Malaga-Triumph: "Eine ganz besondere Saison"

Von Jakob Kunz
Der FC Malaga hat ein weiteres Hindernis übersprungen und zieht in die nächste Runde ein
© getty

Das Traum-Debüt des FC Malaga in der Champions League geht in die nächste Runde. Mit dem FC Porto kegelten die Spanier den Titelträger von 2004 aus dem Wettbewerb und stehen bei ihrer ersten Teilnahme an der Königsklasse im Viertelfinale. Gegen den portugiesischen Meister egalisierte das Team von Manuel Pellegrini die 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel und gewann zuhause mit 2:0.

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Der ehemalige Bayern-Profi Roque Santa Cruz avancierte dabei zum Held des Abends. Vier Minuten nach seiner Einwechslung setzte sich der paraguayische Nationalspieler nach einem Eckball von Isco gegen Nicolas Otamendi durch und köpfte zur 2:0-Führung ein (77.).

"Wir sind natürlich überglücklich über das Spiel und wir können auch richtig spüren, was das mit den Fans macht", konnte es Santa Cruz nach Abpfiff kaum fassen. "Das wird heute Abend eine riesen Party. Ich bin happy über mein Tor. Das ist einfach phänomenal und wir können alle stolz sein."

Das Stadion "La Rosaleda" bebte, Malaga erreichte auf Anhieb die Runde der acht besten Klubs in Europa. "Die Atmosphäre war unglaublich. Die Fans haben diesen Sieg verdient", sagte auch Pellegrini.

Isco trifft zur Führung

Isco legte bereits kurz vor der Halbzeit den Grundstein für Malagas historischen Erfolg: Mit überragender Schusstechnik bugsierte der 20-Jährige den Ball unhaltbar über Porto-Schlussmann Helton hinweg ins Tor (43.). Zuvor wurde schon ein Treffer durch Javier Saviola wegen angeblichen Foulspiels nicht anerkannt - zu Unrecht (40.).

Kurz nach der Pause schwächte sich Porto selbst. Steven Defour sah nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte (49.). Der Auftritt von Santa Cruz sorgte schließlich für die Entscheidung.

Nächstes Jahr ausgeschlossen

"Santa Cruz' Schuss beseitigt Schmerz und Kummer in einer komplizierten Saison", titelte sogar die spanische Zeitung "El Pais" und spielte damit auf den Ausschluss Malagas für die europäischen Wettbewerbe in der nächsten Spielzeit an. Wegen Verstößen gegen das "Financial Fairplay" bleibt es für die Spanier vorerst bei der Debüt-Saison.

Auch deswegen könnte der Held des Abends am Ende vielleicht zu einer tragischen Figur werden. Trotz starker Leistungen steht Santa Cruz, der von Manchester City an die Andalusier ausgeliehen ist, vor einer ungewissen Zukunft. Obwohl ein Milliardär im Hintergrund die Fäden zieht, plagen den Klub finanzielle Sorgen. Der Investor hat den Hahn zugedreht und will verkaufen.

"Es ist eine schwierige Situation hier. Ich bin glücklich, hier zu spielen. Aber ich werde sehen, was das Beste für mich ist und welche Möglichkeiten es gibt. Die finanzielle Lage hat Einfluss auf die Zukunft des Klubs, auf mich und auf die anderen Spieler", wurde Santa Cruz vor kurzem von "Goal.com" zitiert.

"Es ist eine ganz besondere Saison"

Doch von Sorgen wollte an diesem geschichtsträchtigen Abend in Malaga vorerst niemand etwas wissen. "Es ist bislang eine ganz besondere Saison. Mann muss der Mannschaft einfach ein Riesenlob aussprechen für das, was sie in der heimischen Liga und in Europa abliefert", präsentierte sich Pellegrini den anwesenden Medien voller Stolz.

"Ein komplettes Spiel" will der Cheftrainer von seiner Mannschaft gar gesehen haben und kündigte selbstbewusst an: "Wir werden genauso weiter kämpfen, um ins Halbfinale zu kommen."

"Malagas Traum geht weiter"

Wünsche für den kommenden Viertelfinal-Gegner ließ sich der 59-Jährige nicht entlocken, lediglich eine Tendenz: "Es wäre ideal, wenn wir jetzt nicht gegen ein spanisches Team gelost würden. Ich glaube, gegen andere Mannschaften haben wir bessere Chancen."

Präferenz hin oder her - den Mittwochabend wird so schnell niemand vergessen. Da waren sich die spanischen Medien einig. "Malagas Traum geht weiter", schrieb die "Marca".

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