Auf dem Weg zur festen Größe

Von Für SPOX in Dortmund: Stefan Rommel
Piotr Trochowski Deutschland Russland
© Getty

Bei der EM im Sommer brachte er es nicht über die Rolle des Touristen hinaus, doch in nur wenigen Monaten hat sich eine ganze Menge verändert. Piotr Trochowski hat einen großen Leistungssprung getan und ist nach seinen Leistungen in den letzten Länderspielen die Nummer eins im linken deutschen Mittelfeld.

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Beim 2:1-Zittersieg der deutschen Nationalmannschaft über Russland war der Hamburger einer der besten Spieler auf dem Platz. Auf dem Weg zur Weltmeisterschaft 2010 macht der 24-Jährige sich allmählich unverzichtbar für Bundestrainer Joachim Löw.

Im Interview mit SPOX spricht Trochowski über das impulsive Spiel gegen die Russen, seine persönlichen Ziele und den kommenden Gegner Wales.

SPOX: Herr Trochowski, wann hatten Sie eigentlich erfahren, dass Sie gegen Russland von Beginn an auflaufen würden?

Piotr Trochowski: Das wusste ich Freitagabend schon. Der Bundestrainer teilte es mir in einem Einzelgespräch mit.

SPOX: Das Spiel gegen die Russen war unheimlich intensiv und bot den Zuschauern zwei recht unterschiedliche Spielhälften. Warum hat die Mannschaft so den Faden verloren?

Trochowski: Ich habe schon einiges erlebt, wirklich ungewöhnlich war das nicht. In der ersten Halbzeit haben wir super gespielt. Das Problem war, dass wir es verpasst haben, noch ein, zwei Tore mehr zu erzielen. Das hat sich dann in der zweiten Halbzeit gerächt.

SPOX: Nach dem Anschlusstreffer ging plötzlich nur noch wenig...

Trochowski: Wir haben nach dem 1:2 völlig unerklärlich die Ordnung verloren und wir hatten ziemliche Probleme. Das darf uns eigentlich nicht so leicht passieren.

SPOX: Russlands Trainer Guus Hiddink hat doch aber nur auf einer Position umgestellt. Kam die Mannschaft allein deswegen nicht mehr zurecht?

Trochowski: An dem einen Spieler, Dzagoew, lag es bestimmt nicht. Die haben auf einmal richtig Fahrt aufgenommen. Wir dagegen haben zwar versucht, im Mittelfeld tief und kompakt zu stehen und den Ball lange zu halten, aber das ist uns nur selten gelungen. Dann ging alles nur noch drunter und drüber.

SPOX: Von der linken Seite, wo Sie mit Philipp Lahm zusammen agiert haben, gingen einmal mehr die meisten Impulse nach vorne aus.

Trochowski: Das kann man so nicht sagen. Auch Arne Friedrich und Bastian Schweinsteiger haben über rechts viel Druck gemacht. Aber mit Philipp klappt das sehr gut. Wir kennen uns auch schon lange, haben bei Bayern schon zusammen gespielt. Und dass er ein ähnlicher Typ Fußballer ist wie ich, ist der Sache sicherlich dienlich.

SPOX: Denken Sie, dass Sie mit diesem Spiel Ihrem Ziel vom Stammplatz näher gekommen sind?

Trochowski: Ich denke schon. Ich kann mit dem Spiel im Großen und Ganzen zufrieden sein. Jetzt muss ich meine Leistung natürlich noch bestätigen.

SPOX: Am besten gleich am Mittwoch gegen Wales. Rechnen Sie wieder mit einem Platz in der Startelf?

Trochowski: Ich gehe davon aus, dass ich auch gegen Wales spiele. Natürlich entscheidet das im Endeffekt der Trainer. Ich kann aber sagen: Ich bin gut drauf.

SPOX: Was erwarten Sie vom Wales-Spiel? Deutschland ist klarer Favorit.

Trochowski: Einfach wird das nicht. Zuletzt haben wir gegen sie auch nur unentschieden gespielt. Trotzdem erwarten wir von uns aber einen Sieg. Wenn wir nicht gegen Wales nachlegen, waren die drei Punkte gegen Russland nur die Hälfte wert.

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