Diego ist wieder Magaths Liebling

SID
Guter Saisonauftakt: Diego (l.) und Vieirinha gewannen mit Wolfsburg gegen Stuttgart
© Getty

Für Felix Magath konnte der Abend nach dem Erfolg gegen den VfB Stuttgart gar nicht lange genug dauern. Zwei Spieler lobte der Wolfsburg-Coach außer der Reihe: Bas Dost und Diego. Dem Brasilianer machte er sogar Hoffnungen auf eine Rückkehr in die Selecao.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Die Diskussionen um seinen abermals aufgeblähten Kader waren mit einem Schlag obsolet. Sommerzugang Bas Dost hatte in der 90. Minute nach einer präzisen Flanke des Winterzugangs Vieirinha den Wolfsburgern per Kopf den nicht mehr für möglich gehaltenen Siegtreffer beschert.

Ibisevic nimmt eigenes Unvermögen gelassen

"Besser hätte für mich der Einstand in der Bundesliga nicht laufen können", sagte der Niederländer, der in der vergangenen Saison für den SC Heerenveen 32 Treffer in 34 Spielen erzielte, später im Bauch des Stadions auf Englisch. Der 23-Jährige traute sich noch nicht zu, seine Interviews in der Sprache seiner neuen Heimat zu geben. Aber es wird nicht mehr lange dauern, bis der 1,96 Meter hochgewachsene Profi auch das kann.

Dosts fußballerische Fortschritte lobte auch Magath, wenngleich er einschränkte, dass sich Dost erst noch "an das hohe Tempo in der Bundesliga gewöhnen muss." Es hätte das Spiel der späten Tore werden können am Samstagabend in der Stuttgarter Arena vor 48.280 Zuschauern. Genauer gesagt: Es hätte das Spiel von Vedad Ibisevic werden können.

Wieder einmal. Schon im Hinspiel der Europa League gelangen dem Bosnier gegen Dynamo Moskau beide Treffer zum Stuttgarter 2:0-Sieg. Diesmal hatte er es sogar noch leichter.

Magath: Hätte keinen Elfmeter gegeben

Zwei Minuten vor dem Ende durfte er aus elf Metern ran. Schiedsrichter Tobias Welz hatte auf Strafstoß entschieden, als Wolfsburgs österreichischer Innenverteidiger Emanuel Pogatetz etwas zu ungestüm Ball und Ibisevic getroffen hatte. Eine diskussionswürdige Entscheidung, die Magath süffisant kommentierte, indem er genüsslich feststellte: "Bei uns im Training hätte ich keinen Elfmeter gepfiffen."

Der 35 Jahre alte Welz sah es in seinem 24. Bundesligaspiel anders und blies in seine Pfeife. Ibisevic, der in der Vorbereitung in jedem Spiel getroffen hatte, trat also an - und scheiterte. Sogar gleich zweimal. Erst am Wolfsburger Schlussmann Diego Benaglio. Und dann an seinem eigenen Unvermögen.

Der 28-Jährige traf aus drei Metern im Nachschuss das leere Tor nicht und drosch den Ball so hoch und weit vorbei, dass die Balljungen wohl sogar noch im benachbarten Neckar nach ihm suchen mussten.

"Ich war mir so sicher, dass ich treffe", haderte Ibisevic hinterher und beschrieb den Moment des zweiten Fehlschusses so: "Das passiert eben, wenn man im Kopf zu früh abschaltet." Er nahm seinen Lapsus allerdings gelassen: "Jetzt muss ich halt am Dienstag im Rückspiel in Moskau wieder treffen."