Löw schlägt zurück: "Jones hat nicht überzeugt"

SID
Bundestrainer Joachim Löw wehrt sich gegen die Kritik von Jermaine Jones
© Getty

Bundestrainer Joachim Löw hat die Kritik des Schalkers Jermaine Jones entschieden zurückgewiesen. "Wir stellen nach Leistung auf, nicht nach Tattoos!", sagte Löw am Donnerstag zur "Bild". Zudem übt Löw Kritik an den Millionentransfers der vergangenen Wochen.

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Jones hatte in einem Interview mit der "New York Times" angedeutet, er hätte es unter anderem aufgrund seiner Tätowierungen in Deutschland schwerer, anerkannt zu werden. Als Konsequenz entschied sich der 27-Jährige, künftig für die USA zu spielen.

"Er hat einige Spiele gemacht, zum Beispiel gegen England, wo er nicht überzeugt hat. Andere Spieler passen besser ins Team als er", stellte Löw indes klar.

Jones: "Man muss beim DFB immer die Klappe halten"

Jones erneuerte erst am Mittwoch seine Kritik am Bundestrainer: Der DFB wolle nur ruhige und angepasste Spieler im Kader. "Man muss beim DFB immer die Klappe halten, alles befürworten und kuschen", so Jones.

Er selbst aber sei "ein charakterstarker Kerl, der das ein oder andere anspricht. Beim DFB hast du mit Torsten Frings und Michael Ballack zwei Leader, die auch anecken. Doch das war es dann. Alle anderen sind folgsam und ruhig, was ich verstehe und nachvollziehen kann. Da herrscht ein Klima der Gleichförmigkeit."

Auch diesen Vorwurf konterte Löw ziemlich trocken: "Jones soll sich nicht als Opfer einer Intrige sehen. Was er da behauptet, ist an den Haaren herbeigezogen."

Löw: Transfer-Wahnsinn "völlig überzogen"

Äußerst problematisch sind für den 49-Jährigen zudem die derzeit vor allem durch die Kaufwut von Spaniens Rekrodmeister Real Madrid enstehende Kosten-Explosion auf dem Transfermarkt.

"In der aktuellen wirtschaftlichen Situation halte ich solche Summen für unangemessen und für völlig überzogen. Es gab ja Prognosen, der Transfermarkt werde ruhig verlaufen, aber es wurden auch in der Bundesliga große Summen bewegt, wenn wir Mario Gomez und Diego sehen", so Löw im "Kicker".

"Immerhin wird bei uns relativ vernünftig gewirtschaftet, während in Spanien Klubs vor dem Kollaps stehen", erklärte der Bundestrainer weiter.

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