Jupp Heynckes (Trainer FC Bayern): "So wie der SC Freiburg zuletzt gespielt hat, war es nicht einfach. Aber wir haben es gut gemacht. Die Herbstmeisterschaft bedeutet mir nicht so viel."
Thomas Müller (FC Bayern): "Es war enorm wichtig, hier zu gewinnen. Über das wie kann man diskutieren. Wenn der Gegner in Unterzahl ist, haben wir mehr Probleme als bei elf gegen elf. Da müssen wir uns in Zukunft noch was einfallen lassen. Letztes Jahr waren wir in Katar im Trainingslager und wir haben eine Woche nur das Gesülze gehört, dass wir jetzt Herbstmeister sind mit drei Punkten Vorsprung und wie wir feiern im Mai. Man braucht aber immer noch eine Rückrunde. Und deswegen sollte man vorsichtig sein mit solchen Aussagen."
SPOX-Spielfilm:
Vor dem Anpfiff: Bei Freiburg ersetzt Hedenstad den gesperrten Mujdza. Flum rückt für den angeschlagenen Krmas (muskuläre Probleme) in die Innenverteidigung. Bayern ohne Schweinsteiger. Dafür Kroos auf der Sechs und Shaqiri auf der Zehn. Gomez beginnt als einzige Spitze.
12.,0:1, Müller (HE): Ribery erzwingt im Strafraum ein Handspiel vom Sorg. Müller tritt an und schießt den Ball ins linke Eck. Baumann ist noch dran, bringt den Ball aber nicht um den Pfosten. 8. Saisontor!
16.: Missglückter Freistoßtrick der Freiburger, Konter der Bayern. Gomez schickt Ribery, der im Strafraum Sorg aussteigen lässt, aber aus zehn Metern von halblinks am langen Pfosten vorbei schießt.
18., Rot für Diagne: Abschlag von Neuer, Gomez verlängert per Kopf und auf einmal ist Shaqiri durch. Diagne zupft kurz am Trikot und der Schweizer geht zu Boden. Meyer entscheidet auf Foul und Verhinderung einer klaren Torchance.
38.: Martinez schießt sich im Strafraum den Ball selbst an die linke Hand. Meyer lässt weiterspielen.
42.: Shaqiri steckt auf Müller durch, der den Ball in den Rücken der Abwehr zu Gomez passt. Der Stürmer hat viel Zeit, trifft den Ball aus 13 Metern nicht richtig. Zentral aufs Tor, kein Problem für Baumann.
45.: Kroos schlägt einen Freistoß von der rechten Eckfahne nach innen. Dante setzt den Kopfball an die Latte.
63.: Auf der rechten Abwehrseite verschätzt sich Müller gegen Caligiuri. Der kann das Leder annehmen und in den Sechzehner auf Kruse passen. Der zieht aus zwölf Metern flach aufs lange Eck ab. Neuer ist schnell unten fischt den Ball raus.
79., 0:2, Tymoschtschuk: Überragender Pass von Lahm aus der eigenen Hälfte in den freien Raum. Tymoschtschuk ist nicht im Abseits, umspielt den herauseilenden Baumann und schiebt die Kugel vom rechten Strafraumeck ins Netz.
90.: Kruse spielt aus zentraler Position einen Sahnepass auf Freis, der wenige Sekunden nach seiner Einwechslung rechts im Strafraum zum Abschluss kommt - genau auf Neuer!
Fazit: Verdienter Sieg der Bayern, die in Überzahl aber viel zu wenig investierten und erst in der Schlussphase für die Entscheidung sorgten.
Die Sportal-Einzelkritik zum Spiel
Der Star des Spiels: Dante. Bestätigt Woche für Woche seine bärenstarke Form. War auch in Freiburg der Stabilisator der Münchner Defensive. Machte durch gutes Stellungsspiel einige vielversprechende Angriffe der Freiburger zunichte. Gewann 85 Prozent seiner Zweikämpfe.
Der Flop des Spiels: Fallou Diagne. Passte bei der Kopfballverlängerung von Gomez nicht auf und ließ Shaqiri laufen. Diesen Fehler musste er mit einem Foul korrigieren. In Unterzahl war der SC schließlich chancenlos.
Der Schiedsrichter: Florian Meyer. Pfiff sehr kleinlich und zog durch seine Entscheidungen den Unmut der Freiburger auf sich. Die Elfmeter-Entscheidung pro Bayern war wie der Platzverweis hart, aber absolut regelkonform. Allerdings hätte Freiburg nach Handspiel Martinez auch einen Elfmeter bekommen können. Ebenso hätte er Bayern nach Foul von Schuster an Ribery einen weiteren Strafstoß zusprechen müssen.
Die Trainer:
Christian Streich musste wegen einer Sperre und einer Verletzung seine Abwehr umbauen. Ließ Sorg von links nach rechts wechseln. Beorderte nach dem Platzverweis Schuster in die Innenverteidigung. Ermöglichte Lais sein Bundesligadebüt.
Jupp Heynckes verzichtete auf Schweinsteiger komplett, um den Mittelfeldchef vor einer Gelbsperre zu bewahren und zog Kroos auf die Sechs zurück. Verhalf Gomez zu seinem Startelf-Debüt in dieser Saison. Wechselte nach durch die Hereinnahme von Tymoschtschuk und Rafinha zwei Mal defensiv.
Das fiel auf:
- Die Bayern begannen sehr konzentriert und aggressiv. So kamen sie durch Ballgewinne und schnelles Umschalten zu ihren ersten Möglichkeiten.
- Kroos interpretierte seine Rolle auf der Sechs einen Tick offensiver als Schweinsteiger dies normal tut. Dadurch ergab sich im Spielaufbau oft eine Art 4-1-4-1, in dem Martinez das Zentrum kontrollierte, den ersten Ball bekam und Kroos auf einer Höhe mit Shaqiri spielte.
- Die Überzahl tat den Bayern erneut nicht gut. Wie in Valencia wurden sie mit einem Mann mehr wieder passiv, ließen die Freiburger mitspielen und arbeiteten nicht mehr konsequent gegen den Ball. Die Bayern hatten zwar die besseren Torchancen, aber nicht durchgehend die Kontrolle über das Spiel.
- Freiburg reagierte selbstbewusst auf den Platzverweis, zog sich nicht nur in die eigene Hälfte zurück, sondern nutzte den Platz, den die Bayern ließen, zu ordentlichen Angriffen. Torgefahr strahlte der SC in Unterzahl allerdings selten aus.
- Dass das Spiel bis in die Schlussphase offen blieb, hing auch mit der nachlässigen Chancenverwertung der Münchner zusammen. Gut waren dagegen wieder die Standardsituationen. Dante kam mehrmals gefährlich zum Kopfball.
Freiburg - Bayern: Daten zum Spiel