Borussia Dortmund - 1. FC Köln 1:0: Am 1. Spieltag folgt gleich die Rückkehr der Dusel-Dortmunder - Malen trifft spät ins Glück

BVB
© getty

Borussia Dortmund ist mit einem schmeichelhaften Sieg in die neue Bundesligasaison gestartet. Am 1. Spieltag hatte der 1. FC Köln die klareren Chancen und die überzeugendere Spielanlage. Das einzige Tor des Spiels machte aber BVB-Star Donyell Malen.

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  • Borussia Dortmunds Sportchef Sebastian Kehl hat vor der Partie den DFB und seinen Sportdirektor Rudi Völler wegen der Spielplanansetzung rund um das Länderspiel gegen Mexiko in den USA am 18. Oktober kritisiert. Die Nationalspieler der BVB würden müssten rund 24 Stunden nach der Rückkehr ihr Bundesligaspiel gegen Werder Bremen bestreiten.
  • Mats Hummels kam nun in 14 Bundesliga-Spielzeiten für den BVB zum Einsatz. Damit zog er mit Lars Ricken und dem aktuellen Sportchef Sebastian Kehl gleich. Der einzige Feldspieler, der in noch mehr verschiedenen Bundesligasaisons für den BVB eingesetzt wurde, ist Michael Zorc (17).

Borussia Dortmund - 1. FC Köln: Die Analyse

Der Vizemeister war zwar feldüberlegen, tat sich aber von Beginn an schwer gegen die sehr gut gestaffelten und ebenso energisch wie effizient pressenden Kölner. Die Mannschaft um Trainer Steffen Baumgart agierte dabei oft mit zwei Pressingreihen, zeitweise jagten fünf Kölner Spieler gleichzeitig den Ball.

Die Gäste, ohnehin eine Art Angstgegner von BVB-Coach Edin Terzic, kamen nach einem schnellen Angriff durch Davie Selke auch zur ersten sehr guten Chance des Spiels (17.). Über Rasmus Carstensen und Dejan Ljubicic kam der Ball zum Stürmer, der erst einen Haken schlug, so an allen BVB-Verteidigern vorbeikam und dann abschloss; der BVB hatte Glück, dass Niklas Süle den Ball mit seinem Oberschenkel noch an die Latte abfälschen konnte.

Es dauerte eine halbe Stunde, ehe der BVB nach einer Tempoerhöhung zum ersten richtigen Abschluss kam - Marvin Schwäbe konnte Julian Brandts Schuss jedoch abwehren. Der vom FC Bayern München gekommene zentrale Mittelfeldspieler Marcel Sabitzer konnte das Spiel nicht prägen. Es lag auch an ihm, dass der BVB in der ersten Halbzeit weniger Ballaktionen im gegnerischen Strafraum hatte als die Gäste - obwohl vor allem Julian Brandt, aber Marco Reus ziemlich viel richtig machten und gute Aktionen hatten.

In der zweiten Halbzeit bot sich ein ähnliches Bild: der BVB kontrollierte das Geschehen, doch die klareren und überzeugenderen Aktionen hatten die Kölner. Auch die besten Torchancen hatten die gesamte Spielzeit über die Kölner. Etwa in der 55. Minute, als Adamyan nur BVB-Keeper Kobel anschoss. Oder in der 75. Minute, als der Schuss des bestens aufgelegten Mittelfeldspielers Dejan Ljubicic - generell der beste Mann auf dem Platz - knapp über das Tor flog. Oder in der 78. Minute, als Kobel erneut eine Chance Adamyans abwehrte.

Je länger die Partie dauerte, umso mehr entglitt dem BVB die Partie. Auch Edin Terzics Wechsel - nach rund einer Stunde kamen Felix Nmecha für Emre Can und Youssoufa Moukoko für Haller, zehn Minuten später Karim Adeyemi für Marco Reus - verpufften weitgehend. Das Plus an Tempospielern auf dem Platz führte nur zu noch mehr Konfusion.

Kurz vor Schluss traf dann aber Donyell Malen trotzdem zum schmeichelhaften Sieg für den BVB - bereits am 1. Spieltag kehrte so das Glück zurück zur Borussia.

Borussia Dortmund - 1. FC Köln: Die Stimmen zum Spiel:

Emre Can (BVB) über seine Auswechslung: "Ich habe volles Verständnis. Ich hab kein gutes Spiel gespielt, viele Fehler gehabt, deswegen war es zu Recht."

