Stevens: "Egal ob erster oder Zweiter"

SID
Christian Fuchs (M.) erzielte das spielentscheidende 1:0 für Schalke
© Getty

Christian Fuchs stand vor einer großen Traube von Kamerateams im Scheinwerferlicht und ließ das Geschehen noch einmal Revue passieren. "Jo mei, dös wor net einfach", sagte der Österreicher im schönsten Wiener Dialekt.

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Sehr zufrieden war der 26-Jährige, denn er hatte seinen FC Schalke 04 gegen Olympiakos Piräus ins Glück geschossen. Sein Tor zum 1:0 (0:0) gegen den 39-maligen griechischen Meister öffnete den Gelsenkirchenern die Tür zu weiteren Monaten in der Champions League. Schalke verbleibt in der Elite der europäischen Vereinsmannschaften, wo sich am besten Geld verdienen lässt, um den nach wie vor hoch verschuldeten Klub weiter zu sanieren.

Aus gut 30 Metern, mit einer seiner Spezialitäten, einem gezielten Flachschuss ins lange Eck des Olympiakos-Tores, hatte der Kapitän der österreichischen Nationalmannschaft in der 77. Minute getroffen. "Mein erstes Champions-League-Tor ist etwas ganz Besonderes für mich. Es ist natürlich ein schönes Gefühl", sagte Fuchs, der von den Fans und den Kollegen auf dem Platz stark gefeiert worden war.

Endlich waren die "Knappen" für ihre Schwerarbeit des ständigen Anrennens belohnt worden, es reichte schließlich zum vorzeitigen Achtelfinal-Einzug. Kyriakos Papadopoulos, der frühere Piräus-Profi, bejubelte Fuchs besonders intensiv. "Er hat mir die Füße geküsst", sagte Fuchs, was wörtlich zu nehmen war.

Meijer vermutet Huntelaar-Wechsel noch in diesem Winter

Das letzte Spiel der Gruppe B bei Montpellier HSC wird Trainer Huub Stevens, wie er ankündigte, mit einer B-Elf bestreiten lassen. "Mich interessiert es nicht, ob wir Erster oder Zweiter in der Gruppe werden", sagte Stevens. Schwere Gegner kämen im Februar sowieso auf seine Mannschaft zu. Der 58-Jährige hat andere Sorgen, was er aber ungern zugibt. Am Samstag kommt Eintracht Frankfurt zum Duell des Bundesliga-Zweiten gegen den -Dritten. Die Hessen sind ausgeruht und zudem in Topform. Stevens Mannschaft hingegen, die beim 0:2 in Leverkusen total enttäuschte, wirkt überspielt, fast schon ein wenig ausgelaugt durch die vielen englischen Wochen.

Dennoch hat Stevens die Rotation zuletzt weitgehend abgeschafft und gegen Piräus auf die gleiche Stammelf gesetzt wie in Leverkusen. Gegen die Griechen bissen sich die Schalker fast die Zähne aus. Am Samstag muss Papadopoulos nach seinem Platzverweis in Leverkusen ersetzt werden. Eventuell kehrt der Japaner Atsuto Uchida ins Team zurück. Wenn nicht, muss Routinier Christoph Metzelder seine Knochen noch mal hinhalten.

Heldt trifft auf Ex-Klub

Manager Horst Heldt trifft am Samstag auf den Klub, für den er bis zum Abstieg in die zweite Liga 2001 zwei Saisons spielte. Der Zeugwart Franco Lionti sei sein Freund verriet Heldt der Zeitschrift "Kicker", Trainer Armin Veh schätzt er aus gemeinsamen Tagen in Stuttgart, über den Höhenflug der Hessen freut er sich. Die Eintracht sei ein ernst zu nehmender Konkurrent. "Sie werden von den vorderen Plätzen nur schwer zu vertreiben sein", sagte der 42-Jährige.

"Bei aller Freude für meine Freunde: Sie sollen jetzt mal langsam aufhören, uns zu ärgern. Natürlich ist es unser klarer Anspruch, am Ende vor ihnen zu stehen und sie zu schlagen."

Die Gedanken an Frankfurt waren für Heldt eine Ablenkung von einer Sache, die sich zu einem Ärgernis entwickelt. Während Fuchs über sein Tor sprach, bezog Klaas-Jan Huntelaar einige Metern entfernt Stellung zur Behauptung von Erik Meijer, er würde noch in diesem Winter zum FC Arsenal wechseln. Der frühere Bundesliga-Stürmer Meijer hatte als Experte des TV-Sender Sky vor dem Spiel behauptet, in Niederlanden sichere Informationen über den Huntelaar-Wechsel erhalten zu haben.

"Dann weiß er mehr als ich", sagte Huntelaar, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft. Nur bei einem Transfer im Winter könnte Schalke noch einige Millionen kassieren. Meijer erzähle Unsinn, da sei nichts dran, sagte Stevens. "Er ist Limburger. Die lügen manchmal", sagte der Schalke-Trainer. Auch er ist Limburger.

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