Adler: "Lasse T-Frage nicht an mich heran"

Von SPOX
Joachim Löw muss in Russland auf Serdar Tasci und Sami Khedira vom VfB Stuttgart verzichten
© Getty

Rene Adler ist die Nummer eins - und trug dies beim ersten Training der deutschen Nationalmannschaft auch gleich optisch zur Schau.

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Während der Leverkusener Torwart in einem weißen DFB-Shirt auf dem Kunstrasenplatz in Mainz übte, trugen seine Konkurrenten Manuel Neuer und Tim Wiese schwarz.

Nach dem Ausfall von Robert Enke wegen einer Viruserkrankung hat sich Bundestrainer Joachim Löw schon frühzeitig festgelegt. Der 24 Jahre alte Adler wird beim vorentscheidenden WM-Qualifikationsspiel am Samstag in Moskau gegen Russland im Tor der DFB-Auswahl stehen.

"Fahren nach Moskau, um zu gewinnen"

Doch eine Vorentscheidung in der viel diskutierten T-Frage mit Blick auf die WM 2010 in Südafrika bedeutet dies weder für Adler noch für Löw. "Er steht in den zwei Qualifikationsspielen im Tor, weil er uns zuletzt absolut überzeugt hat. Wir haben keine Bedenken. Er hat sehr viel Selbstvertrauen. Was danach kommt, wird man sehen", verdeutlichte der Bundestrainer am Dienstag in Mainz.

Auch Adler ist nach eigener Aussage "weit davon entfernt, mir Gedanken über Geschehnisse zu machen, die in der Zukunft liegen, so spektakulär die Torhüter-Diskussion in der Öffentlichkeit auch rüber kommt. Das würde mir nur meine Kraft rauben. Ich lasse dieses Thema nicht groß an mich heran."

Er sei "gut beraten, den Fokus auf das Spiel am Samstag zu legen. Ich versuche, die Aufgabe optimal auszufüllen und denke nur daran, wie wir die Qualifikation klarmachen. Wir fahren nach Moskau, um dort zu gewinnen."

"Man hat mehr Verantwortung"

Für Adler ist es am Samstag im Moskauer Luschniki-Stadion das siebte Länderspiel. Sein Debüt feierte vor fast genau einem Jahr. Gegner war - Russland. Beim 2:1 in Dortmund spielte sich der Bayer-Keeper erstmals in den Vordergrund.

Seitdem hat sich für den gebürtigen Leipziger einiges verändert. "Man steht als Nationalspieler noch mehr im Fokus. Es herrscht eine ganz andere Erwartungshaltung, man hat noch mehr Verantwortung", sagte Adler und fügte an: "Es werden weniger Fehler verziehen."

Zumal es nach wie vor um die Nachfolge von Jens Lehmann als Stammtorhüter geht. Seit dessen Rücktritt nach der EM 2008 kämpft Adler gegen Enke (Hannover), Neuer (Schalke) und Wiese (Bremen) um die Nummer eins beim dreimaligen Welt- und Europameister.

Kein Kahn-Vergleich

Durch seine souveränen Auftritte im DFB-Dress zuletzt gegen Südafrika (2:0) und Aserbaidschan (4:0) sammelte Adler einige Pluspunkte. Weitere könnten am Samstag in Russland und dann am 14. Oktober in Hamburg gegen Finnland folgen.

Doch dies will Adler ausblenden. Es sei auch nicht seine Art, verbal Ansprüche zu stellen. An einen Oliver Kahn komme er in der Außendarstellung nicht heran, "das ist eben nicht meine Art und Weise. Aber auf dem Platz bin ich auch sehr leidenschaftlich und emotional."

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