Trotz Unterzahl: Hannover besiegt träge Mainzer

SID
Lewis Holtby (r.) wurde unter der Woche zum ersten Mal von Joachim Löw ins DFB-Team berufen
© Getty

Obwohl Hannover 96 aufgrund einer Gelb-Roten Karte von Steven Cherundolo über 20 Minuten in Unterzahl spielte, holt die Truppe von Mirko Slomka einen Dreier am Bruchweg. Damit verschärft sich die Mainzer Krise.

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Nach dem Traumstart in die Saison steckt das Überraschungsteam des Fußball-Bundesligisten FSV Mainz 05 endgültig in einer Mini-Krise.

Die Rheinhessen kassierten beim 0:1 (0:1) gegen Hannover 96 die vierte Pflichtspielpleite in Serie und verlieren Spitzenreiter Borussia Dortmund immer mehr aus den Augen. Der Rückstand auf die Westfalen beträgt nach dem 12. Spieltag bereits sieben Punkte.

Sergio Pinto (44.) mit seinem ersten Saisontor besiegelte die dritte Heimschlappe der Mainzer in Folge, die auch eine 22-minütige Überzahl nicht nutzen konnten.

Hannovers Kapitän Steven Cherundolo sah nach wiederholtem Foulspiel die gelb-rote Karte (68.). Die Niedersachsen konnten damit ihre Talfahrt nach zuvor vier Niederlagen in fünf Partien stoppen und festigten ihren Platz im Tabellen-Mittelfeld.

Wetklo beklagt fehlende Unterstütung

"Es war ein komisches Spiel, denn es war ein Auswärtsspiel für uns. In zehn Jahren war es mein erstes Auswärtsspiel in Mainz. Ich wusste nicht, dass ich bei Bayern spiele. Ich dachte ich spiele für Mainz", sagte 05-Torwart Christian Wetklo und kritisierte die fehlende Unterstützung der Fans am Bruchweg.

"Wir haben alles probiert, es hat im Abschluss gehapert. Wir müssen sehen, dass wir mal wieder ein Tor machen", ergänzte der österreichische Nationalspieler Christian Fuchs

Den Gastgebern war die Verunsicherung nach den enttäuschenden Ergebnissen der vergangenen Wochen deutlich anzumerken. Statt des gefürchteten Kombinationsspiels zogen sich die FSV-Profis den Unmut ihrer Fans durch viele haarsträubende Ballverluste zu.

Die Halbzeitführung der solide agierenden Hannoveranern war deshalb auch nicht unverdient. Torschütze Pinto gelang dabei am Samstagabend ein Sonntagsschuss aus rund 22 Metern, bei dem FSV-Keeper Christian Wetklo nicht gut aussah.

Schürrle nur auf der Bank

Dabei hatte Mainz-Trainer Thomas Tuchel aus den letzten Negativerlebnissen personelle Konsequenzen gezogen. Gegenüber der Niederlage beim SC Freiburg (0:1) am vergangenen Spieltag hatte der Coach seine Mannschaft gleich auf fünf Positionen umgestellt.

Überraschend fand sich auch Andre Schürrle zunächst auf der Bank wieder. Der Stürmer war erst zwei Tage zuvor erstmals für die A-Nationalmannschaft nominiert worden, die am kommenden Mittwoch in Göteborg auf Schweden trifft.

Das Überraschungsteam der bisherigen Sauson ließ zunächst jegliche Durchschlagskraft vermissen. Bis auf Weitschüsse von Christian Fuchs (8.) und Andreas Ivanschitz (16.) blieben Chancen Mangelware.

Debütant Babangida vergab die beste Chance

Die zuletzt ebenfalls schwächelnden Hannoveraner, die unter anderem Abwehrspieler Karim Haggui (Rotsperre) und Stürmer Mohammed Abdellaoue ersetzen mussten, wurden in der Folge mutiger und deckten einige Schwächen in der FSV-Abwehr auf.

Nach dem Gegentreffer kurz vor der Pause brachte Tuchel unmittelbar nach dem Wechsel Schürrle als Joker. Dafür musste in Lewis Holtby der zweite Mainzer Jung-Nationalspieler weichen, der im linken Mittelfeld allerdings unter seinen Möglichkeiten blieb.

Die beste Mainzer Chance in einer ausgeglichenen zweiten Halbzeit hatte dann Haruna Babangida: Der Mittelfeldspieler verzog aus kürzester Distanz nur knapp (70.). Nach dem Platzverweis drängten die Hausherren auf den Ausgleich.

Mainz - Hannover: Daten zum Spiel