Bayern München will Chelsea vergessen machen

SID
Holger Badstuber steht gegen Valencia als Linksverteidiger auf der Probe
© Getty

Mitte September macht sich bei Bayern München immer ein gewisses Kribbeln, eine leichte Nervosität breit. Dieses Mal ist die Spannung vielleicht noch ein bisschen größer als in den Jahren zuvor.

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Der zweite Teil der Saisonstarts steht bevor, der in der Champions League, und die letzte Erinnerung an die Königsklasse ist keine gute für die Münchner. Das verlorene Finale gegen den FC Chelsea im vergangenen Mai, gibt Verteidiger Holger Badstuber vor dem Duell am Mittwoch mit dem FC Valencia zu, "wird man ein Leben lang nicht vergessen." Aber die Chance, es dieses Mal besser machen zu können, "muss uns pushen und nicht hemmen."

Für den Nationalspieler ist am Mittwoch "das entscheidende Spiel in der Gruppe mit Blick auf das Achtelfinale." Kapitän Philipp Lahm sprach von einem "richtigen Test".

Für die gesamte Mannschaft und für die Abwehr. Denn die Defensive der Bayern wurde in dieser Saison bisher kaum gefordert. Lediglich der VfB Stuttgart schaffte es bei seinem Auftritt in München am zweiten Spieltag ein paar Mal, den Rekordmeisters unter Druck zu setzen, ehe die Schwaben die Ordnung verloren und eine 1:6-Niederlage einstecken mussten.

Außenverteidiger verletzt

Dabei war die Abwehrreihe der Bayern am meisten betroffen vom Verletzungspech in der Vorbereitung. Mit Rafinha, David Alaba und Diego Contento fielen gleich drei der vier Außenverteidiger im Kader aus. Jupp Heynckes war zum Improvisieren gezwungen.

In Testspielen probierte er den jungen Emre Can auf der linken Seite aus, und der Hochbegabte schlug sich ganz gut. Aber dann zog er sich vor dem ersten Bundesligaspiel bei Greuther Fürth eine leichte Oberschenkelblessur zu.

Can hätte wohl spielen können, aber Heynckes war das Risiko offenbar zu groß, in zweierlei Hinsicht. Er entschied sich dagegen, einen unerfahrenen 18-Jährigen, der auch noch angeschlagen ist, in die Partie zu schicken. Also musste Badstuber aushelfen - und er spielt dort ähnlich souverän, wie sonst zuletzt in der Mitte. "Ich akzeptiere das und mache das gerne", sagt der 23-jährige Allgäuer. "Aber langfristig will ich wieder agieren, wo ich mich am wohlsten fühle." Und das ist in der Innenverteidigung.

Seine Position dort hat Dante übernommen und sich bisher gute Noten verdient - trotz des Foulelfmeters, den der Brasilianer am vergangenen Samstag gegen den Mainz verursachte. Badstuber hat keine Sorge, dass er um seinen Platz bangen muss. "Ich habe ein gutes Gefühl für mich persönlich in dieser Saison und bin sehr selbstsicher."

Erfahrung auf der linken Seite

Es ist nichts Neues für den 23-Jährigen. Zu Beginn seiner Profikarriere hatte er auch bei Louis van Gaal auf dieser Position gespielt - und es dort sogar ins Nationalteam geschafft. Bei der WM in Südafrika wurden Badstuber aber schnell die Grenzen aufgezeigt, und Joachim Löw ersetzte ihn durch Jerome Boateng.

Die Fehler von vor zwei Jahren, glaubt Badstuber, würden ihm nicht mehr passieren. "Ich bin cleverer geworden und kann mehr mit Auge spielen." Dass deshalb Löw auf die Idee kommen könnte, ihm angesichts der Not an guten Linksverteidigern die Position wieder anzudienen, glaubt Badstuber aber nicht. "Als Innenverteidiger kann ich meine Stärken viel besser einbringen." Das weiß nicht nur Heynckes, sondern auch der Bundestrainer.

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