VfB Stuttgart - DSC Arminia Bielefeld 0:2: Klos und Doan treffen, Bielefeld bleibt souverän in der Bundesliga

Von SID
Kollektiv erfolgreich: Arminia Bielefelds Spieler jubeln nach dem 1:0 durch Fabian Klos beim VfB Stuttgart.
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Der krasse Außenseiter hat es geschafft: Durch das 2:0 beim VfB Stuttgart hält Arminia Bielefeld direkt die Klasse.

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Als das kleine Fußball-Wunder perfekt war, kannte der Bielefelder Jubel keine Grenzen. Trainer Frank Kramer und sein Team um den hemmungslos weinenden Torjäger Fabian Klos lagen sich glückselig in den Armen. Mit einem 2:0 (0:0) beim VfB Stuttgart und einer leidenschaftlichen Vorstellung verhinderte die Arminia den achten Abstieg der wechselhaften Vereinshistorie und hielt als Tabellen-15. direkt die Klasse.

Dabei war die Arminia nach dem Aufstieg im vergangenen Sommer von vielen Experten als Abstiegskandidat Nummer eins gehandelt worden. Doch diesmal wurde Bielefeld seinem zweifelhaften Ruf als Fahrstuhlmannschaft nicht gerecht.

"Es war extrem. Es ist ein megageiles Gefühl", freute sich DSC-Angreifer Andreas Voglsammer am Sky-Mikrofon: "Die meisten haben wohl damit gerechnet, dass es uns so geht wie es den Schalkern ergangen ist: Dass wir einige Spieltage vor Schluss schon abgestiegen sind. Jetzt läuft es mir eiskalt den Rücken runter beim Gedanken, nächstes Jahr wieder Bundesliga zu spielen."

VfB Stuttgart - Arminia Bielefeld: "Macht uns stolz"

Bielefelds Rekordtorschütze Klos, dessen Vertrag ausläuft, erzielte in der 66. Minute per Foulelfmeter das umjubelte 1:0 für eine leidenschaftlich auftretende Arminia, die bereits 2008 in Stuttgart am letzten Spieltag alles klar gemacht hatte. "Es war emotional mindestens vergleichbar mit dem Aufstieg letzte Saison", sagte Klos: "Der Puls beim Elfmeter war extrem hoch. Gott sei Dank hatte ich keinen Pulsmessgurt um." Den Fans in Bielefeld erteilte er den Partybefehl: "Feiert coronakonform, aber feiert."

Der auffällige Ritsu Doan erhöhte in der 72. Minute auf 2:0. Die Arminia verhinderte so den achten Abstieg aus dem Oberhaus. Sport-Geschäftsführer Samir Arabi erklärte: "Das ist die pure Freude. Das macht uns stolz und glücklich. Es ist herausragend, was die Mannschaft geleistet hat."

Der VfB verpasste durch die Niederlage als Neuling nach einer insgesamt starken Saison die Qualifikation für die europäische Conference League.

Bielefeld reiste mit viel Optimismus aus dem Quarantäne-Trainingslager in der Klosterpforte in Marienfeld nach Stuttgart an. Kramer sprach von einer "positiven Ausgangssituation".

So begann die Arminia auch: kämpferisch, forsch und durchaus gefährlich. Erst verzog Arne Maier (6.), dann hatte Doan (16.) mit einem leicht abgefälschten Schuss an den Außenpfosten Pech.

Der VfB hielt die Partie jedoch offen und kam früh selbst zu zwei Großchancen. Doch Roberto Massimo vergab jeweils (9. und 16.). In der 33. Minute jubelte der VfB bereits, doch der Treffer von Sasa Kalajdzic wurde nach Videobeweis wegen Abseits zurückgenommen.

Die Stuttgarter, die die bessere Spielanlage aufwiesen, hatten nach gut 20 Minuten das Geschehen übernommen. Bielefeld verteidigte aber mit viel Einsatz, ließ nicht viel zu, konnte sich aber kaum mehr befreien.

Nach der Pause entwickelte sich zunächst ein zerfahrenes und umkämpftes Spiel. Klare Aktionen? Torchancen? Fehlanzeige! Erst ein überflüssiges Foul des kurz zuvor eingewechselten Naouirou Ahamada an Masaya Okugawa sorgte für Bielefelds Führung. Klos behielt beim Strafstoß die Nerven. Es war das fünfte Saisontor des 33-Jährigen. Der Treffer beflügelte die Gäste: Doan legte nach schöner Einzelleistung nach.

VfB Stuttgart - Arminia Bielefeld: Die Aufstellungen

Stuttgart: Kobel - Stenzel, Anton, Kempf (79. Kaminski) - Massimo (73. Churlinov), Klement (59. Ahamada), Karazor, Sosa - Förster (59. Didavi), Castro (79. Al Ghaddioui) - Kalajdzic.

Bielefeld: Ortega - Brunner, Pieper, Nilsson, Laursen (56. de Medina) - Okugawa, Priedl, Maier - Doan, Klos, Voglsammer (80. Schipplock).