FC Schalke 04 - 1. FSV Mainz 05 0:0: S04 hält gegen Mainz beim Grammozis-Debüt die Null aber trudelt Abstieg entgegen

SID
Schalke ist gegen Mainz nicht über ein Remis hinausgekommen.
© getty

Auch der fünfte Trainer der Saison hat Schalke 04 keine neue Hoffnung im fast aussichtslosen Abstiegskampf geben können. Beim Bundesliga-Debüt von Dimitrios Grammozis als Coach kam das Tabellenschlusslicht im Spiel der wohl letzten Chance gegen den direkten Konkurrenten FSV Mainz 05 nicht über ein 0:0 hinaus (hier geht es zu den Highlights). Der Rückstand auf die Rheinhessen, die vorerst auf den Relegationsplatz kletterten, beträgt weiter acht Punkte.

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"Mit der ersten halben Stunde können wir zufrieden sein, danach haben wir das Spiel aus der Hand gegeben", sagte Kapitän Sead Kolasinac bei DAZN: "Am Ende kann man glücklich über den Punkt sein, aber der reicht natürlich nicht." Dennoch sah Kolasinac auch einen positiven Effekt des Trainerwechsels: "Vor ein paar Wochen hätten wir dieses Spiel wahrscheinlich verloren."

Suat Serdar haderte hingegen mit der größten Schalker Chance im Spiel. Shkodran Mustafi kam in der ersten Viertelstunde nach einer Ecke frei zum Kopfball, setzte diesen jedoch Mainz-Keeper Robin Zentner genau ans Schienbein. "Wenn der reingeht, dann sieht das Spiel ganz anders aus", sagte Serdar, der aber gleichzeitig die Ansätze von Grammozis lobte. "Er wird uns viel helfen", erklärte der deutsche Nationalspieler.

Die offensichtlichen Fitnessprobleme der Knappen, die in den letzten 20 Minuten von zahlreichen Krämpfen geschüttelt wurden, schob Serdar auf die aktuelle Situation auf Schalke. "Es ist schwierig, aktuell befreit Fußball zu spielen, wenn man ganz unten ist. Aber ich denke, der Trainer wird mit uns in den kommenden Wochen sehr viel arbeiten, sodass wir in den letzten Minuten besser auftreten." Ähnlich sah es Grammozis selbst: "Es haben Jungs gespielt, die nicht die Spielpraxis haben, und aufgrund der vielen Verletzten hat auch die Tiefe im Kader gefehlt, um noch mal Entlastung zu bringen."

Er dämpfte die Erwartungen: "Wir können keine Wunderdinge in zwei Tagen vollbringen. Aber ich habe einige positive Dinge gesehen, die mir ein gutes Gefühl geben." Defensivleistung und Einstellung hätten gestimmt.

Viel Zeit bleibt Neu-Trainer Grammozis dafür in dieser Spielzeit jedoch nicht mehr: Nach nur einem Sieg aus den letzten 40 Bundesligaspielen rückt der vierte Abstieg der Schalker immer näher. Ihr ehemaliger Sportvorstand Christian Heidel, dem viele in Gelsenkirchen wegen seiner teuren Fehleinkäufe eine Mitverantwortung am brutalen Absturz geben, kann dagegen mit Mainz weiter auf den Klassenerhalt hoffen: In den vergangenen sieben Partien holte der FSV elf Punkte, Schalke währenddessen drei.

Schalke 04: Calhanoglu-Cousin gibt Debüt - Mustafi scheitert an Zentner

Grammozis, der am Dienstag die Nachfolge des gefeuerten Christian Gross angetreten hatte, überraschte mit dem 18 Jahre alten Bundesliga-Debütanten Kerim Calhanoglu in der Startelf, die Routiniers Benjamin Stambouli und Omar Mascarell mussten auf die Bank. Im Tor gab die Frankfurter Leihgabe Frederik Rönnow nach dreieinhalb Monaten ihr Comeback.

"Ich habe mir in relativ kurzer Zeit einen Überblick verschafft und gehe mit einem sehr, sehr positiven Gefühl ins Spiel", sagte Grammozis, der zudem taktisch auf eine Dreier-Abwehrkette umstellte und Kapitän Sead Kolasinac von der linken Außenverteidigerposition ins zentrale Mittelfeld beorderte, bei DAZN. Kurzfristig brachte der neue Coach auch noch den 19-jährigen Can Bozdogan für den beim Aufwärmen verletzten Amine Harit.

Nach sehr verkrampftem Beginn nach dem Motto "Not gegen Elend" hatte Schalke die erste Torchance: Abwehrchef Shkodran Mustafi kam nach einem Bozdogan-Eckball völlig frei zum Kopfball, scheiterte aber an Mainz-Keeper Robin Zentner (18.).

Schalke 04 ab der 65. Minute von Krämpfen geplagt

Danach bestimmten wieder Fehlpässe, Ungenauigkeiten und Fouls auf beiden Seiten das Geschehen. Immerhin kam auch noch Mainz vor der Pause zur ersten Torannäherung: Danny da Costas Hereingabe lenkte Leandro Barreiro neben den Pfosten (38.).

Auch nach dem Seitenwechsel blieb das Niveau bescheiden, dem Tabellenplatz der beiden Teams angepasst. Die Gäste hatten nun mehr Ballbesitz, spielten mit etwas mehr Vehemenz nach vorne, brachten das Schalker Tor aber nur selten in Gefahr. Bei den Gelsenkirchenern war die Fehlerquote weiter extrem hoch.

Grammozis brachte mit dem 21-jährigen Jan-Luca Schuler einen weiteren Nachwuchsspieler, nachdem zahlreiche Spieler ab der 65. Minute von Krämpfen geplagt immer wieder auf dem Rasen saßen. In der Schlussphase scheiterte Suat Serdar mit einem Distanzschuss an Zentner (81.). Nur Augenblicke später hatte auf der Gegenseite Jonathan Burkardt (82.) die bis dahin beste Chance der Mainzer, Rönnow entschärfte den Schuss.

Schalke hatte am vergangenen Sonntag nach der 1:5-Pleite beim VfB Stuttgart nicht nur Trainer Gross, sondern auch Sportvorstand Jochen Schneider, Teammanager Sascha Riether und zwei Co-Trainer gefeuert. Vor Gross hatten bereits David Wagner, Manuel Baum und Interimscoach Huub Stevens den Absturz nicht stoppen können.

Schalke 04 - Mainz 05: Die Aufstellungen

  • Schalke: Rönnow - Becker, Mustafi, Thiaw - Serdar, Kolasinac (78. Mascarell) - William, Bozdogan (46. Stambouli), Calhanoglu - Hoppe (61. Schuler), Raman (90.+3 Oczipka)
  • Mainz: Zentner - St. Juste, Bell, Niakhate - da Costa (80. Brosinski), Kohr, Mwene - Barreiro (89. Stöger), Latza (46. Boetius) - Burkardt (89. Quaison), Szalai (74. Glatzel)
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