Obasi führt Schalke zum Sieg

Klaas-Jan Huntelaar erzielte gegen Hertha seinen 9. Treffer in der Rückrunde
© Getty

Schalke 04 hat einen weiteren Schritt Richtung direkte Champions-League-Qualifikation gefeiert. Gegen Hertha BSC gewannen die Königsblauen 2:0 (1:0).

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Vor 61.550 Zuschauern in der Arena auf Schalke brachte Chinedu Obasi seine Mannschaft nach einem kapitalen Abwehrfehler der Berliner in Führung (16.). 27 Sekunden nach dem Seitenwechsel erhöhte Klaas-Jan Huntelaar mit seinem neunten Treffer in der Rückrunde auf 2:0.

Schalke zieht damit zumindest vorübergehend an Borussia Dortmund auf Platz zwei vorbei. Hertha steckt nach der vierten Niederlage in Folge im Niemandsland der Tabelle fest. Tolga Cigerci sah seine fünfte Gelbe Karte und wird am nächsten Spieltag gegen Hoffenheim fehlen.

Reaktionen:

Jens Keller (Trainer Schalke 04): "Ich bin begeistert davon, was die Jungs abgeliefert haben. Wir sind früh drauf gegangen, hatten viele Balleroberungen und konnten früh in Führung gehen. Nach dem 1:0 hatten wir zwar dann eine Phase, in der nicht alles rund lief. Aber wir haben ins Spiel zurückgefunden und das wichtige 2:0 direkt nach der Pause erzielt. Jeder Spieler auf dem Platz hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt, das ist wirklich beeindruckend.

Jos Luhukay (Trainer Hertha BSC): "In der Anfangsphase lief es nicht so wie erhofft. Schalke hat sofort Druck entwickelt und einige gute Abschlüsse verbuchen können. Beim Freistoß von Kaan Ayhan hatten wir Glück. Wenn Adrian Ramos kurz danach trifft, liegen wir in Führung. Dann war es aber Schalke durch Chinedu Obasi. Wie die zweite Hälfte begonnen hat, war natürlich bitter. Trotzdem denke ich, dass wir es danach gut gemacht haben. Ärgerlich ist, dass ein Tor von Sebastian Langkamp nicht gegeben wurde. Wenn das Tor zählt, wird es vielleicht noch einmal spannend. Am Ende muss man aber sagen, dass der FC Schalke 04 verdient gewonnen hat.

SPOX-Spielfilm:

Vor dem Anpfiff: Schalke muss neben den ganzen Verletzten auch auf den gesperrten Boateng verzichten, für ihn beginnt Goretzka.

Luhukay würfelt die Hertha nach der Niederlage gegen Bayern durch, nimmt sieben personelle Änderungen vor und stellt auf 4-4-2 um. Van den Bergh und Pekarik sind nicht im Kader, Kraft fehlt wegen der Geburt seines Sohnes. Jarstein feiert sein Bundesligadebüt.

1.: Draxler zieht aus 24 Metern ab. Der Ball flattert gewaltig und Jarstein hat mit seiner Faustabwehr ein bisschen Glück.

9.: Ayhan tritt aus 20 Metern zentral zum Freistoß an. Wunderbar über die Mauer, aber an den rechten Pfosten.

13.: Riesenchance für die Hertha! Ayhan unterläuft im eigenen Aufbauspiel ein großer Bock und spielt den Ball viel zu kurz zu Fährmann zurück. Ramos hebt den Ball freistehend vor dem Schalker Schlussmann allerdings weit über den Kasten.

16., 1:0, Obasi: Matip mit dem Seitenwechsel auf Obasi. Der will den Ball mit der Brust Richtung Huntelaar weiterleiten, kommt aber nicht allzu weit. Schulz bleibt weg, auch Kobiashwili geht nicht zum Ball, also holt sich Obasi seinen eigenen Pass, zieht in den Strafraum, umkurvt Jarstein und schiebt aus fünf Metern ein.

36.: Nach einer Flanke von Allagui kommt Ben-Hatira am zweiten Pfosten zum Abschluss, sein Aufsetzer streift knapp über die Latte.

43.: Ben-Hatira verschafft sich 25 Meter vor dem Schalker Tor mit einem Übersteiger Platz gegen Kolasinac und versucht es dann einfach mal. Sein Versuch mit links landet allerdings oben auf dem Tornetz.

46., 2:0, Huntelaar: Nach einem Pass von Obasi taucht Huntelaar 14 Meter halblinks vor dem Berliner Tor völlig frei auf und lässt sich nicht zweimal bitten. 11. Saisontor!

75.: Neustädter spielt einen Freistoß von rechts als Flugball in den Strafraum. Szalai ist am zweiten Fünfereck völlig frei und bringt den Ball mit der Innenseite zur Mitte. Matip verpasst ganz knapp.

Fazit: Ein Spiel auf überschaubarem Niveau, das Schalke dank seiner Kaltschnäuigkeit vor dem Tor verdient gewann.

Der Star des Spiels: Chinedu Obasi. Erzielte die Führung selbst und bereitete das 2:0 vor. Das gelang ihm zuletzt 2009 im Trikot von 1899 Hoffenheim. Arbeitete auch gut in der Defensive und gewann 70 Prozent seiner Zweikämpfe.

Der Flop des Spiels: Lewan Kobiashwili. Trotz seiner Erfahrung kein Leader, sondern eher ein Mitläufer in dieser Partie. Zögerte vor dem 0:1 viel zu lange und gewann nur 39 Prozent seiner Zweikämpfe. Auch im Passspiel fehlerhaft, brachte nur 67 Prozent seiner Pässe zum Mann.

Der Schiedsrichter: Günter Perl. Lange Zeit eine souveräne Spielleitung. Unverständlich aber, warum er Langkamps Anschlusstreffer für Hertha nicht anerkannte (80.).

Das fiel auf:

  • Hertha schob zu Beginn recht weit nach vorne, vor allem die Mittelfeldaußen standen sehr hoch. Allerdings attackierten die Berliner nur halbherzig, sodass die Gastgeber hinter Herthas letzter Linie viel Platz für ihre Angriffe hatten.
  • Schalke in einem über weite Strecken zerfahrenen Spiel mit deutlich mehr Ballkontrolle und den technisch besseren Spielern im Mittelfeld. Die Hertha agierte aufgrund der Hereinnahme von Wagner mit einer Vielzahl von langen Bällen. Matip und Ayhan waren aber in der Luft gute Abräumer.
  • Gegen Ende der ersten Halbzeit wurde Schalke sehr passiv, die Hertha nistete sich am Schalker Strafraum ein und kam auch zu gefährlichen Abschlüssen. Mit dem 2:0 gleich nach Wiederbeginn machte Schalke den Deckel auf die Partie und verwaltete die Führung bis zum Schluss.
  • Herthas Standards und Flanken waren ausnahmslos eine Katastrophe. Egal, ob sie von Ben-Hatira, Ndjeng, Schulz oder Cigerci kamen. Erst mit Ronny wurde es einen Tick besser.

Schalke - Hertha: Die Statistik zum Spiel