1. FSV Mainz 05 - RB Leipzig 2:0: M05 sendet Lebenszeichen nach Svensson-Rücktritt

Von SID
1. FSV Mainz 05, RB Leipzig
© Getty

Neuer Trainer, neues Glück: Nach dem Rücktritt von Bo Svensson hat der FSV Mainz 05 unter Interimstrainer Jan Siewert mit 2:0 (0:0) gegen RB Leipzig den ersten Saisonsieg gefeiert.

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Jan Siewert kletterte auf den Zaun und stimmte höchstpersönlich die "Humba" an: Schon eine Woche vor dem "Elften im Elften" hat in Mainz die Fastnacht begonnen. Singend und hüpfend feierten die FSV-Profis mit ihren Fans den ersten Saisonsieg und den dringend benötigten Befreiungsschlag - mit ihrem Interimstrainer als Einpeitscher.

"Das ist der Effekt, den man sich natürlich erhofft", sagte Sportdirektor Martin Schmidt nach dem erlösenden 2:0 (0:0) gegen RB Leipzig zwei Tage nach dem Rücktritt des 05-Urgesteins Bo Svensson bei Sky, "der Abstiegskampf hat jetzt auch für uns begonnen. Der Sieg war ein Geschenk an Bo."

Der erste Bundesliga-Dreier seit dem 22. April nach 14 vergeblichen Versuchen brachte sofort die Tabelle in Bewegung: Die Rote Laterne des Letzten wanderte den Rhein hinunter zum 1. FC Köln. Ob der 44-jährige Siewert als Chef weitermachen darf, ließ Schmidt aber noch offen: "Wir lassen das auf uns zukommen, müssen das erstmal verdauen und gehen in die nächste Woche rein." Zusammen mit Sportvorstand Christian Heidel werde er eine Entscheidung fällen, "er ist erstmal unser Trainer".

Während die Mainzer durch die Tore von Jae-Sung Lee (76.) und Leandro Barreiro (82., nach Videobeweis) ein wichtiges Lebenszeichen sendeten, kassierte Leipzig drei Tage nach dem Zweitrunden-Aus im DFB-Pokal als Titelverteidiger den nächsten Rückschlag.

Schon am Dienstag sind die Sachsen wieder in der Champions League bei Roter Stern Belgrad gefordert. "So ist Fußball, das zweite Mal die Woche", klagte Xaver Schlager, "wir können sagen, wir sind dumm, weil wir in einen Konter laufen."

Mainz hatte turbulente Tage hinter sich. Am Donnerstag war Svensson nach dem schwächsten Saisonstart der Vereinsgeschichte und dem Pokal-Aus als Trainer zurückgetreten, der bisherige U23-Coach Siewert übernahm "bis auf Weiteres".

Dazu kam der andauernde Wirbel um Stürmer Anwar El Ghazi, gegen den mittlerweile die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz wegen des Anfangsverdachts der Volksverhetzung ermittelt. Am Freitag kündigte Mainz El Ghazis Vertrag fristlos.

Die Mainzer gingen giftig in die Zweikämpfe und ließen die Leipziger trotz deren Ballbesitzvorteilen nicht zur Entfaltung kommen. Die Partie spielte sich deshalb anfangs nur zwischen den Strafräumen ab. In der harmlosen Offensive der Gastgeber wurde der verletzte Brajan Gruda schmerzlich vermisst. Auch Leipzig fiel wenig bis nichts ein.

Nach dem Seitenwechsel war direkt mehr Feuer drin, da nun auch Mainz mehr wagte. Leipzig erhöhte die Schlagzahl immer mehr, die 05er kamen aber immer wieder zu gefährlichen Kontern - einen vollendete Lee mustergültig, wenig später legte Barreiro per Kopf nach.

FSV Mainz 05 - RB Leipzig: Die Daten zum Spiel

Mainz: Zentner - van den Berg, Guilavogui (16. da Costa), Leitsch - Fernandes, Barreiro Martins, Kohr (67. Krauß), Caci - Onisiwo (90.+2 Ajorque), Richter (67. Barkok), Lee (90.+2 Papela). - Trainer: Siewert

Leipzig: Blaswich - Simakan, Klostermann (82. Poulsen), Lukeba - Henrichs, Kampl (82. Haidara), Schlager, Raum - Baumgartner (67. Werner), Simons (82. Forsberg) - Openda (67. Sesko). - Trainer: Rose

Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)

Zuschauer: 30.100

Gelbe Karten: Caci (2), Barkok, van den Berg (4) - Klostermann (2)