Champions-League-Finale ab 2010 samstags

SID
Michel Platini, Champions League
© Getty

Luzern - Die Champions League ist zukünftig keine "geschlossene Gesellschaft" mehr, stattdessen wird den sogenannten "Kleinen" der Zugang zum Millionen-Geschäft ermöglicht. 

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Das ist das Ergebnis der Europacup-Reform, die vom Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union (UEFA) in Luzern verabschiedet worden ist und ab der Saison 2009/10 in Kraft tritt.

Zudem wird das Champions-League-Finale ab 2009 nicht mehr am Mittwoch, sondern samstags ausgetragen. Das UEFA-Cup-Finale wird weiterhin mittwochs stattfinden.

Platini-Plan verworfen 

Außerdem wird der UI-Cup ab der Spielzeit 2009/10 ganz abgeschafft. Dagegen ist die Idee von UEFA-Präsident Michel Platini, einige Pokalsieger in die Königsklasse zu integrieren, erwartungsgemäß verworfen worden.

Wichtigste Neuerung ist jedoch, dass die Champions League quasi geöffnet wird. 5 der 32 Startplätze geht an Länder, die im UEFA-Ranking auf den Plätzen 13 bis 53 stehen. Dafür müssen die Top-Nationen eine deutlich schwierigere Qualifikation bestreiten. "Ich bin glücklich mit dieser Lösung. Das ist ein guter Kompromiss. Jetzt können die kleinen Verbände auch in der Champions League Geld verdienen und vielleicht ihre Spieler halten. Wir haben die Champions League demokratisiert", sagte Platini.

Qualifikation hat es in sich 

Die Neuerung war dem Franzosen wichtig, da er insbesondere durch das Wahlversprechen, die Champions League für die "Kleinen" zu öffnen, beim Kongress in Düsseldorf im Januar dieses Jahres das Duell um das Amt des UEFA-Präsidenten gegen den Schweden Lennart Johansson gewonnen hatte.

Auch Gerhard Mayer-Vorfelder, Mitglied der Strategiekommission war zufrieden: "Das ist die beste Lösung. Sowohl die großen, als auch die kleinen Verbände können zufrieden sein."

Das neue Europacup-Modell sieht ab 2009 wiefolgt aus: Die besten drei Nationen, derzeit Spanien, Italien und England, erhalten zukünftig drei feste Startplätze (vorher 2), während nur noch ein Team in die Qualifikation muss. Den nachfolgenden drei Nationen, zu denen Deutschland derzeit gehört, werden wie bisher zwei Plätze garantiert, hinzu muss ein Klub in die Ausscheidung.

Die Qualifikation, die zweigeteilt wird, hat es aber in sich. So spielen die Länder auf den Plätzen 13 bis 53 in drei Runden fünf Champions-League-Teilnehmer aus. Die Nationen auf den Rängen 1 bis 15 werden in zwei Ausscheidungsrunden weitere fünf Teilnehmer ausspielen. Dabei wird es keine Setzliste mehr geben, sodass bereits in der Vorausscheidung namhafte Klubs auf der Strecke bleiben könnten.

Neuerungen im UEFA-Cup 

Platinis Plan sah ursprünglich auch vor, vier Pokalsieger aus den 16 besten Ländern Europas einen Startplatz in der Champions League zu garantieren. Diese Idee hatte aber bereits bei der Strategie-Kommission Mitte November keine Mehrheit gefunden. Dagegen hatte sich auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) vehement gewehrt.

"Mein Vorschlag kam einfach zu früh", räumte Platini ein. Änderungen gibt es auch im UEFA-Pokal. Statt der derzeitigen acht Fünfer-Gruppen mit nur je einem Spiel soll es ab 2009 nach einigen Qualifikationsrunden zwölf Gruppen a vier Mannschaften geben, die wieder per Hin- und Rückspiel aufeinandertreffen.

Die zwölf Gruppenersten und -zweiten sowie die acht Dritten aus der Gruppenphase der Champions-League spielen dann im K.o.-System weiter. Der UEFA-Kongress geht in Luzern noch bis Sonntag. Dabei steht vor allem die Gruppen-Auslosung für die EM-Endrunde 2008 in Österreich und der Schweiz am Sonntag (12.00 Uhr) im Mittelpunkt.