Gregoritsch trifft spät zum HSV-Sieg

Pierre-Michelle Lasogga war zentrale Figur im Angriffsspiel des HSV
© Getty

Am 6. Spieltag verliert der FC Ingolstadt mit 0:1 (0:0) in einer umkämpften Partie gegen den Hamburger SV. Der Aufsteiger hält lange die Null, dann trifft Michael Gregoritsch per Freistoß.

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Vor 15.000 Zuschauern hielt der FCI wieder lange die Null. Schließlich gelang dem eingewechselten Michael Gregoritsch (87.) der Treffer des Tages per direkt verwandeltem Freistoß. Robert Bauer fälschte den Standard entscheidend ab.

Der FCI muss damit die zweite Niederlage der Saison hinnehmen, blieb aber in den letzten Partien 442 Minuten ohne Gegentor. Der HSV klettert mit dem dritten Sieg im neuen Fußballjahr in der Tabelle nach oben.

Die Reaktionen:

Ralph Hasenhüttl (Trainer FC Ingolstadt): "Wir haben gegen einen starken HSV sehr, sehr solide gespielt. Wir haben viele Spiele die Null gehalten, dass das nicht immer geht, ist aber auch klar. Man hat gesehen, dass in Ingolstadt die Bäume nicht in den Himmel wachsen. Am Freitag geht es aber weiter."

Bruno Labbadia (Trainer Hamburger SV): "Ich bin sehr happy, dass wir so einen Auftritt hingelegt haben. Wir haben heute sehr gut gefightet. Ingolstadt hat uns viel abverlangt, und meine Mannschaft hat sich diesen Sieg verdient."

Der Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Ralph Hasenhüttl sieht nach dem 1:0-Sieg über Werder Bremen keinen Grund zu Änderungen. Er behält die Startaufstellung exakt bei, Özcan bleibt also im Tor.

Auch auf der anderen Seite gibt es keine Änderungen. Das 0:0 gegen Eintracht Frankfurt scheint Bruno Labbadia zumindest personell gefallen zu haben. Drobny behält seinen Platz in der ersten Elf, Adler sitzt auf der Bank.

Die Keeper auf beiden Seiten gehen ohne ein einziges Gegentor ins Spiel.

11.: Der FCI läuft mit drei Mann auf den HSV-Strafraum zu, der nur von Ostrzolek verteidigt wird. Djourou und Spahic sprinten zurück, bis dahin hat ihr Nebenmann aber schon alles gerade gerückt.

14.: Levels flankt von rechts, Hinterseer legt sich den von Djourou abgefälschten Ball im Strafraum aber zu weit vor. Sein Versuch aus spitzem Winkel landet am Außennetz.

16.: Guter Pass von Kacar auf den startenden Müller. Der Stürmer kommt ran und zieht Richtung Tor, Özcan wirft sich im Eins gegen Eins aber auf den Ball. Gute und sehr wichtige Tat des Keepers.

17.: Leckie setzt sich mit etwas Glück nach einem langen Ball gegen Spahic durch und versucht es aus halbrechter Position und gut 18 Metern. Knapp am langen Pfosten vorbei.

51.: Lex flankt von rechts, Drobny klärt nach vorne. Diekmeier fälscht den Ball artistisch ab, tritt dabei aber Morales ins Gesicht. In allgemeiner Verwirrung fällt der Ball knapp neben den Pfosten und hüpft ins Aus.

58.: Hinterseer trifft, Kircher winkt. Dem Treffer der Nummer 16 war ein Foul vorangegangen.

62.: Groß setzt Lex gekonnt in Szene, Drobny hält den HSV aber mit einer guten Parade aus gut 15 Metern bei der Null.

68.: Sehr schwere Entscheidung. Gerangel im Strafraum, Groß fällt, Djourou trifft per Kopf. Kircher hat zuvor ein Foul von Lasogga gesehen.

75.: Diaz prüft Özcan mit einem Flatterball. Der abgewehrte Ball landet bei Lasogga, der im vollen Tempo reinrutscht und aus drei Metern über das Tor schießt.

87., 0:1, Gregoritsch: Sind wir schon in der Relegation? Freistoßtor HSV kurz vor dem Ende! Gregoritsch trifft aus 25 Metern zentraler Position, Bauer fälscht den Ball entscheidend mit dem Kopf ab.

Fazit: Beide Mannschaften hatten ihre guten Phasen und phasenweise auch einige Chancen. Wirklich klare Möglichkeiten blieben aber aus, weshalb ein Standard die Partie entscheiden musste.

Der Star des Spiels: Michael Gregoritsch kam für Müller in die Partie und belebte das Offensivspiel des HSV sofort. Die Hanseaten waren mit dem jungen Offensivmann deutlich präsenter und erzwangen so zahlreiche Freistoße und kleinere Chancen in den letzten 20 Minuten. Die Entscheidung besorgte er schließlich selbst per Standard.

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Der Flop des Spiels: Nicolai Müller glänzte nicht in der Offensive. Das bekamen seine Nebenmänner zwar auch nicht hin, der Flügelstürmer fiel aber noch ein Stück ab. Wenig Ideen, selten Tempo, schwach im Eins gegen Eins. Dazu vergab er die vielleicht beste HSV-Chance gegen Özcan.

Der Schiedsrichter: Knut Kircher hatte mit einer schwierigen Anfangsphase alle Mühe. Machte aber schnell klar, dass er viel laufen lassen wird und rechtfertigte so mehrere knifflige Entscheidungen. In der 39. Minute hätte er bei harter Auslegung Handelfmeter gegen Kacar pfeifen können, der seine Körperfläche vergrößerte. Das HSV-Tor in Minute 68 hätte wohl zählen müssen.

Das fiel auf:

  • Langsamer oder flacher Spielaufbau fällt beim HSV weiter aus. Die langen Bälle aus der Abwehr fliegen immer noch Richtung Lasogga, der diese mit ausweichenden Bewegungen festmachen und weiterleiten soll. Müller und Ilicevic stehen bei langen Schlägen eng am Mittelstürmer und versuchen, den zweiten Ball festzumachen.
  • Auch Ingolstadt ließ es sich nicht nehmen, aus der Abwehr direkt das Mittelfeld zu überbrücken. Ziel der hohen Bälle waren aber die Außenspieler Leckie und Lex. Beide zeigten sich sehr beweglich und versuchten Lücken aufzureißen. Besonders oft ging es über rechts, die Flanken fanden aber nur selten ihr Ziel.
  • Dem HSV fehlte es im Umschaltmoment oft in der Breite. Das machte es schwierig gegen das 4-3-3 der Ingolstädter, welches im Zentrum kompakt und durch die einrückenden Ilicevic und Müller noch enger wurde.
  • Ingolstadt verteidigte wie aus den letzten Spielen gewohnt im Mittelfeld und so egalisierten sich beide Mannschaft lange gegenseitig. Der HSV konnte im Zentrum viele Bälle gewinnen, trotz aufopferungsvoll laufendem Hinterseer. Dann fehlte es aber am Spiel nach vorne.

Ingolstadt - Hamburg: Die Statistik zum Spiel