Löw erwartet "wichtige Erkenntnisse"

SID
Joachim Löw verteidigte seine Nominierung für die Asienreise
© Getty

Keine "Ferienreise", sondern Länderspiele mit hohem sportlichen Wert erhofft sich Joachim Löw von der Tour nach Asien: "Ich werde aus dieser Reise wichtige Erkenntnisse ziehen."

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Joachim Löw und Oliver Bierhoff haben kurz vor dem Abflug der deutschen Nationalmannschaft am Dienstag von Frankfurt/Main nach Shanghai noch einmal den sportlichen Wert der Asien-Reise (26. Mai bis 3. Juni) betont und die Spieler in die Pflicht genommen. "Ich sage ja nicht, dass dies der WM-Countdown ist. Aber es ist auch keine Ferienreise. Es sind viele neue Spieler dabei, und ich werde aus dieser Reise wichtige Erkenntnisse ziehen", sagte Bundestrainer Löw im Interview mit dem Fachmagazin kicker.

Und Nationalmannschafts-Manager Bierhoff ergänzte im Interview: "Wir werden den Spielern von Anfang an klar machen, dass dies keine Lustreise ist, dass wir den deutschen Fußball gut vertreten und trotz aller Reisestrapazen Euphorie und Spaß zeigen müssen."

"Wir können die Reise richtig einordnen"

Löw, der in den beiden Länderspielen in Shanghai gegen China am 29. Mai und am 2. Juni in Dubai gegen die Vereinigten Arabischen Emirate alle 17 mitreisenden Spieler einsetzen will, hat keine Sorge, dass angesichts von mehr als einem Dutzend Absagen der Fernost-Trip zur Farce werden könnte: "Ich habe kein Problem damit, wenn die Asien-Reise von einigen kritisch gesehen wird. Wir können sie richtig einordnen.

Wir repräsentieren den deutschen Fußball, DFL und DFB. Und ich bin mir sicher, dass wir uns in den beiden Spielen positiv präsentieren werden."

"Wir machen akribische Auswertungen"

Zudem verteidigte der 49-Jährige noch einmal seine Nominierung. "Wir haben alle Mannschaften vielfach beobachtet, wir machen akribische Auswertungen, haben eine hervorragende Datenbank. Deshalb sind wir in der Beurteilung einzelner Spieler völlig sicher", sagte der Bundestrainer.

Damit reagierte Löw unter anderem auf Kritik des Dortmunder Trainers Jürgen Klopp, der die Nichtnominierung seiner Spieler Roman Weidenfeller, Sebastian Kehl und Patrick Owomoyela darin begründet sah, dass der Bundestrainer zu selten in Dortmund und zu oft im Süden der Republik sei. "Ich muss mich nicht rechtfertigen, wo ich bin. Unser Stab hat so viele Spiele wie selten zuvor gesehen", so der Bundestrainer.

Erweiterter WM-Kader soll im August stehen

Der Coach machte Spielern, die derzeit noch nicht zum Kreis der A-Mannschaft zählen, wenig Hoffnung, sich in der neuen Saison noch für die WM 2010 in Südafrika empfehlen zu können. "Ausschließen möchte ich das nicht, weil es immer mal wieder vorkommt, dass ein zuvor nicht beachteter Spieler eine überragende Saison spielt.

Aber es ist schon so, dass wir uns im August auf einen erweiterten WM-Kader festlegen werden, und der wird nicht so groß sein wie der vor der EM. Diesmal beschränken wir uns auf einen kleineren Kreis, den wir aber noch intensiver begleiten wollen."

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