Hrubesch heizt Kampf um EM-Plätze neu an

SID
Horst Hrubesch wird im Sommer als U-21-Trainer von Rainer Adrion abgelöst
© Getty

Wenn sich die U 21 heute im Test mit den Niederlanden misst, muss Horst Hrubesch auf 14 Spieler verzichten. Den Kampf um die EM-Startplätze hat der Trainer noch einmal neu entfacht.

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Eigentlich sind die letzten EM-Tests nach einer Absagenflut mit 14 Ausfällen ein Muster ohne Wert, doch U-21-Trainer Horst Hrubesch richtet schnell den Blick nach vorne. Von seinem eigentlichen Plan, "ein taktisches und personelles Gerüst zu finden" musste sich der Coach schnell verabschieden, zudem drückte die Diskussion um die "Nachtschwärmer" Patrick Ebert und Kevin-Prince Boateng auf die Stimmung.

Doch Hrubesch rief umgehend den Kampf um die Plätze neu aus und erhofft sich wenigstens so wichtige Erkenntnisse.

Chance für die zweite Garde

"Nun haben eben andere die Möglichkeit, zu zeigen, dass sie unbedingt zur EM wollen", sagte der Europameister von 1980 vor dem Duell mit dem A2-Team der Niederlande am heutigen Freitag in Ahlen.

Ausdrücklich machte er der zweiten Garde Hoffnung, dass die Plätze für die Endrunde in Schweden (15. bis 29. Juni) noch lange nicht vergeben sind: "Wer sich jetzt durchbeißt und festspielt, hat gute Chancen. Wir werden die mitnehmen, die als Mannschaft funktionieren und nicht die besten Individualisten."

Ebert auch von Hrubesch nicht berücksichtigt

Die fehlen beim zehntägigen Lehrgang, zu dem auch ein Leistungstest und ein weiteres Spiel am kommenden Dienstag gegen EM-Teilnehmer Weißrussland in Paderborn gehören, ohnehin.

Drei Spieler sagten Hrubesch schon vor der Nominierung verletzt ab, sechs weitere folgten seit Sonntag, drei Akteure sind fürs A-Team nominiert, Ebert wurde nach seiner Suspendierung bei Hertha BSC Berlin auch von Hrubesch nicht berücksichtigt, Toni Kroos soll nach seiner Verletzungspause über die U 19 herangeführt werden.

Sammer bezeichnete ein endgültiges Aus für das Duo von Tabellenführer Hertha BSC Berlin (Ebert) und Borussia Dortmund (Boateng) zwar als "noch hypothetisch", kündigte aber eine genaue Aufarbeitung des Falles an.

"Es geht nicht darum, jemanden endgültig zu verdammen", sagte er, "aber Regeln müssen eingehalten werden. Wenn wir als DFB nicht reagieren würden, würden wir unserer pädagogischen Aufgabe nicht gerecht werden. Über solche Vorkommnisse muss man reden, und wir werden uns die Dinge genau schildern lassen."

Wichtige Stützen fehlen

Neben ihnen fehlen wichtige Stützen wie Kapitän Sami Khedira, Mesut Özil, Marko Marin, Andreas Beck, Serdar Tasci oder Gonzalo Castro. Besonders groß ist die Not im Mittelfeld, wo von den acht Akteuren, die in den letzten beiden Spielen in der Anfangsformation standen, sieben fehlen.

Dies ist jedoch vor allem die Chance für Alexander Baumjohann. Der Mittelfeldspieler, der im Sommer von Borussia Mönchengladbach zu Bayern München wechseln wird, war von Hrubesch zu U-17-Zeiten nicht mehr nominiert worden.

"An den fußballerischen Möglichkeiten hat es bei ihm nie gelegen. Entscheidend ist, wie man mit seinem Talent umgeht, und das hat er lange schlecht gemacht", sagte Hrubesch, "doch ich denke, dass er reifer geworden ist. Und seine Leistungen in den letzten Wochen waren so überragend, dass eine Nominierung logisch war."

Baumjohann will Chance beim Schopfe packen

Der Spielmacher selbst will die Chance beim Schopfe packen. "Der Trainer hat gesagt, dass jeder noch die Möglichkeit hat, auf den Zug aufzuspringen", meinte der 22-Jährige, der wohl von Beginn an spielen wird: "Dafür will ich alles geben. Nach einer guten EM könnte ich mit noch mehr Selbstvertrauen nach München wechseln."

Die Niederlande werden übrigens mit einem A2-Team antreten und somit ein echter Prüfstein sein vor der EM, bei der Hrubesch den Titel fordert. Unter anderem gehören zum vom Johan Neeskens betreuten Kader der Holländer der Ex-Wolfsburger Kevin Hofland und die A-Nationalspieler Urby Emanuelson (Ajax Amsterdam) und Hedwiges Maduro (FC Valencia).

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