Tor-Maschinen gegen die Schweizer Wand

SID
Lewis Holtby (l.) und die deutsche U-21-Nationalelf wollen die Schweiz in Luzern niederringen
© Getty

Ungeschlagen und trotzdem ausgeschieden. An dieses Szenario mögen die U21-Spieler der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gar nicht denken.

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"Wir wissen, dass wir in den 90 Minuten in Luzern die Chance haben, die Schweiz zu schlagen und uns für die EM zu qualifizieren", sagt Kapitän Lewis Holtby im Interview mit "DFB.de". "Wir haben den Glauben und die Hoffnung daran, dass wir es packen."

Dennoch: Vor dem Relegations-Rückspiel zur Europameisterschaft 2013 in Israel kann die Auswahl von Trainer Rainer Adrion genau dieses Schicksal ereilen. Nach dem unglücklichen 1:1 gegen die Schweiz am vergangenen Freitag in Leverkusen, braucht der DFB-Nachwuchs am Dienstag in Luzern mindestens ein Remis mit zwei Toren - oder noch besser: Einen Sieg.

Erwartet wird nicht weniger als ein echter Krimi zwischen zwei Mannschaften auf Augenhöhe - die bisherige Qualifikation ist nichts mehr wert. Die neun DFB-Siege plus einem Remis aus zehn Partien, unglaubliche 39 Tore, der souveräne Gruppensieg. Alles auf null hieß es bereits am Freitag und die Schweizer stellten sich schon im Hinspiel als Spielverderber da. Lange hielten sie mit, mussten erst in der Schlussphase per Foulelfmeter den Rückstand hinnehmen und schlugen kurz vor dem Abpfiff in Unterzahl sogar noch zurück.

DFB-Plan: EM-Titel 2013

"Für mich sind weiterhin die Deutschen der Favorit. Wir müssen auch im Rückspiel voll konzentriert sein. Jede Schwäche wird gnadenlos bestraft", warnt der Schweizer Trainer Pierluigi Tami vor dem Duell mit dem großen Nachbarn. Und das, obwohl ein torloses unentschieden schon reichen würde und seine Mannschaft zudem aufgrund des Heimvorteils sogar die deutlich bessere Ausgangsposition hat.

Für den Schalker Holtby ist das allerdings kein Argument. "Die Körner, die wir am Freitagabend gelassen haben, sind wieder da", sagt der 22 Jahre alte Mittelfeldspieler. "Es kann für uns alle ein Spiel des Lebens werden, weil es um alles geht. Wir wollen das EM-Ticket unbedingt ergattern, und dafür werden wir alles geben." Nach dem Titel von 2009 verpasste die U21 des DFB bereits die Qualifikation zur Endrunde 2011. Kommenden Sommer will sich der deutsche Nachwuchs in Israel wieder zum Titel schießen.

Schweizer optimistisch: "Steht die Null, sind wir in Israel"

Doch dafür muss zwingend ein Tor gegen die Schweiz her. Auch im Rückspiel setzt die auf ihre bewährte Taktik: Hinten stabil und sicher, nach vorne mit effektiven Kontern.

"Wenn wir zu Null spielen, sind wir qualifiziert. Deshalb wird ein stabiles Abwehrverhalten entscheidend sein", denkt sogar Stürmer Josip Drmic defensiv. Der Mann, der die DFB-Auswahl am Freitag nach seiner Einwechslung mit dem Last-Minute-Tor schockte.

Zudem profitiert die Schweiz von ihrem überragenden Schlussmann: Torwart Roman Bürki vom Grasshopper Club Zürich zeigte in Leverkusen mehrfach, warum er in der Schweizer Super League gerade zum "Spieler des Monats September" gewählt wurde. Zu bezwingen war der 21-Jährige nur durch einen Elfmeter.

Die Schweizer Wand ist für das Rückspiel optimistisch. "Wir haben den Deutschen gezeigt, dass wir ein ganz unangenehmer Gegner sind. Steht die Null, sind wir in Israel dabei." Das schaffte Bürki bereits in den letzten acht Liga-Spielen sieben Mal - und in acht Gruppenspielen der EM-Quali immerhin sechs Mal.