Rennen um Özil ist noch nicht entschieden

SID
Mesut Özil hat weiter die Qual der Wahl: Spielt er künftig für Deutschland oder die Türkei?
© Getty

Neu-Nationalspieler Mesut Özil kann dem DFB immer noch von der Fahne gehen. Laut FIFA-Regularien ist ein Akteur erst nach einem Pflichtspiel des A-Teams an einen Verband gebunden.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Mesut Özil von Werder Bremen ist nach seinem ersten A-Nationalmannschafts-Einsatz am vergangenen Mittwoch gegen Norwegen (0:1) noch nicht an den Deutschen Fußball-Bund gebunden.

Wie das Fachmagazin "Kicker" berichtet, hätte der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler immer noch die Möglichkeit, für die Türkei zu spielen.

In den Statuten des Weltverbandes FIFA ist auf Seite 64 unter Artikel 18, Absatz 1 a festgehalten, dass ein Spieler erst dann nicht mehr den Verband wechseln darf, wenn er in einem offiziellen Wettbewerbsspiel eingesetzt wurde.

Freundschafts-Länderspiele wie der Test gegen Norwegen zählen nicht dazu, wie ein FIFA-Sprecher bestätigte. Der Weltverband hatte diesen Passus in seinen Statuten im Mai 2008 modifiziert, um alle Unklarheiten auszuräumen.

Tendenz geht klar in Richtung Deutschland

Erst wenn Özil in den WM-Qualifikationsspielen gegen Liechtenstein (28. März/Leipzig) oder Wales (1. April/Cardiff) aufläuft, ist er an den DFB gebunden.

"Das wusste ich nicht. Da lässt man wieder eine Tür auf, dafür fehlt mir das Verständnis", sagte Bundestrainer Joachim Löw.

Mesut Özil ist in Deutschland aufgewachsen und hatte vor zwei Jahren seinen türkischen Pass abgegeben. Er habe sich ständig mit dem Thema beschäftigt, "mit dem Ergebnis, dass es richtig ist, für Deutschland zu spielen. Hier wurde ich geboren und zum Fußballer ausgebildet. Für mich war deshalb von Anfang an klar, dass ich nur für Deutschland spielen will", hatte der gebürtige Gelsenkirchener vor seinem ersten Einsatz gesagt. Özil wurde gegen Norwegen in der 78. Minute eingewechselt.

DFB-Team: Nach der Norwegen-Pleite