Pünktlich zum Weihnachtsfest hat der Deutsche Fußball-Bund (DFB) seinen Wunschkandidaten für den Trainerposten der U21-Nationalmannschaft gefunden.
Wie der DFB auf Anfrage des sid am Dienstag bestätigte, werden derzeit "konkrete Verhandlungen" mit Rainer Adrion vom Drittligisten VfB Stuttgart II geführt.
Damit ist das Tauziehen zwischen Bundestrainer Joachim Löw und Sportdirektor Matthias Sammer um die Nachfolge von Dieter Eilts offenbar beendet.
"Die U21 zu trainieren wäre sicher eine Herausforderung, weil es hundertprozentig meinen Anforderungen entspricht. Ich denke, dass der Verband für diese Position ein Anforderungsprofil hat, das gut zu mir passt", sagte Adrion der Süddeutschen Zeitung.
Löw holt seinen alten Assistenten an Bord
Allerdings muss der VfB, der derzeit mit dem DFB auch wegen der fehlenden Fußballlehrer-Lizenz von Markus Babbel im Clinch liegt, noch einer Vertragsauflösung mit Adrion zustimmen.
Adrion, der seit zwölf Jahren mit zwei kurzen Unterbrechungen die zweite Mannschaft der Schwaben trainiert und dabei zahlreiche Profis ausgebildet hat, war beim VfB bereits 1996 Löws Assistent.
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"Wir haben uns sehr, sehr gut ergänzt", berichtete Adrion über die damalige Zusammenarbeit. In der Rückrunde der Saison 1998/99 übernahm Adrion nach der Entlassung von Winfried Schäfer den Posten des Cheftrainers beim VfB Stuttgart.
Unter anderem schafften unter Adrion Spieler wie Andreas Hinkel, Kevin Kuranyi, Mario Gomez, Serdar Tasci, Sami Khedira und die beiden Hoffenheimer Newcomer Andreas Beck und Tobias Weis den Durchbruch in der Bundesliga und teilweise auch in der Nationalmannschaft.
Herrlich geht leer aus
Nach Ansicht von Löw erfüllt Adrion als geübter "Schnittstellentrainer" exakt die Anforderungen der sportlichen Führung der DFB-Auswahl.
Die Verpflichtung von Adrion wäre allerdings auch ein herber Rückschlag für Sammer und U19-Nationaltrainer Heiko Herrlich. Nach der Entlassung von Eilts hatte Sammer den ehemaligen Gladbacher und Dortmunder Profi Herrlich als Nachfolger positioniert.
Sollte Adrion nun U21-Nationaltrainer werden, hätte sich Löw mit seinem Vorschlag gegenüber Sammer, als Sportdirektor eigentlich verantwortlich für die Nachwuchsmannschaften, durchgesetzt.