Bierhoff will Trainingszentrum

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Oliver Bierhoff will ein eigenes Trainingszentrum für die Nationalmannschaft
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Im Deutschen Fußball-Bund (DFB) bleibt ein Trainingszentrum eigens für die Nationalmannschaften weiterhin ein Thema. Mit Manager Oliver Bierhoff hat das Modell einen Fürsprecher.

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Nach dem Anschauungsunterricht im Nachbarland wurde Oliver Bierhoff nicht müde, die Vorzüge eines eigenen Trainingszentrums für die Nationalmannschaften anzupreisen: "Sicher könnten wir die sportmedizinische Betreuung unserer Nationalmannschaften in einem DFB-Zentrum optimieren. Auch unsere Leistungsdiagnostik würde profitieren. Gleichzeitig muss betont werden, dass wir mit unseren Überlegungen erst im Anfangsstadium sind", erklärte Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff nach dem dreitägigen Besuch der Führungsspitze des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) im Leistungszentrum des französischen Fußball-Verbandes (FFF) in Clairfontaine.

Bierhoff, der die Delegation gemeinsam mit DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach und DFB-Sportdirektor Matthias Sammer anführte, hatte sich bereits in der Vergangenheit wiederholt dafür ausgesprochen, dass die deutsche Nationalmannschaft adäquat zu den Franzosen (Clairefontaine) oder den Italienern (Coverciano) ein zentrales Trainingszentrum erhält, wo sich die deutschen Teams unter anderem auf ihre Länderspiele vorbereiten können.

Vergleichbare Einrichtung in Deutschland?

Der Vorschlag war von DFB-Präsident Theo Zwanziger als auch von Verbands-Schatzmeister Horst R. Schmidt aus finanziellen Gründen abgelehnt worden.

Nach dem dreitägigen Besuch in Frankreich prüft der DFB nun, ob eine vergleichbare Einrichtung wie das "Nationale Trainingszentrum Fernand-Sastre", das im Januar 1998 in der Kleinstadt Clairefontaine 50 Kilometer südöstlich von Paris eröffnet wurde, künftig für die positive Entwicklung des Spitzenfußballs in Deutschland nützlich sein kann.

Die französische Nationalmannschaft bereitet sich in Clairefontaine auf alle Heimspiele vor. "Frankreich ist wesentlich zentralistischer organisiert - ob das für uns Sinn macht, ist noch eine völlig offene Frage", meinte Niersbach.

Als beeindruckend, aber nicht nachahmenswert beurteilte die DFB-Delegation das Internat von Clairefontaine, in dem die 15 Toptalente des Landes fußballerisch ausgebildet werden. Thierry Henry (FC Barcelona) und Nicolas Anelka (FC Chelsea) sind diesem Internat entsprungen. "Wir haben das Internats-Modell häufig geprüft. Das passt nicht zur Situation in Deutschland", sagte Sammer.

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