Schalke trifft auf Huubs Saloniki!

Von SPOX
Metalist Charkiw steht unter Verdacht der indirekten oder direkten Manipulation von Spielen
© getty

Metalist Charkiw, Schalke-Gegner in den Play-offs zur Champions League, wurde gesperrt. Die UEFA entschied, dass Schalke nun gegen Saloniki mit Ex-Trainer Stevens ran muss. Doch ein Protest von Charkiw läuft.

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Millionenspiele gegen Huub Stevens - oder doch alles wie gehabt? Eine Woche vor dem geplanten Hinspiel in den Playoffs zur Champions League befindet sich Schalke 04 nach einem Urteil der Europäischen Fußball-Union im Schwebezustand.

Die UEFA schloss zwar den Schalker Gegner Metalist Charkiw am Mittwoch wegen Manipulationsvorwürfen von den Europapokal-Wettbewerben 2013/14 aus und bestimmte PAOK Saloniki um den früheren S04-Coach Stevens als neuen Gegner. Doch der ukrainische Vize-Meister kündigte wenige Stunden nach dem Urteil den Gang vor den Internationalen Sportgerichtshof CAS an.

Metalist gibt nicht auf

Die Schalker bereiten sich aber ab nun ganz auf Saloniki als Gegner vor. "Ich bin überrascht von der Entscheidung. Ich habe die Information, dass es endgültig ist", sagte Sportvorstand Horst Heldt, der vor den Griechen warnte: "Niemand muss jetzt denken, dass es einfacher wird, nur weil sich Saloniki nicht sportlich qualifiziert hat."

Entscheidet der CAS allerdings pro Metalist, bliebe wohl alles beim Alten, Schalke würde am 21. und 27. August gegen Charkow um den Einzug in die lukrative Gruppenphase spielen. Bleibt Charkow gesperrt, ist Schalkes "Jahrhunderttrainer" Stevens mit PAOK der Gegner. Das teilte die UEFA am Mittwochnachmittag mit. Für die Königsblauen geht es so oder so um garantierte 20 Millionen Euro.

Metalist gibt jedenfalls nicht auf und will das Urteil vor dem CAS kippen. "Wir werden in Lausanne Einspruch einlegen, wahrscheinlich noch am Mittwoch. Wir sind fast fertig, weil wir auf alle Eventualitäten vorbereitet waren", sagte Vize-Präsident Kostiantyn Pywowarow der russischen Nachrichtenagentur Interfax.

Im Laufe des Mittwochs erörterte das UEFA-Dringlichkeitskomitee, besetzt mit fünf Mitgliedern des Exekutivkomitees, die möglichen Konsequenzen für den Wettbewerb. Ein Duell mit Stevens hätte eine besondere Brisanz: Schalke hatte den Jahrhunderttrainer, 1997 UEFA-Cup-Sieger mit den königsblauen Eurofightern, im Dezember 2012 wegen Erfolglosigkeit entlassen. Stevens ging nach Griechenland und scheiterte mit Saloniki in der dritten Qualifikationsrunde an Charkiw (0:2 und 1:1).

Verdacht der Manipulation

"Es ist toll für PAOK, dass wir jetzt in den Playoffs sind. Und umso schöner ist es für mich, dass es gegen Schalke geht und damit an einen vertrauten Ort mit vielen Freunden und Bekannten. Natürlich wird das schwer, aber wir werden für unsere Chance kämpfen."

Die Ukrainer stehen unter Verdacht der indirekten oder direkten Manipulation eines Spiels. Sechs Akteure und ein Offizieller des Klubs wurden für drei bis fünf Jahre gesperrt, Metalist-Direktor Jewschen Krasnikow für fünf Jahre für alle Ämter im Fußball.

Darüber hinaus wurden Geldstrafen zwischen 7500 und 17.000 Euro verhängt. Angeblich war das 4:0 im April 2008 im Punktspiel gegen Karpaty Lwiw manipuliert worden. Die Sanktionen des Verbandes hatte der CAS bestätigt. Daraufhin erfolgte ein Strafverfahren der UEFA.

Für Schalke geht es um sehr viel Geld, die Champions-League-Qualifikation ist weit mehr als ein sportliches Ziel. Die Königsklasse ist ein Milliarden-Geschäft: Laut UEFA-Angabe belaufen sich die geschätzten Bruttoerträge aus Champions League und Supercup 2013/14 auf 1,34 Milliarden Euro.

Jede der 32 für die Gruppenphase qualifizierten Mannschaften bekommt allein für die Teilnahme 8,6 Millionen Euro. Für einen Sieg in der Gruppenphase wird zudem eine Million Euro gezahlt, 500.000 Euro gibt es für ein Unentschieden.

Metalist Charkiw im Steckbrief