... über das Spiel: "Man kann auch mal nicht gut spielen. Aber man kann immer zusammen verteidigen, man kann immer kompakt stehen. Das haben wir heute gemacht. Am Ende zählt im Fußball nur: Sieg. Den haben wir. Es stimmt: Wir waren nicht gut, wir waren träge, hatten keine Energie auf dem Platz. Aber das wird noch kommen."

Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln): "Mir gefällt, wie die Jungs arbeiten, wie sie über Grenzen gehen. Bis aufs Ergebnis hat heute Vieles gepasst. Wenn du so spielst, dann gewinnst du mehr Spiele, als du verlierst. Wir haben es in der zweiten Halbzeit noch besser gemacht als in der 1. Halbzeit. Wir haben sehr gut verteidigt, hatten gute Umschaltmöglichkeiten und in der 2. Halbzeit auch hundertprozentige Chancen. Dass du dann verlierst, gehört zum Fußball dazu. Du musst dir im Fußball alles erarbeiten, das Ergebnis zählt. Haben es heute ganz gut umgesetzt, trotzdem fahren wir traurig nach Hause."

Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund): "Es war heute nicht viel dabei, was uns gefallen hat. Die drei Punkte nehmen wir so mit. Aber viele Dinge haben uns nicht gefallen. Wir haben viel versucht zu korrigieren in der Pause, hatten viele Wechsel. Hat auch nicht so funktioniert. Wir hatten sehr viel Ballbesitz, aber in torungefährlichen Zonen. Wir wollten das Spiel beschleunigen, schnell kombinieren. Aber wir sind viel zu früh in den Dreieraufbau gegangen. Zentrum war offen, haben uns Konter eingefangen. Wir sind unzufrieden heute, die Jungs sind unzufrieden, das ist ein gutes Zeichen. "

Borussia Dortmund - 1. FC Köln: Die Daten zum Spiel

Tore 1:0 Donyell Malen (88.)

Rote Karten: -

Borussia Dortmund - 1. FC Köln: Die Aufstellungen

Borussia Dortmund: Kobel - Ryerson, Süle, Hummels, Bensebaini - Sabitzer, Can - Malen, Reus, Brandt - Haller.

1. FC Köln: Schwäbe - Schmitz, Hübers, Chabot - R. Carstensen, Paqarada, Martel, Ljubicic, Kainz - Selke, Waldschmidt.

Der Star des Spiels: Donyell Malen (BVB)

War mit Abstand der engagierteste Offensivakteur des BVB, obgleich auch er war über weite Strecken der Partie nicht wirklich überzeugen konnte. Doch ein Offensivspieler, der kurz vor Schluss aus praktisch keiner Chance irgendwie ein Tor erzielt, hat seinen Job erledigt. Kurios: Malen stand bei seinem Treffer nur noch auf dem Platz, weil Julian Ryerson sich verletzt und in der 86. Minze ausgewechselt wurde. Eigentlich hatte Terzic da Malen auswechseln wollen, der spätere Torschütze war sogar schon an die Seitenlinie gerannt.

Der Flop des Spiels: Marcel Sabitzer

Um seinen Einsatz hatte ein Fragezeichen gestanden, nachdem der Neuzugang vom FC Bayern München am Vormittag bei der Abfahrt der Mannschaft ins Teamhotel nicht dabei gewesen war. Sabitzer schaffte es schließlich in die Startelf, jedoch gelang ihm nicht viel Zählbares. Das Zusammenspiel mit Emre Can war bestenfalls suboptimal, Sabitzer stand in der ersten Halbzeit durchschnittlich sogar noch defensiver als Can und hatte nach Sébastien Haller und Marco Reus die drittwenigsten Ballaktionen seiner Mannschaft. Nach der Pause positionierte Terzic ihn etwas offensiver, er hatte mehr Ballaktionen, spielprägender wurde seine Leistung aber nicht.

Der Schiedsrichter: Deniz Aytekin

Hatte seine auffälligste Szene, als er in der 53. Minute nach einer Beschwerde von Niklas Süle den Ball in die Hand nahm, den Luftdruck prüfte und das offensichtlich etwas schlaffe Spielgerät austauschte. Das Spiel leitete er ähnlich souverän.

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