UEFA schließt Porto von Champions League aus

SID
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© Getty

Porto - Wegen Verwicklung in eine Bestechungsaffäre in Portugal ist der FC Porto von der Europäischen Fußballunion (UEFA) für die kommende Spielzeit aus der Champions League ausgeschlossen worden.

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Der Disziplinarausschuss der UEFA begründete die Sperre für die kommende Saison damit, dass der portugiesische Meister in seinem Heimatland in zwei Fällen wegen versuchter Schiedsrichterbestechung verurteilt worden sei. Der FC Porto kündigte an, er werde gegen die Entscheidung Berufung einlegen.

Der Champions League-Sieger von 2004 war nach einem Urteil der portugiesischen Liga in eine Bestechungsaffäre in der Saison 2003/2004 verwickelt. Die Liga zog dem FC Porto deshalb in der gerade abgelaufenen Saison sechs Punkte ab. Die Blauweißen gewannen aber dennoch den Titel.

Der Artikel 1.04

Die UEFA verwies beim Ausschluss des FC Porto auf den Artikel 1.04 (d) des Reglements der Champions League. Danach darf ein Verein, der an Machenschaften zur Manipulation von Spielausgängen beteiligt war, nicht an dem Wettbewerb teilnehmen. Der FC Porto berief sich darauf, dass dieser Passus erst im vorigen Jahr in das Reglement aufgenommen wurde und nicht rückwirkend angewandt werden könne.

Wenn die UEFA-Berufungskommission den Ausschluss des FC Porto bestätigt, dürfte wahrscheinlich neben dem Vizemeister Sporting Lissabon der Tabellendritte Vitória Guimarães in die Champions League nachrücken.

Benfica Lissabon, derzeit nur für den UEFA-Pokal qualifiziert, nähme an der Qualifikation für die Eliteliga teil. Sporting Braga dürfte als Siebter neben Marítimo Funchal und Vitória Setúbal im UEFA-Cup mitspielen. Diese Entscheidungen müssten allerdings noch von der UEFA bestätigt werden.

Sportgerichtshof als letzte Hoffnung

Bei einer Abweisung der Berufung kann der FC Porto noch vor den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) ziehen. Dies dürfte dem Club in der Praxis aber kaum weiterhelfen. Eine Entscheidung des CAS wäre wohl erst nach dem Beginn der Champions League zu erwarten.

Der FC Porto hatte nach einem Urteil der portugiesischen Liga - ebenso wie Boavista Porto und Uniao Leiria - 2003/2004 versucht, Schiedsrichter zu bestechen. Er wurde deshalb zu einem Punkteabzug und einer Geldstrafe von 150.000 Euro verurteilt.

Vereinspräsident Nuno Pinto da Costa wurde für zwei Jahre gesperrt. Die Affäre ist auch vor den ordentlichen Gerichten anhängig.

Das Verhängnis

Den "Drachen" könnte bei der UEFA zum Verhängnis geworden sein, dass sie das Urteil der portugiesischen Liga nicht anfochten. Dies habe die UEFA möglicherweise als Schuldeingeständnis ausgelegt, betonten portugiesische Medien.

Der FC Porto hatte aus "sportlichen Gründen" auf eine Berufung verzichtet, weil der Punktabzug die Meisterschaft nicht infrage stellte.