Mourinho: Gebt mir einen Costinha!

Von SPOX
Inter-Trainer Jose Mourinho gewann 2004 die Champions League mit dem FC Porto
© Getty

Ein Tor im Old Trafford veränderte einst das Leben von Inter Mailands Trainer Jose Mourinho. Im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League kehrt der Portugiese mit Inter ins Stadion von Manchester United zurück (20.30 Uhr im LIVE-TICKER und im Internet TV). Mourinho hat die Hoffnung, dass sich die Geschichte wiederholt.

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Der FC Barcelona hat Angst vor Juninhos Freistößen, der FC Arsenal Angst um seine Fans und Atletico-Coach Abel Resino Angst um seinen Job.

Manchester United - Inter Mailand (Hinspiel: 0:0):

538 Tage ist es her, dass Jose Mourinho vom FC Chelsea entlassen wurde. Am Mittwoch kehrt er auf die Insel zurück. Mit im Gepäck: die obligatorischen Kampfansagen. "Manchester ist nicht der Favorit. Ich bin schon öfter nach einem 0:0 im Hinspiel weitergekommen. Wir sind gut vorbereitet. Wir glauben an unseren Sieg", so der Portugiese.

2004 hatte er mit dem FC Porto auf dem Weg zum Titel ein spätes 1:1 im Old Trafford gefeiert - es war damals Mourinhos erstes Spiel in Manchester. Portos Costinha erzielte in der 90. Minute den Ausgleich.

"Dieses Tor hat meine Karriere entscheidend verändert. Dadurch haben wir erst die Chance bekommen, die Champions League zu gewinnen. Das Tor hat mir die Türen nach England geöffnet", sagte Mourinho. Heute abend muss wieder einer seiner Spieler treffen, damit Inter das Viertelfinale erreichen kann. "Ich brauche wieder einen wie Costinha", so Mourinho.

Beide Teams mit Verletzungssorgen

Als Chelsea-Trainer kam er desöfteren im Old Trafford vorbei. Das "Theatre of Dreams" für ihn zur Gewohnheit geworden. "Es fühlt sich an wie ein zweites Zuhause, es ist Teil meines Lebens geworden. Ich kenne sogar den Platzwart, ein netter Kerl", sagte Mourinho. Nicht so locker dürfte der Inter-Trainer aufgenommen haben, dass sein Spieler Sulley Muntari zum Abflug seinen Pass vergaß und so erst später nachreisen konnte.

Personell hat Mourinho mit dem Ausfall dreier Verteidiger (Materazzi, Chivu, Burdisso) Probleme, dafür dürfte Walter Samuel wieder fit sein. Auch ManUtd-Coach Alex Ferguson hat Sorgen. Ihm fehlen in Gary Neville, Wes Brown und Rafael da Silva gleich drei Rechtsverteidiger. Dafür sind Rio Ferdinand und John O'Shea wieder fit.

Im Sturm hat Ferguson zwischen Cristiano Ronaldo, Wayne Rooney, Carlos Tevez und Dimitar Berbatow die Qual der Wahl. "Es ist immer eine schwere Entscheidung. Eigentlich hasse ich es, große Spieler draußen zu lassen", sagte Sir Alex zum Überangebot. Geht ManUtd gegen Inter nicht als Verlierer vom Platz, hätten die Red Devils mit 21 CL-Spielen in Folge ohne Niederlage einen neuen Rekord aufgestellt.

FC Barcelona - Olympique Lyon (1:1):

Barca-Coach Pep Guardiola fordert nach dem 2:0 in der Liga gegen Bilbao eine Leistungssteigerung: "Wir müssen auf höchstem Level spielen. Lyon ist mit Benzema und Juninho äußerst gefährlich", sagte der Coach.

Guardiola hat seiner Mannschaft zwei Dinge verordnet: Attacke vom Anpfiff weg und ganz wichtig: Freistöße für Lyon in Tornähe vermeiden. "Juninhos Freistöße sind nicht zu verteidigen. Er hat ein unfassbares Talent, den Ball dorhin zu schießen, wo er ihn hinhaben will", befürchtet Guardiola.

Auf die Frage, ob Lyon-Juwel Karim Benzema auf der Einkaufsliste von Barca stünde, meinte Guardiola scherzhaft: "Für 100 Millionen? Klar, das ist doch ein Schnäppchen." Benzema wird jedenfalls top-motiviert sein, ebenso sein Teamkollege Ederson. Der sagte "L'Equipe": "Barcelona ist so was wie ein vorgezogenes Finale für uns."

AS Rom - FC Arsenal (0:1):

3400 Fans werden aus London anreisen und haben hoffentlich alle ein kleines Heftchen mit im Gepäck. Der FC Arsenal warnt seine Anhänger nämlich in einem kleinen "Booklet" davor, die Stadt alleine zu durchstreifen. Zu gefährlich wäre das angesichts der fanatischen Fans der Roma. Die Arsenal-Fans sollen deshalb nur in Gruppen unterwegs sein und bestimmte Plätze gänzlich meiden.

Die UEFA wird jedenfalls ein Auge auf die etwaigen Vorfälle in Rom werfen. Sollte es abermals zu Ausschreitungen kommen, überlegt man beim Dachverband, den Römern kurzerhand das CL-Finale im Mai wegzunehmen und woanders auszutragen.

Das wird Roma-Coach Luciano Spaletti erstmal egal sein, er hat ganz andere Sorgen - personeller Natur. Legende Francesco Totti hat es mit Kniebeschwerden gerade so in den Kader geschafft, sein Einsatz ist ungewiss. Dazu sind David Pizarro, Alberto Aquilani und Philippe Mexes angeschlagen.

Arsenal will der Roma indes nicht den Gefallen tun, nach dem 1:0 in Hinspiel defensiv zu spielen. Im Gegenteil: "Es ist sehr wichtig für uns nach vorne zu spielen und selbst zu treffen, das ist unser Spiel", sagte Arsenal-Coach Arsene Wenger.

Der Arsenal-Tross erlebte am Dienstag schon ein kleines Debakel: Wegen Problemen im Luftverkehr kam die Mannschaft erst um 21 Uhr in Rom an und begab sich direkt ins Hotel, Abschlusstraining und PK entfielen.

FC Porto - Atletico Madrid (2:2):

Für Atletico-Coach Abel Resino geht es um nicht weniger als seinen Job, wenn man den spanischen Medien glauben mag. Demnach bekäme der Trainer beim Erreichen des Viertelfinals ein Jobangebot für die nächste Saison auf dem Silberteller präsentiert.

Vorher stehen mindestens 90 harte Minuten beim Sieger von 2004 an, wie Portugals Nationalspieler Maniche in Diensten von Atletico weiß. "Wenn wir die ersten 15, 20 Minuten gut überstehen, in denen sie uns einschnüren werden, dann ist alles drin", sagte Maniche.

Porto-Trainer Jesualdo Ferreira hofft hingegen, dass die Madrider auswärts nicht so stark auftreten wie im heimischen Vicente Calderon. "Wir hoffen, dass sie nur halb so gut spielen wie im Hinspiel", sagte der Coach.

Das Achtelfinale der Champions League im Überblick