Spurs träumen - Milan trauert

SID
Rafael van der Vaart freut sich schon auf ein Wiedersehen mit dem deutschen Fußball
© Getty

Tottenham Hotspur steht zum ersten Mal im Viertelfinale der Champions League. Am Mittwoch reichte ein torloses Unentschieden gegen den AC Milan zum Weiterkommen. Der England-Fluch der Rossoneri setzte sich fort.

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Rafael van der Vaart freut sich schon auf ein Wiedersehen mit dem deutschen Fußball. "Ich hätte nichts gegen Schalke, ich komme immer gerne nach Deutschland. Das gibt uns auch die Chance zum Weiterkommen", sagte der niederländische Nationalspieler und ehemalige Kapitän des Hamburger SV bei "Sky", nachdem der Linksfuß mit Tottenham Hotspur durch ein torloses Unentschieden gegen den AC Milan (Hinspiel 1:0) ins Viertelfinale der Champions League eingezogen war.

Erstmals überhaupt schafften die Spurs den Sprung in die Königsklasse und stehen nun sogar überraschend unter den letzten Acht.

"Der Verein ist zum ersten Mal in der Champions League dabei, dann gleich im Viertelfinale zu stehen, ist ein Traum für jeden - auch für mich", sagte van der Vaart.

Die Londoner, die 1963 den Europapokal der Pokalsieger sowie 1972 und 1984 den UEFA-Cup gewannen, dürfen damit weiter von einem Finale in der eigenen Stadt träumen. Das Endspiel findet am 28. Mai im Londoner Wembley-Stadion statt.

Tottenham-Stürmer Peter Crouch, der im Hinspiel den Siegtreffer in San Siro erzielt hatte, traut seiner Mannschaft sogar den großen Wurf in der Champions League zu.

AC Milan: Englischer Fluch

"Wenn man ins Finale einziehen will, muss man sich mit Top-Mannschaften auseinandersetzen. Da ist man nicht immer in Ballbesitz, und du musst sehr gut verteidigen, um gute Ergebnisse zu erzielen. Das haben wir heute getan", sagte der englische Nationalstürmer, der schon 2007 mit dem FC Liverpool gegen den AC Milan im Endspiel der Königsklasse stand.

Für die Rossoneri, die zuletzt vor ihrem Champions-League-Sieg 2007 im Viertelfinale standen, setzte sich der englische Fluch fort. 2008 war Milan, siebenmal Gewinner des Europapokal der Landesmeister bzw. der Champions League, im Achtelfinale am FC Arsenal gescheitert, im Vorjahr nach einem Jahr Champions-League-Abstinenz an Manchester United, wo es in Old Trafford sogar eine 0:4-Schlappe gab.

Allegri: "Wir hätten das Viertelfinale verdient"

"Bye Bye, Milan!", titelte die "Gazzetta dello Sport" am Donnerstag. Der gebürtige Berliner Kevin Boateng stand in der Anfangsformation von Milan und wurde in der 76. Minute durch den deutschen Nachwuchsspieler Alexander Merkel ersetzt.

Aber auch die beiden konnten das Abwehrbollwerk der Gastgeber an der White Hart Lane nicht knacken.

Trainer Massimiliano Allegri war bitter enttäuscht. "Tottenham hat gut gespielt, die Qualifikation für die nächste Runde hat aber nicht die stärkste Mannschaft geschafft: Wir hätten das Viertelfinale verdient", äußerte er. Diese Ansicht teilt auch Milans Geschäftsführer Adriano Galliani: "Uns hat ein einziges Tor gefehlt, wir haben gut gespielt, die Mannschaft war in guter Form."

Pato: "Konzentration auf Pokal und Meisterschaft"

Milan-Star Alexandre Pato kommentierte: "Es ist hart, jetzt aus der Champions League auszuscheiden. Jetzt müssen wir uns auf die Meisterschaft und auf den Pokal konzentrieren", sagte Pato.

Die Mailänder fiebern dem Meisterschaftsduell gegen den süditalienischen Erstligisten AC Bari am Sonntag entgegen.

Dabei hoffen die Lombarden darauf, ihren Vorsprung vor dem Stadtrivalen Inter Mailand auszubauen, der fünf Punkte hinter den Rossoneri rangiert.

Der Spielplan der Champions League