Niersbach: Hoeneß-Vorwürfe ungerechtfertigt

SID
Wolfgang Niersbach (r.) hält die Kritik von Uli Hoeneß für ungerechtfertigt
© Getty

Wolfgang Niersbach zeigte Unverständnis für die Kritik von Bayern Münchens Präsidenten Uli Hoeneß. "Die Vorwürfe der Verweichlichung und Überversorgung halte ich für ungerechtfertigt", sagte der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) zu der Kritik des Weltmeisters von 1974 an der Rundumversorgung der Nationalspieler.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Begeisterung für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft, Lob für Bundestrainer Joachim Löw und Unverständnis für Uli Hoeneß: Wolfgang Niersbach, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), zeigte sich am Flughafen Berlin-Tegel am Samstagabend begeistert vom 6:1-Sieg der A-Nationalmannschaft im WM-Qualifikationsspiel in Dublin gegen Irland, nahm aber auch kritisch Stellung zu den brennenden Themen im Vorfeld.

Nicht nachvollziehen konnte Niersbach die Kritik von Hoeneß an der Rundumversorgung der deutschen Stars. "Die Vorwürfe der Verweichlichung und Überversorgung halte ich für ungerechtfertigt", sagte er und führte aus: "Wir stehen dazu, das macht aber der FC Bayern nicht anders, dass wir unseren Spielern Topbedingungen bieten, damit sie sich auf die Leistungen im Training und im Spiel konzentrieren können."

Bierhoff betont verschworene Gemeinschaft

Die Kritik an den durchwachsenen Leistungen der deutschen Mannschaft nach der EM im Testspiel gegen Argentinien (1:3) oder im WM-Qualifikationsspiel in Österreich (2:1) nahm der ehemalige Journalist gelassen hin.

Die Mannschaft stehe eben immer im Fokus, "das ist auch gut. Es ist normal, dass einen nicht nur die Sonnenstrahlen erwischen, sondern auch Regentropfen", sagte er. Niersbach verwies auf die sportlichen Erfolge, die 13 Siege in Serie in Qualifikationsspielen. Natürlich seien die nicht immer "Kategorie A" gewesen, aber man müsse sie erstmal gewinnen.

"Wir sind Weltranglisten-Zweiter, das ist Fakt. Zwischenzeitlich hatte ich gedacht, wir hätten beim DFB etwas verpasst und wären auf zehn, 20 oder tiefer abgerutscht", sagte Niersbach und lobte das 6:1 in Irland und die Arbeit von Löw: "Ich werte dieses Spiel als wunderbare Bestätigung dafür, dass wir eine Klassemannschaft haben. Unser Bundestrainer macht das großartig, auch immer wieder neue Leute reinzubringen."

Nationalmannschaftmanager Oliver Bierhoff betonte im "ZDF-Sportstudio" am Samstagabend, dass man den Weg mit dem Team Löw, Co-Trainer Hansi Flick und Torwarttrainer Andreas Köpke weitergehen werde. "Wenn es solange gut läuft, dann gibt es auch automatisch Kritik. Die empfinde ich manchmal als an den Haaren herbeigezogen. Es ist unruhiger geworden um das Team herum, aber es ist enorm wichtig, dass wir eine verschworene Gemeinschaft bleiben. Das werden wir auch", sagte Bierhoff.

Joachim Löw im Steckbrief