Aus dem Schlamassel malocht

Von SPOX
Eine der Schlüsselszenen: Manuel Neuer hält den Schuss des völlig freistehenden Aduriz
© Getty

Schalke 04 steht nach 2008 wieder im Viertelfinale der Champions League. Und das nach einem einmal mehr turbulenten Tag auf Schalke, mit heftigen Diskussionen um Trainer Felix Magath und dessen Zukunft bei Königsblau. Die Antwort gaben die Spieler auf dem Platz: Mit ehrlicher, Ur-Schalker Arbeit. Der Star der Mannschaft freute sich ganz besonders darüber.

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Reaktionen:

Felix Magath (Trainer Schalke 04): "Solche Spiele in der Champions League, wenn es um Alles oder Nichts geht, haben immer einen höheren Stressfaktor. Ich denke, wir haben zu Beginn dieses Ergebnis als Belastung empfunden. Wir waren nicht so aggressiv und zu weit vom Gegner weg. Nach dem 0:1 war es besser und wir hatten nichts mehr zu verlieren.

Wir haben dann gekämpft und mehr Druck nach vorn ausgeübt und Manuel Neuer gehabt. Ich hatte zu Beginn Sorge, dass wir mit einem Tor des Gegners raus wären und so wäre es auch beim 2:1 der Fall gewesen, insofern war die Situation höchst brenzlig und ich hätte mir gewünscht, dass Jefferson früher das Tor macht.

Selbstverständlich mache auch ich Fehler. Das ist aber doch nicht der Punkt - es wird nie danach gefragt: Wer hat einen Fehler gemacht? Wenn Sie nichts machen, machen Sie keine Fehler - wenn Sie was machen, machen Sie Fehler. Und selbstverständlich habe ich und mache ich auch Fehler. Man muss aber doch die Gesamtsituation sehen und sehen: Wo war der FC Schalke, bevor ich kam und wo steht der FC Schalke jetzt nach 1 1/2 Jahren mit mir - und da muss ich sagen, bin ich sehr zufrieden mit der Entwicklung. Ich habe es angefangen und muss es jetzt auch zu Ende führen!"

Manuel Neuer (Schalke 04): "Wir haben sehr clever gespielt. Wir wollten aber eigentlich in Führung gehen und nicht auf halten spielen und wir wussten, dass wir Tore erzielen müssen, um weiter zu kommen - weil Valencia eine starke Auswärtsmannschaft ist. Wir haben das Spiel weitestgehend kontrolliert und wenig zugelassen."

Raul (Schalke 04): "Es war ein kompliziertes Spiel, es war recht ausgeglichen und wir hatten ein bisschen Glück. Jetzt sind wir unter den besten Acht in Europa und das ist klasse. Ich möchte jetzt aber lieber keine spanische Mannschaft im Viertelfinale. Es wäre mir lieber, weder Madrid noch Barcelona zu kriegen, aber das entscheidet das Los. Den Trainer sehe ich sehr ruhig. Er ist sehr konzentriert, genauso wie das ganze Team. Irgendjemand wird da Entscheidungen treffen, vielleicht am Ende der Saison. Wir sind jetzt im Viertelfinale und im Finale des Pokals. Wir haben noch neun Spiele in der Bundesliga, das ist ein Zeitpunkt, an dem wir zusammenhalten müssen."

Jefferson Farfan (Schalke 04): "Wir haben gut gespielt und haben das auch verdient. Ich habe immer 100 Prozent gegeben, in jedem Training und bei jedem Spiel. Das war jetzt ein gutes Spiel, aber wir müssen uns jetzt auf das nächste Spiel konzentrieren und das wieder gewinnen."

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Nachbetrachtung:

Es war ein turbulenter Tag auf Schalke, einmal mehr. Die Gerüchte um eine mögliche vorzeitige Trennung von Schalke und Felix Magath sorgten für gehörigen Wirbel, ausgerechnet einige Stunden vor dem wichtigen Rückspiel in der Champions League.

Umso erstaunlicher war es, wie Trainer und Mannschaft sich von den Diskussionen der Stunden zuvor befreien und sich auf den Punkt auf das Wesentliche konzentrieren konnten.

Letztlich hat sich die Mannschaft im ureigensten Schalker Stil regelrecht ins Viertelfinale malocht. Valencia war sicherlich die fußballerisch stärkere Mannschaft, zerbrach aber an der unbequemen Schalker Spielweise, die mit Leidenschaft, Laufbereitschaft und dem nötigen Biss im Zweikampf dagegenhielt.

Für Magaths Zukunft in Gelsenkirchen war es ein eminent wichtiger Sieg, ein Ausscheiden hätte die Gerüchte nur noch heftiger angeheizt und vor allen Dingen auch die Fans sofort wieder verstärkt auf den Plan gegen Magath gebracht.

So hat der Trainer jetzt vielleicht zumindest aus sportlicher Sicht ein paar Tage oder Wochen mehr Ruhe - die Schlagzeilen drumherum wird er eh nicht verhindern können.

Der FC Valencia hat sich im Hin- und Rückspiel deutlich unter Wert verkauft. Die Spanier gingen als leichter Favorit in das Aufeinandertreffen mit Schalke, konnten aber nur eine Halbzeit lang im Hinspiel überzeugen.

Kleine Notiz am Rande: Raul hat jetzt mit Schalke 04 tatsächlich das geschafft, was ihm beim großen Real Madrid seit 2004 nicht mehr gelungen war: Ins Viertelfinale der Champions League einzuziehen.

Schalke 04 - FC Valencia: Daten zum Spiel

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