Stevens als Krisenmanager gefordert

SID
Huub Stevens: "Es ist unglaublich, wie die Gegentore entstanden sind. Das darf uns nicht passieren"
© Getty

Niederlagen hinterlassen Spuren. Eine kleine Narbe an der Stirn hatte Huub Stevens aber schon vor dem bitteren 1:3 beim VfB Stuttgart. Der Coach des FC Schalke 04 ist nun gefordert. Er muss Königsblau aus der Krise führen und damit auch Ruhe um seine Person schaffen.

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"Die Mannschaft macht zu viele Fehler", konstatierte er nach der vierten Auswärtsniederlage in der Bundesliga hintereinander. "Es ist unglaublich, wie die Gegentore entstanden sind. Das darf uns nicht passieren", meinte Stevens weiter, der eine kleine Narbe an der Stirn trug. Dennoch ließen es die Schalker trotz höherer Spielanteile geschehen. Gegen Vedad Ibisevic fanden sie kein Mittel. Das Resultat: Der Knipser erhöhte sein Torkonto mit einem Dreierpack vor 55 880 Zuschauern auf zehn (2. Minute, 38./Foulelfmeter, 61.).

Schwache Vorstellung von Huntelaar

Was setzte Schalke nach dem Einzug ins Achtelfinale der Champions League dagegen? Einen indisponierten Klaas-Jan Huntelaar und einen immerhin einmal treffsicheren früheren Stuttgarter Ciprian Marica (12.). Bitter war zudem das rüde Einsteigen von Jermaine Jones (73.), der nur sechs Minuten nach Rot gegen VfB-Profi Gotoku Sakai in einer am Ende hitzigen Partie ebenfalls vorzeitig zum Duschen musste.

"Der Trainer hat heute nicht auf dem Platz gestanden, sondern andere", bezog Manager Horst Heldt klar Stellung zum seiner Ansicht nach intakten Verhältnis zwischen Coach und Mannschaft. Dieses Thema müsse man nicht diskutieren, sondern die Leistung auf dem Platz.

Kapitän Benedikt Höwedes wählte drastischere Worte. "Wir sind dabei, unseren guten Start kaputt zu machen. Das ist beschissen", nörgelte der Verteidiger. "Es läuft ein bisschen was schief."

"Stuttgart spritziger und leidenschaftlicher"

Fast schon fahrlässig haben die Königsblauen in den vergangenen Wochen Punkte liegen lassen. Dennoch sind sie mit ihren 25 Zählern nur zwei Punkte hinter einem Champions-League-Rang. Aber alleine die Tatsache, dass der VfB mittlerweile zum UEFA-Pokal-Sieger von 1997 aufgeschlossen hat, gibt den Schalkern sicher zu denken.

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"Stuttgart wirkte spritziger und leidenschaftlicher", meinte Heldt und traf damit einen wunden Punkt. Denn der VfB hatte nur knapp 43 Stunden, um sich auf dieses Duell einzustimmen - Schalke hatte schon am Mittwoch gespielt. Dennoch legten die Schwaben (119,6) rund drei Kilometer mehr zurück als die Gäste aus dem Ruhrpott (116,3).

Stevens Zukunft ungewiss

Die blasse Vorstellung wirft natürlich auch einen Schatten auf Stevens' Arbeit. Zumal es ungewiss ist, wie es mit dem 59-Jährigen nach der Saison weitergeht. Dieses Los teilt er auch mit Huntelaar und Lewis Holtby, deren Verträge ebenfalls im Sommer enden. "Die Jungs gehen profihaft mit der Situation um", versicherte Stevens. "Ich glaube nicht, dass das Unruhe reinbringt."

Mitentscheidend in der Causa Stevens werden die nächsten Aufgaben sein. Der Niederländer ist als Krisenmanager gefordert. "Wir müssen das letzte Spiel gewinnen und im Pokal weiterkommen", forderte Heldt vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg am Samstag und dem Achtelfinale im DFB-Pokal drei Tage später gegen den FSV Mainz. Und wie es der Zufall so will, wird der Trainer der 05er, Thomas Tuchel, als möglicher Stevens-Nachfolger gehandelt.

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