Iniesta beendet Ballacks Traum

SID
Irres Finish: Iniesta schießt mit einem Last-Minute-Tor in der 93. Minute Barca ins Finale
© Getty

Andres Iniesta hat Michael Ballacks Traum vom ersten internationen Titel seiner Karriere zerstört. Ballack kam mit dem FC Chelsea durch den Treffer des spanischen Europameisters in der dritten Minute der Nachspielzeit im Halbfinal-Rückspiel der Champions League an der heimischen Stamford Bridge über ein 1:1 (1:0) gegen die Ballzauberer des FC Barcelona nicht hinaus und verpasste das Endspiel am 27. Mai in Rom.

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Dort treffen die Katalanen nun auf Titelverteidiger Manchester United, der sich am Dienstag mit 3:1 (Hinspiel 1:0) gegen den FC Arsenal durchgesetzt hatte.

Nach dem 0:0 im Hinspiel steht Barca, das Eric Abidal (66.) wegen einer Notbremse verlor, zum insgesamt dritten Mal im Finale der Königsklasse nach 1994 (0:4 gegen den AC Mailand) und dem Triumph 2006 in Paris (2:1 gegen Arsenal).

Essien bringt Blues per Traumtor in Führung

Für die Blues, die durch ein Traumtor von Michael Essien (9.) sogar in Führung gegangen waren, bedeutete das Halbfinale zum vierten Mal Endstation.

Vier Tage nach der 6:2-Gala im vorentscheidenden Spitzenspiel der Primera Division bei Real Madrid, wo das Team von Trainer Josep Guardiola die Weichen für den Gewinn der 19. Meisterschaft stellte, wurde Barca gleich in der Anfangsphase buchstäblich auf dem falschen Fuß erwischt.

Denn Essien ließ Barcelonas Torhüter Victor Valdez mit einem wuchtigen Volleyschuss aus 20 Metern in den Torwinkel nicht den Hauch einer Chance.

Valdez mehrfach im Blickpunkt

Chelsea begann vor 41.841 Zuschauern in der ausverkauften Arena wesentlich aggressiver und riss mit seinem gradlinigen und schnellen Kombinationsspiel einige Lücken in die spanische Abwehr.

Folglich stand Barca-Keeper Valdez mehrfach im Blickpunkt.

Besonders Didier Drogba sorgte vor der Wechsel für reichlich Unruhe und besaß nach 27 Minuten die große Chance zum zweiten Treffer, als ihn Abidal im letzten Moment mit einer grenzwertigen Aktion am erfolgreichen Torschuss hindern konnte.

Barca, das kurzfristig auf den verletzten Thierry Henry verzichten musste, fand nur schwer in die Partie.

Hiddink mit glänzender Taktik

Von der spielerischen Leichtigkeit und torgefährlichen Offensive, mit der man unter anderem im Viertelfinale Bayern München und am vergangenen Samstag den Erzrivalen aus Madrid demontiert hatte, war nicht viel zu sehen.

Zu kompliziert, zu durchsichtig und zu langsam agierte Barcelona gegen die von Trainer Guus Hiddink glänzend eingestellten Gastgeber.

Mit dem sicheren Gefühl der Führung begann Chelsea auch die zweite Halbzeit, in der sich Barca mit seinem argentinischen Superstar Lionel Messi um mehr Angriffsdruck bemühte, aber kaum den Weg in den Strafraum fand.

Barca kämpfte mit allen Mitteln

Fast zwangsläufig ergaben sich Konterchancen für die Blues. In der 53. Minute hatten die englischen Fans bereits der Torschrei auf den Lippen, als Torhüter Valdez spektakulär mit dem Fuß gegen Drogba klärte und Florent Malouda mit dem Nachschuss nur das Außennetz traf.

Eine Vorentscheidung in einem kampfbetonten Duell schien gefallen, als der norwegische Schiedsrichter Tom Henning Övrebö den Fransosen Abidal nach einer Attacke gegen Nicolas Anelka des Feldes verwies.

Traumtor von Iniesta

Dennoch mühte sich Barca mit allen kämpferischen und spielerischen Mitteln um den Ausgleich. Und am Ende wurden sie mit einem Traumtor von Iniesta belohnt.

Der Spanier zog in der 93. Minute aus 18 Metern ab und setzte den Ball in den rechten Torwinkel. Danach kannte der spanische Jubel keine Grenzen. Und Ballack war erneut am Boden zerstört.

FC Chelsea - FC Barcelona: Daten & Fakten