Debatte."

Dem DFB würde für große Veränderungen schlichtweg die Zeit fehlen, so Hoeneß: "Der DFB hat überhaupt keine Zeit mehr, irgendwas aufzubauen. Die EM ist im kommenden Sommer! Deshalb sollte der neue Trainer den Laptop zu Hause lassen und erst mal über die Emotion kommen."

Gegen Frankreich hatten zuletzt interimsweise Rudi Völler, Hannes Wolf uns Sandro Wagner auf der Bank gesessen und einen 2:1-Sieg eingefahren. Als Favorit auf den vakanten Posten gilt Ex-Bayern-Coach Julian Nagelsmann.

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Hoeneß: Nagelsmann? "Nicht die Zeit für Experimente"

Auf ihn sei der Laptop-Spruch aber nicht explizit bezogen gewesen, wie Hoeneß zu verstehen gab: "Nein, so meine ich das nicht, Julian ist mir zuletzt in vielem zu schlecht weggekommen. Was ich damit nur sagen will: Es ist jetzt nicht die Zeit für Experimente."

Und weiter: "Ich würde ihm das grundsätzlich schon zutrauen. Aber eines ist doch auch klar: Der DFB könnte jetzt den Kaiser von China holen, und der würde es auch schwer haben."

Geht es nach Hoeneß braucht der DFB "jemanden, der mit allem hier vertraut ist. Und in meinen Augen auch jemanden, der klar sagt: Das ist mein System, das sind meine 14, 15 Spieler, und das ziehen wir so durch. Und wenn es mal eine Niederlage gibt: egal, weitermachen". Flicks Nachfolger müsse "jetzt gnadenlos seinen Weg gehen. Und nicht an die Zeit nach der EM denken."

Der "Bayern-Macher" holte außerdem erneut zum Rundumschlag gegen den DFB aus. "Wenn dieses Land keinen Mittelstürmer hat, dann stimmt ja was nicht. Damit ist doch schon alles gesagt. Die Misere liegt an einer Reihe von Dingen, die ein Bundestrainer nicht auf Knopfdruck beheben kann", sagte Hoeneß.

Die Führung des DFB habe "in den vergangenen Jahren oft keine gute Figur abgegeben", ergänzte er und betonte, dass es im Nachwuchsbereich "riesige Probleme" geben würde und "gar kein Druck mehr von Spielern, die nachrücken", kommen würde.

Das habe die Folge, dass "viele, die eigentlich gar nicht mehr spielen sollten, in Ruhe weiterspielen", betonte Hoeneß. Deshalb brauche es einen Bundestrainer, der sich nicht scheut, auch mal durchzugreifen: "Er muss ungemein charismatisch sein."

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